Europäische Buy & Build-Aktivität im ersten Halbjahr 2016 auf dem Höchststand seit 2008

-Buy & Build Monitor von Silverfleet Capital zählt wesentlich mehr Add-on-Akquisitionen im ersten Halbjahr 2016 (325) als in den vorausgegangenen sechs Monaten (250)
-Durchschnittliche Größenordnung der Deals wächst von 45 Millionen britischen Pfund (59 Millionen Euro) auf 53 Millionen britische Pfund (69 Millionen Euro)
-Großbritannien und Irland bilden die aktivste Region, Deutschland, Österreich und Schweiz halten ihr Niveau auf Rang vier
-Skandinavien verdoppelt, Spanien und Portugal halbieren die bisherige Zahl der Add-ons
-Gleichbleibendes Level außerhalb von Europa

München, London, Paris, 17. November 2016. Die Buy & Build-Aktivitäten in Europa haben im ersten Halbjahr 2016 ihr höchstes Niveau seit 2008 erreicht. Die meisten Deals fanden in Großbritannien und Irland statt. Dies zeigt der aktuelle, halbjährlich erscheinende European Buy & Build Monitor (1) des Private-Equity-Unternehmens Silverfleet Capital. Der Buy & Build Monitor misst die weltweiten Add-on-Aktivitäten der in Europa ansässigen und Private-Equity-finanzierten Unternehmen; für die erste Jahreshälfte 2016 identifiziert er vorläufig 325 Add-ons im Vergleich zu 204 beziehungsweise 250 im ersten und zweiten Halbjahr 2015. Die deutschsprachige Region, weiterhin auf Platz vier, verzeichnete dabei mit 25 Deals ein Add-on weniger als im vorhergehenden Zeitraum. Der durchschnittliche Wert der Add-ons lag bei allen veröffentlichten Transaktionen in den ersten sechs Monaten 2016 bei 53 Millionen britischen Pfund (69 Millionen Euro)(2) – nach 45 Millionen britischen Pfund im vorangegangenen Halbjahr.

Traditionell korrelieren die Volumen der Add-on-Deals von PE-unterstützten Unternehmen mit den Buy-outs und folgen der Entwicklung im mittelständischen M&A-Index. Wie der aktuelle Report allerdings zeigt, haben die Add-ons den Buy-out-Markt mittlerweile überflügelt – dieser ist in der ersten Jahreshälfte weitgehend auf gleichem Niveau geblieben. Die beiden größten Add-on-Akquisitionen in diesem Zeitraum fanden im Finanzdienstleistungssektor statt: Tilney Bestinvest, unterstützt von Permira, erwarb das Unternehmen Towry für 600 Millionen britische Pfund (750 Millionen Euro); mit Hilfe von Nordic Capital kaufte die norwegische Lindorff für 246 Millionen Pfund (313 Millionen Euro) Aktua von Centerbridge und stieg damit in den Non-Performing-Loan-Markt in Spanien ein.

Geografische Trends

Die aktivste Region des ersten Halbjahres war Großbritannien und Irland mit 57 Transaktionen – zeitlich vor dem Brexit-Votum. Die größte Steigerung hatte Skandinavien zu verzeichnen, wo 53 Add-ons gegenüber 28 im vorangegangenen Halbjahr stattfanden. Schweden bildete hierbei mit 25 Deals die Spitze, gefolgt von Dänemark mit 14, Finnland mit acht und Norwegen mit sechs Deals. Von 20 im ersten Halbjahr 2015 beziehungsweise 31 im gesamten Vorjahr fiel die Region Spanien und Portugal auf nur sieben Add-ons ab – der regional schwerste Einbruch. Außerhalb Europas blieb Nordamerika das beliebteste Ziel für Add-ons – mit 22 lag die Anzahl mehr als doppelt so hoch wie in der Region Asien-Pazifik mit zehn Deals. Obwohl Brasilien als größte Volkswirtschaft Lateinamerikas gilt und diesjähriger Ausrichter der Olympischen Spiele ist, fand dort – vermutlich aufgrund der aktuellen politischen und ökonomischen Probleme – nur eine Transaktion der insgesamt fünf regionalen Add-ons statt.

Wertsteigerung durch Buy & Build

Gemeinsam mit einem Team der INSEAD Business School hat Silverfleet den Beitrag von Add-ons zu Wachstum und Investmentrendite untersucht. Das Forschungsergebnis legt nahe, dass einerseits die Multiple-Arbitrage(3) oftmals für die Add-ons stärker ausfällt als für die Plattformunternehmen, es aber andererseits weniger stark ins Gewicht fällt als das Potenzial des Add-ons für EBITDA-Wachstum. Abschläge in Bezug auf das Eingangs-Multiple eines Add-ons sollten deshalb generell keine alleinige Berechnungsbasis bilden.

