von Dr. Johann Georg Schnitzer
Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt (Okt. 2015) vor dem Krebsrisiko durch Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten. Der Warnung liegen Auswertungen von nahezu 2000 epidemiologischen Studien zu Fleischverzehr und Krebs durch die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO zugrunde. Viele Menschen wollen deshalb jetzt ihre Ernährung umstellen.
Kostumstellung zur Krebsprophylaxe
Vortrag von Dr. Johann Georg Schnitzer
gehalten auf der Krebstagung der
Internationalen Medizinischen Gesellschaft
für Blut- und Geschwulstkrankheiten
in Freudenstadt/Schwarzwald
Zusammenfassung: Es muss heute als sicher angesehen werden, dass die zur Zeit in den zivilisierten Ländern übliche Ernährung mit viel Fleisch, Fett, Zucker und Salz als die bedeutendste Ursache der Krebserkrankungen wirksam ist. Durch Entgleisung von Stoffwechselabläufen disponiert sie zu Krebs, und im Darm führt sie zur Dauerproduktion von krebserzeugenden Nitrosaminen.
Wichtigste Maßnahme sowohl zur Krebsvorbeugung wie als Basistherapie bei eingetretener Krebserkrankung ist daher eine Abkehr von solchen Ernährungsgewohnheiten und die Umstellung auf eine Kost, welche zur Normalisierung von Darmmilieu und Stoffwechselabläufen führt. In dieser Abhandlung werden die Zusammenhänge und die Konsequenzen daraus aufgezeigt.
Krebsprophylaxe
Bei keinem anderen Krankheitskomplex ist die Prophylaxe (Vorbeugung) von so eminent wichtiger Bedeutung wie beim Krebs. Denn bei keinem anderen Krankheitsgeschehen ist die Therapie (Behandlung) so problematisch, ist der Kampf um das Überleben des Patienten so verzweifelt.
Erfolgreiche Prophylaxe erfordert die Kenntnis aller Ursachen. In der Reihenfolge ihrer wissenschaftlichen Entdeckung lassen sich drei Hauptgruppen von Krebsursachen erkennen:
Karzinogene (krebserzeugende) Substanzen und Strahlungen. Sie wirken durch Schädigung von Funktionsabläufen in der Zelle und durch Schädigung der Steuerungs- und Abwehrsysteme des Organismus.
Iatrogene (durch den Arzt verursachte) Eingriffe bei akuten Erkrankungen. Da hier die Abwehrzentralen des Organismus in höchster Aktivität vom chemotherapeutischen Eingriff getroffen werden, erleiden sie auch die stärkste Schädigung. Das System der großen Abwehr bleibt manövrierunfähig zurück, die Abwehrzentralen sind ‘ausgebrannt’. Das bekannteste Beispiel für diesen Mechanismus ist das Auftreten von Leukämie (Blutkrebs) nach chemotherapeutischer Kupierung einer Grippe. Dass er aber weit umfangreichere Bedeutung hat, darauf weist vor allem Dr. Hans Heinrich Reckeweg hin.
Fehlerhafte Ernährungsgewohnheiten. Dass Fehler in der Ernährung eine Rolle beim Krebsgeschehen spielen können, ist für die offizielle Krebsforschung eine ganz neue Erkenntnis. Dass diese so lange auf sich warten ließ, liegt an der grundsätzlichen Einstellung der Schulmedizin zur Ernährung. Bis in die jüngste Zeit wurde allgemein die Auffassung vertreten, dass Ernährung mit Krankheiten überhaupt nichts zu tun hätte.
Grundsätzliche Bedeutung der Ernährung
Die außerordentliche Bedeutung der Ernährungsweise für den Gesundheitszustand und für jeden Krankheitsverlauf erklärt sich dadurch, dass auf keinem anderen Wege eine so große tägliche Menge an Wirkstoffen in den Organismus gelangt – weder über die Luft, noch über das Wasser, noch in Form verordneter Medikamente. Es hängt daher in allererster Linie von der Zusammensetzung der Nahrung ab, ob der Organismus alle zu seinem Funktionieren notwendigen Wirkstoffe laufend zugeführt erhält – und ob er von Substanzen verschont bleibt, die seine Funktionen beeinträchtigen oder zum Entgleisen bringen. Es sind gleich mehrere verbreitete Ernährungsschäden, die zu Krebs disponieren:
Verschiebung des Kohlenhydratstoffwechsels vom aeroben in den anaerob-glykolytischen Bereich (Krebszellen-Stoffwechsel!)
