Das australische Budj Bim ist neue UNESCO Welterbestätte. Dies gab das UNESCO-Welterbekomitee bei ihrer Tagung in Baku, Aserbaidschan am Samstag bekannt. Es ist die erste Stätte, die sich exklusiv mit dem kulturellen Erbe der australischen Aborigines beschäftigt. In einem rund 100 Quadratkilometer großen Feuchtgebiet in der Nähe der bekannten Great Ocean Road im Bundestaat Victoria legten die Mitglieder des Gunditjmara Stammes vor rund 6.600 Jahren ein einzigartiges Aquakultursystem an. Noch heute sind die Kanäle, Deiche, Teiche und Reusen sichtbar, mit denen die Ureinwohner Aale und andere Fische fingen und Hochwasser erfolgreich eindämmten.
Einige der Kanäle sind mehrere Hundert Meter lang und wurden aus dem basalen Lavagrund ausgehoben. Entlang der verzweigten Wassersysteme errichteten die Gunditjmara runde Häuser aus Basalt-Stein. Ein interessanter Punkt vor der langanhaltenden Annahme vieler Wissenschaftler, dass alle Aborigine-Stämme ausschließlich Nomaden waren. Von ursprünglich rund 300 Gebäuden prägen noch heute Überreste die Landschaft. Die Budj Bim National Heritage Landscape umfasst eine Reihe von Kulturstätten und -landschaften, darunter auch den Lake Condah, den Muldoon”s Trap Complex und die Tyrendarra Indigenous Protected Area, die noch heute für Zeremonien der lokalen Aborigines genutzt wird.
Bis heute leben Gunditjmara im Südosten Australiens. Für die Nominierung als Weltkulturerbe arbeiten Mitglieder des Stammes seit fünf Jahren eng mit der Regierung des Bundesstaates Victorias zusammen. Rund 13 Millionen australische Dollar (zirka 8 Millionen Euro) wurden dafür dem Gunditj Mirring Traditional Owners Aboriginal Corporation für die Erschließung und Konservierung der historischen Überreste zur Verfügung gestellt. Geplant ist, die einzigartige Aquakultur in zehn bis 25 Jahren bis zu 150.000 Besuchern pro Jahr zu zeigen. Die Berücksichtigung von nachhaltigen Aspekten ist ebenfalls in dem Masterplan festgelegt.
Budj Bim liegt nahe der Great Ocean Road, im Südosten Australiens. Die Region rund um die legendäre Küstenstraße zählt zu den bekanntesten Touristenzielen des Landes. Neben den Aquakulturen der Guntitjmara finden sich dort weitere bekannte Aborigine-Stätten, darunter der erloschene Vulkankrater Tower Hill, in dem sich ein einzigartiges Öko-System entwickelt hat.
Melbourne, mit vier Millionen Einwohnern Australiens zweitgrößte Stadt, gilt als Trendschmiede des fünften Kontinents. Spiegelnde Wolkenkratzer und viktorianische Herrenhäuser, weitläufige Parks und verschachtelte Laneways bilden eine imposante Kulisse für Veranstaltungen von Weltformat wie Australian Open, Formel 1 und das Food and Wine Festival. Auch Designer und Künstler lieben die unkonventionelle Metropole am Yarra River – die Kultur- und Restaurantszene pulsiert. Den Studien der britischen Zeitung Economist zufolge macht diese Kombinationen Melbourne zu einer der lebenswertesten Städte der Welt. Nur wenige Kilometer außerhalb von Melbourne zeigt sich im Bundestaat Victoria Australiens landschaftliche Vielfalt auf kleinstem Raum: lange Sandstrände neben Steilküsten, dichter Regenwald vor fruchtbaren Weinregionen und schneebedeckte Gipfel im alpinen Hochland. Im Norden bildet der Murray River das Tor zum Outback, während an der Great Ocean Road im Süden die Zwölf Apostel-Felsen aus dem Ozean ragen. Victoria nimmt gerade mal drei Prozent des Kontinentes ein, beherbergt jedoch 30 Prozent der endemischen australischen Tiere. Überall warten Begegnungen mit Koala, Känguru und Co., die sich in den 54 Nationalparks besonders wohlfühlen.
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