Neil MacDougall, Managing Partner von Silverfleet Capital, kommentiert die Ergebnisse: “In den ersten sechs Monate des laufenden Jahres sind sowohl die Anzahl wie auch die durchschnittliche Dealgröße im Buy & Build-Markt stetig gewachsen. Angesichts eines immer teureren, aber nicht wachsenden Buy-out-Markts liegt es auf der Hand, dass Private Equity-Unternehmen ihre Portfoliofirmen zu Add-on-Akquisitionen ermutigen – so können hohe Einstiegspreise im Mittel heruntergefahren sowie EBITDA-Steigerungen und Anlageerlöse leichter erzielt werden. Der Entwicklung hat sicher auch in die Hand gespielt, dass sich der Kreditmarkt im Beobachtungszeitraum außerordentlich günstig dargestellt hat. Was Großbritannien betrifft, sind wir gespannt, welche Auswirkungen das Brexit-Votum im zweiten Halbjahr auf den Deal-Flow haben wird.”

Zum vollständigen Report gelangen Sie hier.

(1) Methodik

Die von Mergermarket aufbereiteten Daten umfassen ausschließlich Folgeakquisitionen von Unternehmen, deren Eigenkapital zu mehr als 30 Prozent von einem Private-Equity-Fonds gehalten wird. Die Plattform-Unternehmen müssen in Europa ansässig sein. Der Wert der Zukäufe muss fünf Millionen Euro übersteigen oder aber das Zielunternehmen muss mindestens einen Umsatz von zehn Millionen Euro aufweisen, um in die Berechnungen mit aufgenommen zu werden.

Eine Herausforderung dabei ist, dass die Daten, die für das letzte Halbjahr veröffentlicht werden, oft nicht vollständig sind. Besonders über die kleineren Zukäufe gibt es weniger Berichte, sie kommen häufig erst ans Licht, nachdem die Analyse abgeschlossen wurde. Um den Trend der gesamten Zukauf-Aktivitäten erfassen zu können, haben wir im Report 2015 zum ersten Mal eine Pro-Forma-Anpassung der Zahlen vorgenommen und eine Zahl für das vierte Quartal angenommen, die aus dem Durchschnitt der vorangegangenen drei Jahre (2012-2014) gebildet wurde. Im Rückblick war die Anpassung für das Quartal zu niedrig angesetzt und auch für das dritte Quartal 2015 war eine neue Anpassung nötig geworden.

Deshalb haben wir eine größere, um 30 Prozent angepasste Pro-Forma-Steigerung für das erste Halbjahr 2016 angewendet – so können wir Trends besser einschätzen und damit liegen auch wir bei dem Wert, der für das zweite Halbjahr 2015 akkurat gewesen wäre. Somit wurden 75 Pro-Forma-Akquisitionen zu den veröffentlichten Deals in 2016 hinzugerechnet. Aus den Pro-Forma-Zahlen detaillierte Ableitungen wie beispielsweise regionale Aufschlüsselungen vorzunehmen, ist allerdings schwer möglich. Daher haben wir uns dagegen entschieden.

(2) Basiert auf den 44 Deals, deren Details im Beobachtungszeitraum veröffentlicht worden sind

(3) Multiple-Arbitrage meint die Wertsteigerung eines Unternehmens zwischen Kauf und Verkauf, verbunden mit einem Anstieg des jeweiligen Gewinn-Multiples

Über Silverfleet Capital

Silverfleet Capital ist als Private-Equity-Investor seit 30 Jahren im europäischen Mid-Market aktiv und verwaltet derzeit rund 1,6 Milliarden Euro. Silverfleet Capitals zweiter unabhängiger Fonds wurde im Jahr 2015 geschlossen mit einem Volumen von 870 Millionen Euro.

Mit seinem 24-köpfigen Investment-Team in den Büros in München, London und Paris tätigt Silverfleet komplexe, grenzübergreifende Investments und erzielt Wertsteigerung durch seine “buy to build”-Investmentstrategie. Im Rahmen dieser Strategie beschleunigt Silverfleet das Wachstum seiner Tochterunternehmen, indem es in neue Produkte, Produktionskapazitäten und Mitarbeiter investiert, erfolgreiche Retailformate installiert oder Folgeakquisitionen tätigt.

Seit 2004 hat Silverfleet Capital 1,4 Milliarden Euro in 21 Unternehmen investiert, die rund 70 Akquisitionen getätigt und um die 160 Verkaufsstellen eröffnet haben.

Silverfleet hat sich auf vier Branchenschwerpunkte spezialisiert: Wirtschafts- und Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Produktion und Einzelhandel sowie Freizeit- und Konsumgüter. In den vergangenen zehn Jahren hat der Private-Equity-Investor 30 Prozent seines Anlagevermögens in Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland investiert, 26 Prozent in Großbritannien, 25 Prozent in Skandinavien und 17 Prozent hauptsächlich in Frankreich und den Benelux-Staaten.

Silverfleet Capital verfügt über einen konstant soliden Investment Track Record. Zuletzt verkaufte Silverfleet den dänischen Schüttgutanlagenhersteller Cimbria(*) sowie Kalle, einen Hersteller von industriell gefertigten Wursthüllen (Investment Multiple von 3.5). Weitere bedeutende Exits waren Office, ein britischer Schuh-Einzelhändler (Investment Multiple von 3.4), und Aesica, ein führender Pharma-Vertragsentwickler und -hersteller (Investment Multiple von 3.3).

(*)Nennung des Investment-Multiples aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

Mehr Informationen unter www.silverfleetcapital.com

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