Die normalen Endprodukte eines intakten Kohlenhydratstoffwechsels sind Kohlendioxid, das ausgeatmet wird, und Wasser, das im Stoffwechsel weiter verwendet und schließlich über Haut und Nieren ausgeschieden wird. Dieser Ablauf ist abhängig vom Vorhandensein einer Reihe von Vitaminen des B-Komplexes und ihrer Cofermente in Form der entsprechenden Spurenelemente. Diese Substanzen finden sich in natürlichen Lebensmitteln stets zusammen mit Kohlenhydraten in einem ausgewogenen Verhältnis – weil sie auch dort für die Wiederverwendung der in Kohlenhydraten angelegten Energiereserven gebraucht werden.
Heute werden Kohlenhydrate vorwiegend in isolierter Form als Industriezucker und Auszugsmehle zugeführt. Sie enthalten weder B-Vitamine noch Cofermente in ausreichenden Mengen. Wenn isolierte Kohlenhydrate längere Zeit eine wesentliche Rolle in der Ernährung spielen, kommt es deshalb zu einer Verarmung des Organismus an diesen Stoffwechselkatalysatoren, weil sie verbraucht und nicht ersetzt werden.
In der Folge entgleist der Kohlenhydratstoffwechsel. Es kommt mehr und mehr zu einer Verschiebung in den anaerob-glykolytischen Bereich. Damit herrscht im Gesamtorganismus ein Stoffwechselmilieu, in welchem sich die Krebszelle heimischer fühlt als die gesunden Zellen des Organismus. Die Krebszelle, von Anfang an auf anaerob-glykolytischen Stoffwechsel eingerichtet, kann sich mit ungebrochener Vitalität entwickeln und vermehren, während alle übrigen Zellen in einer entscheidenden Grundfunktion, der Veratmung von Sauerstoff, beeinträchtigt sind. Allein diese Verschiebung des Kräftegleichgewichts zwischen Krebszelle und Körperzellen könnte schon erklären, warum sich Krebszellen in diesem Milieu so gut vermehren und warum die Körperzellen zur Abwehr nicht mehr fähig sind.
Da die Endprodukte des anaerob-glykolytischen Stoffwechsels vor allem Brenztraubensäure und Milchsäure sind – flüssige Säuren, die nicht ausgeatmet werden können – kommt es zu einer Überschwemmung des Organismus mit diesen Säuren, die so massiv ist, dass z.B. der Speichel seine Pufferungsfähigkeit vollkommen verlieren und selbst so sauer werden kann, dass sich darin die Zahnhartsubstanz auflöst. Der entsprechende pH-Wert liegt bei 5,5. Es kommt außerdem zu einem Abbau der Mineralstoffreserven, die zur Neutralisierung der Säuren gebraucht werden. Dies ist auch der Mechanismus, der zu der heute so verbreiteten Osteoporose führt. Der laienhafte Ausdruck ‘Übersäuerung’ trifft den Vorgang recht gut.
Störung der intermediären Sauerstoffübertragung durch tote, fermentlose Nahrung
Fermente spielen in der Sauerstoffübertragung eine wichtige Rolle, und dies nicht nur im menschlichen Organismus. Fermente sind auch der Grund, warum Vollgetreide in gemahlenem Zustand kein lagerfähiges Produkt mehr sind. Sobald das Korn gemahlen ist, übertragen die Fermente des Keims in rasendem Tempo Sauerstoff auf oxidationsfähige Substanzen, darunter Vitamine des B-Komplexes. Erwärmt man das Mahlgut auf wenig über 41 Celsius, so werden die Fermente zerstört. Der Oxidationsprozess verlangsamt sich auf weniger als die halbe Geschwindigkeit, Ein entsprechender Nachteil wird dafür eingehandelt: Dem Organismus werden die lebenswichtigen Atmungsfermente der Nahrung vorenthalten.
