So lieben Kinder Streifzüge durch Wald und Wiese
Was früher selbstverständlich war, stellt heute Pädagogen zunehmend vor Herausforderungen: Kinder zu Streifzügen durch die Natur zu motivieren. Obwohl die positiven Auswirkungen von Naturerlebnissen entwicklungspsychologisch längst bewiesen und in der Fachliteratur vielfach gepriesen wurden, stellt sich die Frage, wie Entdeckungsreisen durch die Natur in den Schul- und Kindergartenalltag integriert werden können. Unterstützung gibt eine Weiterbildung für Naturerlebnis-Pädagogik bei CreNatur.
1. Immer diese Montage! – Stubenhocker fordern Lehrer und Erzieherinnen heraus
Montagmorgen im Kindergarten: Kaum im Gruppenraum angekommen streiten Moritz und Lea um einen Lastwagen. Dem lauten Streit folgen schnell Handgreiflichkeiten. “Besonders extrem ist es auch nach den Ferien”, berichtet Frau Schmidt, Erzieherin in einem Kölner Kindergarten, “da brauchen wir viel Geduld und gute Nerven. Die Kinder wissen kaum wohin mit ihrer Kraft.” Denn leider spielt sich das Leben in vielen Familien vor allem in der Wohnung ab. Computerspiele und Fernsehen sind Bewegungsräuber, die aufgestaute Energie entlädt sich schließlich gegen andere. Lehrerinnen und Erzieherinnen wissen davon ein Lied zu singen. Schnell werden Kinder in ihrem herausfordernden Verhalten zur Belastung der ganzen Gruppe.
2. Mangel an Empathie als Folge von Naturentfremdung
“Die zunehmende Entfremdung unserer Kinder von der Natur führt nicht nur dazu, dass Kinder viele heimische Pflanzen und Tiere nicht mehr kennen, sondern auch zu gesundheitlichen Schwierigkeiten, ausgelöst durch Bewegungsmangel und zu wenig frische Luft”, weiß Meike Krebs-Fehrmann, Institutsleitung von CreNatur, “ein Kind, das sich selbst kaum wahrzunehmen vermag in seinem körperlichen Empfinden, kann keine Empathie für andere entwickeln.” Die Folgen davon zeigen sich im Sozialverhalten, wie Lehrer, Erzieher und viele Kinder leidvoll nahezu täglich erleben.
2. Kinder zu Waldtagen motivieren
Herr Hübner ist Lehrer an einer Bonner Grundschule. Als er der vierten Klasse vorgeschlagen hat, eine Projektwoche im Wald durchzuführen, war die Begeisterung mäßig. “Viele hatten zunächst keine Lust”, erzählt der Lehrer, “sie sagten, dass es ihnen zu langweilig sei. Aber dann haben wir es trotzdem durchgezogen und die Woche war ein voller Erfolg!” Eine Erfahrung, die viele machen. Sind die Kinder erst mal draußen im Wald, erscheinen sie wie ausgewechselt. Intuitiv entdecken sie ihre Umgebung, rennen und springen, erforschen ihr Umfeld, wenn man ihnen den Raum dafür gibt. In diesem Erfahrungsfeld ist lernen auf vielfältige Weise möglich, wenn Pädagogen und Pädagoginnen gut ausgebildet sind und die Möglichkeiten zu nutzen wissen. Die Naturerlebnis-Pädagogik bietet hierfür ein großes Repertoire an Methoden. In ihr finden Umweltbildung und Persönlichkeitsentwicklung zusammen, das Initiieren von Gruppenprozessen und Bildungsprozessen wird spielerisch erlebbar.
3. Sinneserfahrungen und soziale Kompetenz gehören zusammen
Mit nackten Füßen gehen Moritz und Lea über den Waldboden. Die Nadeln stechen ja kaum unter den Füßen, wundert sich Lea. Beide halten einen kleinen Spiegel in der Hand, den sie sich mal unter die Nase halten und fasziniert die wankenden Baumwipfel betrachten, mal in ein Loch in einem Baumstamm stecken, um interessiert nach den Bewohnern zu suchen. Nahezu selbstvergessen streifen die Kinder der Vorschulgruppe langsam durch den Wald, während ihre Erzieherin einen Baumstamm aussucht, über den die Gruppe später gemeinsam balancieren soll. Die Gruppe hat nur dann gewonnen, wenn alle auf der anderen Seite ankommen, ohne dass ein Kind herunter fällt. Lea und Moritz helfen sich gegenseitig. Zur Belohnung gibt es Himbeeren, die die Kinder am Waldrand gesammelt haben. Die Intensität des Geschmacks wirkt auf Moritz befremdlich. “Bisher kannte ich Himbeeren nur aus dem Tiefkühlfach”, sagt er über diese Sinneserfahrung.
4. Naturerfahrungen mit Kindern in Städten
Doch wie können Naturerfahrungen Kindern in Städten zugänglich gemacht werden? “Wir geben uns keinen Illusionen hin”, erklärt Meike Krebs-Fehrmann, “auch in den nächsten Jahren werden über 90% der Kinder ihre Zeit überwiegend in Klassenräumen und Gruppenräumen verbringen. Die Anzahl der Waldkindergärten wächst zwar und auch in den Schulen tut sich etwas z.B. durch Gartenprojekte und Waldwochen, aber das reicht längst nicht.” Darum bietet die Weiterbildung zum Naturerlebnis-Pädagogen bei CreNatur ein breites Spektrum an Methoden, die selbst auf kleinen Grünflächen durchgeführt werden können. “Wir möchten Pädagogen ermutigen, das zu nutzen, was vor Ort ist. Das kann ein Stadtpark sein, eine Grünfläche in der Nachbarschaft oder auch ein kleines Waldstück in der Nähe”, erklärt die Institutsleiterin, “inzwischen erkennen immer mehr Menschen die Bedeutung von Naturerfahrungen für unsere Kinder und damit auch für die Entwicklung unserer Gesellschaft.”
5. Berufsbegleitende Weiterbildung qualifiziert zum Naturerlebnis-Pädagogen
Mitte Juli findet das Seminar “Einführung in die Naturerlebnis-Pädagogik” bei CreNatur im Westerwald statt. Die praktische Weiterbildung beinhaltet zahlreiche Spiele und Übungen, die sich direkt in den pädagogischen Alltag übertragen lassen, zeigt aber auch die Grundlagen der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf sowie das Konzept der Naturerlebnis-Pädagogik. Weitere Module, die in den nächsten Monaten angeboten werden sind “Kooperative Abenteuerspiele”, “Naturwissen Kompakt”, “Kommunikation und Konfliktlösung”, “Leitungskompetenz” und “Projektmanagement”. Weitere Infos erhalten Sie unter www.crenatur.de
Weiterbildungsinstitut für Naturerlebnis-Pädagogik
Kontakt
CreNatur – Weiterbildungsinstitut für Naturerlebnis-Pädagogik
meike krebs-fehrmann
Scheibenstraße 18
83278 Traunstein
0861-21165090
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