Die hohe Hitzeempfindlichkeit gilt für alle Fermente und Eiweißsubstanzen. Ab 41° C werden sie denaturiert, unwiederbringlich zerstört.Für die menschliche Ernährung bedeutet dies Folgendes: Je höher der pasteurisierte, gekochte, gedämpfte, gegrillte, gebratene, gebackene, kurzwellenerhitzte, sterilisierte Anteil der Nahrung ist, und je weniger lebendige Wirkstoffsysteme, Fermente, Vitamine sie enthält, umso geringer ist die Fähigkeit der intermediären Sauerstoffübertragung bei dem so ernährten Organismus.
Dieser Faktor ist von so hoher realer Bedeutung, dass z.B. nach wenigen Tagen Zufuhr roher, frisch gemahlener Getreide in Form des Naturmüslis die Fähigkeit zur Sauerstoffverwertung im Gebirge steil ansteigt, was sich in erhöhter körperlicher Leistungsfähigkeit sowohl bei jungen Sportlern als bei älteren Menschen auswirkt. Umgekehrt fanden mehrere Teilnehmer einer Himalaya-Expedition den Tod durch intermediäres Ersticken – weil ihre Nahrung vor allem aus isolierten Kohlenhydraten, Traubenzucker, Schokolade und Konserven bestand.
Isolierte Kohlenhydrate und tote, hitzedenaturierte Nahrung potenzieren sich gegenseitig in ihrer Wirkung, den Gesamtorganismus auf das Stoffwechselmilieu umzuschalten, in welchem die Krebszellen die stärkeren sind.
Verminderung der Kapillarmembranpermeabilität durch tierisches Eiweiß
Es ist das Verdienst von Prof. Dr. Lothar Wendt, auf die Verminderung der Kapillarmembranpermeabilität (Durchlässigkeit der Basalmembranen der Blutkapillaren) durch Einlagerung von tierischem Eiweiß aufmerksam gemacht zu haben.Er wies nach, dass der Organismus entgegen bisheriger Auffassung Eiweiß speichern kann. Die Einlagerung erfolgt in der Basalmembran der Blutkapillaren, die sich dadurch im Verlauf von 6-8 Jahren um das bis zu zehnfache und mehr verdicken kann. Das eingelagerte Eiweiß kann 2 kg und mehr betragen – was man in Relation zu den täglich 35 g Eiweiß sehen muss, die gleichzeitig das Eiweißminimum und das -optimum darstellen.
Diese Verdickung der Basalmembran führt zu einer verminderten Durchlässigkeit in beiden Richtungen. Die Gewebe werden schlechter ernährt und mit Sauerstoff versorgt. Umgekehrt ist der Abtransport von Stoffwechselabbauprodukten wie Harnsäure, Milch- und Brenztraubensäure behindert. Es kommt zu ihrer Anhäufung in den Geweben, zumal sie durch die falsche Ernährung reichlicher produziert werden. Aber auch Hormone gelangen schlechter in die Blutbahn, wie z.B. das Insulin, weshalb dieser Mechanismus die Hauptursache des Diabetes Typ II darstellt und weshalb nach der Erkenntnis von Wendt die heutige Diabetikerdiät das direkte Todesurteil für die Patienten darstellt.
Die verdickte Membran führt auch zu einem Rückstau von Substanzen im Blut, wie z.B. von Cholesterin. Und sie stellt die Hauptursache hohen Blutdrucks dar, der durch Verengung der Lumina (der Innendurchmesser) sämtlicher Kapillaren als Folge der verdickten Außenwand erforderlich wird, soll noch eine annähernd gleiche Blutmenge hindurch gepumpt werden.
Doe Verminderung der Kapillarmembranpermeabilität durch tierisches Eiweiß beeinträchtigt entscheidend die Atmung, Versorgung und Entsorgung jeder einzelnen Körperzelle und spielt so eine maßgebende Rolle in der ernährungsbedingten Krebsdisposition des Organismus mit.
Eigenproduktion von Karzinogenen im Darm durch Obstipation infolge falscher Nahrung
Nachdem die bisher beschriebenen Mechanismen schon einen nahezu ‘idealen’ Nährboden für Krebszellen im Organismus vorbereitet haben, kommt es durch die gleichen Ernährungsfehler auch noch zur Eigenproduktion von krebserzeugenden Substanzen im Darm. Wie das amerikanische Krebsforschungsinstitut mitteilt, sind 41% aller Krebserkrankungen bei Männern und 60% aller Krebserkrankungen bei Frauen auf Fehler in der Ernährung zurückzuführen. Besonders gefährdet seien Personen, die viel Fleisch, Fett, Zucker und Salz essen. Die Folgen können Brust-, Dickdarm-, Nieren- und Prostatakrebs sein. Empfohlen werden zur Vorbeugung mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO weist in ihrer Deutschen Gesundheitskorrespondenz auch auf diesen Mechanismus hin: Zuviel tierisches Eiweiß und veredelte – lies isolierte – Kohlenhydrate begünstigen die Bildung von krebserzeugenden Stoffen im Darm. Dabei dürften Reaktionen zwischen Darmbakterien und Gallensäuren sowie bestimmten Nahrungskomponenten die entscheidende Rolle spielen. Bei den so fortwährend im eigenen Darm produzierten
Kanzerogenen handelt es sich um Nitrosamine.
Eine wichtige Rolle neben der Zusammensetzung spielt auch die längere Passagedauer dieser Nahrungskomponenten. Während die natürliche Darmdurchgangszeit beim Menschen 18-24 Stunden beträgt, braucht der Nahrungsbrei aus Fleisch, Fett, Zucker, Auszugsmehlen, gekochten Gemüsen und Salz bis zu 200 Stunden, um den Darm zu passieren. Da hierbei aufgrund des Substrats gleichzeitig ein giftiges Fäulnismilieu entsteht, kann man sich leicht vorstellen, welche schädlichen Substanzen bei idealer Wärme in dieser langen Zeit produziert werden. Schon der üble Geruch der Stühle des Normalbürgers gibt eine Ahnung hiervon. Der Stuhl des richtig ernährten Menschen hingegen ist nahezu geruchlos.
Zivilisationskost disponiert für Krebs
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass die heute übliche falsche Ernährung gleich mehrere Wirkungsmechanismen in Gang setzt und aufrecht erhält, die zu Krebs disponieren: Der Kohlenhydratstoffwechsel wird vom aeroben in den anaerob-glykolytischen Bereich verschoben; die intermediäre Sauerstoffübertragung wird geschwächt; die Basalmembran der Kapillaren wird in ihrer Permeabilität beeinträchtigt mit der Folge schlechterer Ernährung und Sauerstoffversorgung der Gewebe, schlechterem Abtransport von Abbauprodukten und schlechterer Wirksamkeit der innersekretorischen Drüsen; und im Darm werden – begünstigt durch die entstehende Obstipation – kanzerogene Nitrosamine fortwährend selbst produziert.
Dieser diabolische Mechanismus übertrifft als Krebsursache allein alle anderen Krebsursachen zusammen genommen an Bedeutung. Es ist an der Zeit, dass sich diese Erkenntnis durchsetzt und die entsprechenden praktischen Konsequenzen gezogen werden; denn davon hängt der Schutz von Millionen vor dem Krebstod ab.
Wie sieht eine gesundheitlich optimale, Krebs verhütende Kost aus?
Wenn die bisher übliche Zivilisationskost als wichtigste Krebsursache erkannt werden muss, erhebt sich zwingend die Forderung nach einer Kostumstellung zur Krebsprophylaxe. Aber – Umstellung auf was? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, und so kursieren die unterschiedlichsten Ernährungs- und Diätvorschläge.
Analytische Methoden führen nicht zum Ziel. Setzt man nämlich eine Versuchsnahrung aus Allem zusammen, was die heutige Ernährungsforschung an Nahrungssubstanzen kennt, so erkranken die Versuchstiere trotzdem. Die Kontrollgruppe bleibt, wenn sie nur Weizenkörner und Kohlrabistengel bekommt, gesund; also enthalten diese beiden Naturprodukte bereits genügend unerforschter – aber lebenswichtiger – Substanzen, und liegen damit schon unerreichbar hoch über dem ganzen bisherigen Wissensschatz der analytischen Ernährungsforschung.
Wir gingen deshalb anders vor. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass der Mensch mit seinen ganzen Verdauungsorganen, Stoffwechselabläufen, Regelsystemen und Abwehrmechanismen durch die Evolution am besten auf jene Nahrung angepasst sein muss, die ihm während der mindestens 12 Millionen Jahre seiner Entwicklung immer zur Verfügung stand. Denn immer überlebten die Individuen am besten und vermehrten sich am zahlreichsten, welche mit dieser natürlichen Urnahrung des Menschen am besten zurecht kamen. Aber wie sah diese menschliche Urnahrung aus?
Ist der Mensch ein Carnivore (Fleischfresser)? Oder ist er ein Omnivore (Allesfresser) oder vielleicht ein Herbivore (Pflanzenfresser)? Der eigentliche Schlüssel zur richtigen Erkenntnis ist die von dem Hamburger Kollegen Dr. Richard Lehne begründete Vergleichende Gebissanatomie; denn das Gebiss zeigt als Zerkleinerungswerkzeug genau, für welche Nahrungsart es gebaut ist. So haben Carnivoren starke, als Reißzähne ausgebildete Eckzähne, und auch auf den Seiten messerartige Zahngebilde zum Zerschneiden, mit Lücken dazwischen, damit keine sehnigen Fasern hängen bleiben können. Typischer Allesfresser ist das Wildschwein; es hat sowohl Reißzähne als seitliche Zahnreihen, die auch pflanzliche Nahrung wie Eicheln und Kartoffeln zerkleinern können. Herbivoren sind Pferd, Rind, Ziege; mit regelrechten Abreißvorrichtungen vorne, und seitlich raspelartigen, flächigen Zähnen zum Zermahlen der Gräser.
Der Mensch ist aufgrund der Bauart seines Gebisses ein Frugivore, ein Früchteesser. Unter Früchten darf man sich hier jedoch nicht vorwiegend die heutigen Obstsorten vorstellen, die Züchtungen der jüngsten Zeit ohne jede Bedeutung hinsichtlich der Evolution sind. Vielmehr sind es Früchte im Sinne von Samen, Wurzelknollen und zarten Blattschösslingen. Die Samen haben dabei die größte Bedeutung. Vor dem Sesshaftwerden des Menschen waren es Gräsersamen wie heute noch bei den Tuaregs und selbst bei den 350 kg schweren Berggorillas – und heute sind es die Getreide, ohne die keine der vergangenen oder heutigen Hochkulturen des Menschen entstanden wären. Ergänzt wird dieses natürliche Grundnahrungsmittel durch Wurzelknollen wie Möhren, rote Beete, Sellerie, Kohlrabi, Rettiche und Rüben der verschiedensten Art, und Blattsalate wie Ackersalat, Endiviensalat, Kopfsalat und ebenso die zahlreichen essbaren Wildkräuter wie z.B. Löwenzahn.
Fleischnahrung ist für den Menschen hingegen als Notnahrung zu betrachten, mit er er aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit die Eiszeiten überleben und in der Arktis existieren konnte. Hierzu war allerdings der ausschließlich rohe Genuss nicht nur des Fleisches, sondern auch aller anderen Teile einschließlich der pflanzlichen Darminhaltes mancher Tiere notwendig. Trotzdem war die Lebenserwartung wesentlich kürzer, und die Leistungsfähigkeit war geringer. So meuterten z.B. die römischen Legionäre, wenn sie statt ihrer täglichen Ration von ca. 850 g Weizen Fleisch bekamen. Sie wussten, dass ihnen dann die abverlangten Marschleistungen schwerer fielen.
Die besondere Bedeutung der Getreide rührt einmal daher, dass sie wie kein anderes Lebensmittel die meisten lebenswichtigen Substanzen in idealer Zusammensetzung enthalten und mit überall wachsenden Pflanzen zu einer vollwertigen, gesund erhaltenden Ernährung ergänzt werden können – und zum anderen daher, dass sie lagerfähig über 2-3 Jahre hinweg sind. So können selbst Missernten ohne Hungersnot und Bevölkerungsdezimierung überbrückt werden.
Gemahlen sind Getreide indessen kein lagerfähiges Produkt mehr; vielmehr ist Vollkornmehl noch leichter verderblich als Milch – aufgrund seiner Sauerstoff übertragenden Fermente und seiner sauerstoff- und lichtempfindlichen Vitalstoffe. Es war deshalb einer der verhängnisvollsten Fehler der Menschheit, als sie Mehl haltbar machte, indem die reaktionsfähigen Bestandteile als Kleie ausgesiebt wurden. So wurde – mit einer nachgewiesenen Inkubationszeit von ca. 20 Jahren – die lange Kette der Zivilisationskrankheiten eingeleitet. Auch das Essen einiger Löffel Kleie kann hier nichts ausrichten; denn Kleie ist ja gerade der nicht haltbare Teil des Getreides und wurde deshalb ausgesiebt.
Der einzig wirksame Schritt, um die Vitalstoffe der Getreide wieder zum Nutzen der menschlichen Ernährung und Gesundheit einzusetzen, ist die weltweite Rückkehr zu einer uralten Praxis: Jeweils die benötigte Menge Getreide unmittelbar vor der weiteren Zubereitung selbst frisch in der eigenen Küche oder der eigenen Backstube zu mahlen. Dies ist auch der Grund, warum ich mich so eingehend mit der Konstruktion und Fertigung der verschiedensten Modelle moderner Getreidemühlen befasst habe. Denn alles Wissen nützt wenig, wenn es nicht praktisch anwendbar gemacht wird. So aber ist eines der ältesten Haushaltsgeräte des Menschen im Begriff, auch sein modernstes zu werden.
Wie kann ‘zivilisierte Urnahrung’ praktisch zubereitet werden?
Um die therapeutischen Möglichkeiten zivilisierter Urnahrung einerseits optimal zu nutzen, andererseits dem Gesunden keinen unnötigen Verzicht auf Genüsse zuzumuten, habe ich zwei Kostformen entwickelt. Die eine, die ‘Schnitzer-Intensivkost’, besteht zu 100% aus lebendiger, nicht hitzebehandelter Nahrung. Sie hat die stärksten und raschesten gesundheitlichen Wirkungen und führt auch beim Gesunden zur höchsten Vitalität und Leistungsfähigkeit. Die andere, die ‘Schnitzer-Normalkost’, enthält zusätzlich einige zusätzliche Beilagen wie z.B. Schalenkartoffeln, Vollkornpfannkuchen, Vollkorngebäck usw., also hitzebehandelte Produkte, die der Gesunde sich leisten kann, die aber die Heilung beim Kranken beeinträchtigen oder verzögern würden. Ein Tagesablauf sieht im Prinzip so aus:
Morgens gibt es ein ‘Naturmüsli’. Hierzu werden am Vorabend 60 g keimfähige Getreide pro Person auf einer Steinmühle mittelgrob gemahlen und mit 110 g Wasser kalt eingeweicht. Morgens wird 1 Teelöffel Zitronensaft untergemischt, ein Apfel hineingerieben, 100 g Obst der Saison und 30 g grob zerhackte Nüsse hineingegeben. Das Müsli muss dann sofort – bevor der Apfel braun wird – gegessen werden. Als Getränk wird ein beliebiger Tee gereicht. Bei ‘Schnitzer-Normalkost’ kommt Vollkornbrot oder Vollkorngebäck hinzu.
Mittags und abends stehen die Salate im Vordergrund; sowohl Blattsalate als solche aus frisch geraspelten ‘Vorratsorganen’ (Knollen) der Pflanzen. Diese werden mit Pflanzenölen, Obstessig und Zitrone angemacht. Wichtig ist eine kleine Beilage aus 30 g Getreide, die ähnlich wie für das Müsli zuvor eingeweicht, dann aber mit Gewürzen der verschiedensten Art angerichtet werden, z.B. als Meerrettichweizenschrot. Diese Beilage ergänzt die Grünblatt- und Gemüseeiweiße durch Getreideeiweiße zu einer vollwertigen Eiweißversorgung. Zur Abwechslung kann diese auch mit angekeimten Getreidekörnern oder Kichererbsen erfolgen. Bei Schnitzer-Normalkost kommen hierzu mittags z.B. Vollkornpfannkuchen, Vollreis, Vollkornspätzle, gedämpfte Kartoffeln. Abends hingegen wird Vollkornbrot z.B. mit pflanzlichen Brotaufstrichen hinzugegeben.
Beide Kostformen sind ausführlich mit 14-Tqge-Plänen und genauen Rezepten als Beispiele in dem folgenden Buch beschrieben:
Schnitzer-Intensivkost
Schnitzer-Normalkost (http://www.dr-schnitzer-buecher-neu.de/Schnitzer-Intensivkost-Schnitzer-Normalkost/de)
Einführung
Gesundheitliche Wirkungen
Zubereitung
Rezeptbeispiele als
14-Tage-Pläne für beide Kostformen
Getreidesuppendiät zur Überleitung
Gesunde Babykost-Rezepte
w w w.dr-schnitzer-buecher-neu.de/Schnitzer-Intensivkost-Schnitzer-Normalkost/de
Die gesundheitlichen Wirkungen zivilisierter Urnahrung
Die gesundheitlichen Wirkungen einer solchen ‘zivilisierten Urnahrung’ sind außerordentlich und haben selbst mich überrascht, als anlässlich einer Umfrage bei mehreren tausend Familien, die diese Kost anwenden, der ganze Wirkungsumfang offensichtlich wurde. Dabei stellte sich heraus, dass es etwa 400 verschiedene Krankheiten, Leiden und Beschwerden sind, die hierdurch entweder vollständig geheilt oder weitgehend gebessert werden, darunter auch solche, die als unheilbar gelten. So kann mit dieser Kost multiple Sklerose häufig gestoppt, Osteogenesis imperfecta (‘Glasknochen’) ebenso wie schwere Osteoporose geheilt werden. Chronische Obstipation (Stuhlverstopfung) ist in aller Regel innerhalb weniger Tage dauerhaft geheilt, Leistungsfähigkeit und Vitalität erfahren eine deutliche Steigerung. Mehr dazu siehe
Der Schnitzer-Report (http://www.dr-schnitzer.de/intrasearch.html#Schnitzer-Report)
w w w.dr-schnitzer.de/intrasearch.html#Schnitzer-Report
Stichwortverzeichnis des Reports (http://www.dr-schnitzer.de/schnitzerreport-index.htm)
w w w.dr-schnitzer.de/schnitzerreport-index.htm
Obwohl bei dieser Umfrage nicht nach Beobachtungen bei Krebs gefragt worden war, machten einige Personen hierzu Anmerkungen. So wird berichtet, dass sich Prostatavergrößerungen auch in einem als ‘krebsige Verwachsungen’ bezeichneten Fall nach der Ernährungsumstellung in relativ kurzer Zeit zurückbildeten. Einige führen das Ausbleiben von Rezidiven nach Krebsoperation auf die Umstellung der Ernährung zurück. In einem Fall traten nach Operation und Zytostatika (6 Jahre lang) die volle Gesundung und das Verschwinden aller Nebenerscheinungen nach Ernährungsumstellung aus eigener Initiative ein. Nimmt man die Erfahrung der dänischen Ärztin Nolfi hinzu, die bei sich selbst inoperablen Brustkrebs durch reine Rohkost zur allmählichen Rückbildung bringen konnte und danach noch 30 Jahre lebte, so geben diese Schilderungen eine Ahnung davon, welche Wirkungen von der frugivoren menschlichen Urnahrung sowohl in der Prophylaxe als in der Therapie erwartet werden dürfen.
Ein anderes Beispiel für das breite Wirkungsspektrum artgerechter Ernährung: Bei einem älteren Diabetiker hatte sich nach einem fünfwöchigen Krankenhausaufenthalt der Zustand so verschlechtert, dass die Beine blau und ein Zeh schwarz zu werden begannen. Es wurde sofortige Amputation dringend empfohlen. Der Mann jedoch lehnte ab und ließ sich herausholen. Sofortige Umstellung auf Schnitzer-Intensivkost und homöopathische antihomotoxische Therapie zeigten schon nach 2 Tagen den Erfolg, dass die Rettung der Beine sicher war. Nach wenigen weiteren Tagen sank der Blutzucker so, dass die steuernden Medikamente reduziert werden mussten. Der zu hohe Blutdruck normalisierte sich zwischen der 4. und 6. Woche. Die schwarze Stelle an einem Zeh wurde abgestoßen, das bereits verlorene Gefühl kehrte zurück. Mehrere fünfmarkstückgroße, nass gangränöse Stellen an den Beinen trockneten ein, bildeten Schorfe, unter welchen eine Reepithelisierung (Bildung neuer Haut) erfolgte. Nach deren Abschluss fielen die Schorfe ab. Ein stark überhöhter Harnsäurespiegel normalisierte sich in dieser Zeit ebenfalls. Dabei hat die rasche Normalisierung der Kapillarbasalmembran im gesamten Kreislauf sicher eine entscheidende Rolle gespielt hat. Mehr zu Diabetes siehe
Diabetes heilen (http://www.dr-schnitzer-buecher-neu.de/Diabetes-heilen)
Biologische Heilbehandlung
der Zuckerkrankheit ind
ihrer Spätfolgen
w w w.dr-schnitzer-buecher-neu.de/Diabetes-heilen
Zusammenfassung
Es kann heute als sicher angesehen werden, dass die zur Zeit in den zivilisierten Ländern übliche Ernährung als die bedeutendste Ursache der Krebserkrankungen und ebenso weiterer Zivilisationskrankheiten wirksam ist. Die Erzeugung einer für Krebs disponierenden Stoffwechsellage durch denaturierte und überdies teils artfremde Zivilisationskost erfolgt auf mehreren Wegen gleichzeitig. Außerdem führt diese viel Fleisch, Fett, Zucker und Salz enthaltende Kost häufig zur Obstipation und in deren Folge zu Fäulnisprozessen im Darm, bei welchen Darmbakterien im Zusammenwirken mit Gallensäuren krebserzeugende Nitrosamine fortwährend produzieren. Damit wird der schon für Krebs disponierte Organismus von der kumulativen Einwirkung selbst hergestellter Kanzerogene getroffen. In dieser Situation muss das Auftreten einer Krebserkrankung – zumal häufig weitere exogene Kanzerogene hinzu kommen – als sehr wahrscheinlich angesehen werden.
Sowohl zur Krebsprophylaxe wie auch als Basistherapie bei bereits manifester Krebserkrankung muss daher die Kostumstellung auf die zivilisierte menschliche Urnahrung eingesetzt werden, wie sie mit dem oben genannten Buch verordnungsfähig geworden ist. Nur durch eine solche Ernährungsumstellung kann das Krebsrisiko entscheidend verringert werden. Bei bereits vorliegender Krebserkrankung kann ein dauerhafter Erfolg ohne Rezidiv nur dann erwartet werden, wenn durch Kostumstellung das bisherige zu Krebs disponierende Stoffwechselmilieu abgebaut und in ein krebsresistentes, physiologisches Stoffwechselgeschehen übergeführt wird. Die praktischen Möglichkeiten hierzu aufzuzeigen, ist der Sinn dieser Abhandlung.
Dieser Vortrag wurde nicht erst kürzlich gehalten
Er fand statt auf der Krebstagung der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Blut- und Geschwulstkrankheiten in Freudenstadt im Schwarzwald am 24. September 1977.
Das ist jetzt 38 Jahre, fast 4 Jahrzehnte her. Trotzdem sind diese Ausführungen heute so aktuell wie damals und gaben schon damals tiefere Einblicke in die Zusammenhänge der Krebserkrankungen und konkretere praktische Empfehlungen als die aktuelle Warnung vor Fleischverzehr als Krebsursache der WHO vom Oktober 2015. Auch heute sind weder gesundheitspolitische noch medizinische Konsequenzen in Sicht. Artgerechte Ernährung als Basistherapie wird nur von ganz wenigen Ärzten verwendet. Als wichtigste Gesundheitsgrundlage wird artgerechte Ernährung weder in Schulen noch im Studium unterrichtet und auch nicht in den zahlreichen Kochsendungen vermittelt. Im Gegenteil: Dort wird die ganze krank machende denaturierte und teils auch artfremde Zivilisationskost als die höchste der Kochkünste zelebriert, wie z.B. in der Serie ‘Das perfekte Dinner’.
Was sagt das aus über Absichten und Effektivität des sogenannten Gesundheitswesens, der sogenannten Gesundheitspolitik, der ‘modernen’ Medizin und über das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieses ganzen prosperierenden Krankheitsunwesens, für das die arbeitende Bevölkerung horrende Zwangsabgaben bezahlen muss?
Jedenfalls gilt für Alle, denen ihre Gesundheit und ihr Leben wichtig sind: Da rette sich, wer kann. Retten kann sich nur, wer weiß wie. Dieses Wissen wird von dem von Krankheiten der Bevölkerung lebenden System nicht auf silbernen Tabletts serviert. Jeder muss es sich selbst erarbeiten, um es zu nutzen.
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Seit 1963 Forschung, Entwicklung und Aufklärung über Grundlagen natürlicher Gesundheit, Ursachen und Heilung chronischer Zivilisationskrankheiten. Schwerpunkte: Gebissverfall, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Aggressivität, Demenz, Nachwuchs-Degeneration.
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