Gleich dreimal ist das Philharmonische Orchester Brünn (CZ) zu Gast in Süddeutschland und wird die beiden größten Konzertsäle in München bespielen.
(von Dieter Topp) Aus Anlass des 200. Geburtstags und 130. Todestags von Richard Wagner sind die Brünner Musiker von den Münchner Opern- und Sängerfreunden e.V. nach Deutschland gebeten.
Der Vereinigung von Opernfreunden liegt hierbei am Herzen, Sänger und Orchester, die ihre Liebe zur Oper in besonderem Maße mitgeprägt haben, aber derzeit nur selten in München zu hören sind, wieder öfter zu Gehör zu bringen. Darüber hinaus möchte man versuchen, das ein oder andere Werk, das die Vereinigung gerne einmal live erleben würde, wenigstens konzertant auf die Bühne zu bringen. Dazu eignet sich das Programm der tschechischen Gäste hervorragend, denn ihre Konzerte schließen weniger bekannte und gespielte Werke des Operngenies und Erneuerer dieser Gattung ein.
Die Brünner Philharmoniker stammen aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Das heutige Orchester, das als die Staatsphilharmonie Brünn im Jahre 1956 aus dem Zusammenschluss von zwei Brünner Sinfoniekörpern hervorging, wird schon seit langem als eines der besten Orchester des Landes geschätzt. Gleich im Jahre 1956 fuhr die Philharmonie ins Ausland. Seitdem gastierte sie schon mehr als achthundertmal in den wichtigen Kulturzentren der Welt, inklusive USA, Südamerika und Asien.
Das Ensemble aus 110 Musikern ist neben Prag und Wien eines der größten mitteleuropäischen Orchester, was Umfang und Niveau ihres Wirkens anbelangt. Es gibt in Brünn rund 40 Konzerte im Jahr und tritt in seiner Heimat vor allem bei internationalen Festivals auf. Im Ausland spielte es in der letzten Zeit im Musikverein in Wien, in der Cheltenham Town Hall, im Auditorium in Milan, in der Liederhalle Stuttgart und in großen Sälen in Japan. Zehn Tourneen und dazu kleinere Auslandsreisen in verschiedene europäische Länder sind keine Seltenheit. Namen bekannter Gastdirigenten verbinden sich mit den Philharmonikern aus Brünn, darunter Kurt Masur und Yehudi Menuhin. Nicht weniger illuster liest sich die Solistenliste mit Swjatoslaw Richter, Yefim Bronfman, Gidon Kremer, Rudolf Buchbinder, Olga Kern, Fazil Say, Sofia Jaffé, Johannes Moser, Marta Sudraba, Natalia Gutman, Benjamin Kim oder Kirill Gerstein.
Seit 2009 steht das Ensemble unter dem Dirigat ihres Chefs und künstlerischen Direktors, Aleksandar Markovic. Der Dirigent studierte bei Leopold Hager an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, besuchte Meisterklassen von Gianluigi Gelmetti und Lothar Zagrosek an der Accademia Musicale Chigiana in Siena, und war Stipendiat der Herbert von Karajan-Stiftung Berlin. Als Preisträger des Grzegorz Fitelberg Dirigentenwettbewerb im polnischen Katowice wurde er 2003 zum Musikdirektor der Stanislaw Moniuszko Filharmonia Koszalin ernannt. 2005 bis 2008 war er Chefdirigent am Tiroler Landestheater Innsbruck. Als Gastdirigent leitete er unter anderem die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, das Mozarteum-Orchester Salzburg, das Deutsche Symphonie-Orchester und das Konzerthausorchester Berlin, sowie die Wiener Symphoniker. Der für einen Dirigenten noch junge Mitdreißiger begeistert seit seinen Anfängen Publikum und Presse zugleich: Er “strahlt am Dirigentenpult eine Sicherheit und Überzeugungskraft aus, die sich nicht nur auf Können, sondern auch schon auf reiche Erfahrung gründet, …lässt temperamentvoll die Fetzen fliegen, … voll faszinierender Details und dennoch in beeindruckend klarem Blick auf das Ganze”, überschlug sich die Berliner Morgenpost.
In München werden Markovic und die Brünner Philharmonie – und dafür sind sie überregional bekannt – bei jedem ihrer Konzerte höchst anspruchsvolles symphonisches und Opernrepertoire darbieten. Als Hauptattraktion des musikalischen Wochenendes im Mai steht die konzertante Aufführung der frühen tragischen Wagner-Oper in fünf Akten mit sechzehn Nummern, “Rienzi- der letzte der Tribunen” von 1842, auf dem Programmzettel. Darin agieren Endrik Wottrich (Rienzi), Michelle Breedt (Adriano), Katerina Sokolova-Rauer (Irene) begleitet vom Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn am Samstag, dem 4. Mai 2013 um 18.00 Uhr im Gasteig, dem Domizil der Münchner Philharmoniker.
In den beiden folgenden Konzerten kommen außerdem die großen symphonischen Werke von Anton Bruckner und Richard Strauss zu Gehör. Im ersten Konzert am 3. Mai werden die “Wesendonck-Lieder” als musikalisch-kulinarischer Genuss von Vesselina Kasarova interpretiert.
Letztere avancierte bereits als Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich zu einem Publikumsliebling, von der Presse als Entdeckung gefeiert. Ihre Debüts bei den Salzburger Festspielen 1991 und kurz darauf an der Wiener Staatsoper öffneten ihr den Weg zu einer internationalen Karriere. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Mezzosopranistinnen ihrer Generation, ausgewiesene Händel, Mozart- und Belcanto-Spezialistin sowie exemplarische Interpretin von Hosenrollen, und gastiert an allen großen Bühnen weltweit, u. a. am Royal Opera House Covent Garden London, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Bayerischen Staatsoper München, der Opéra National de Paris, der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera New York, an der Lyric Opera of Chicago, dem Teatro Real Madrid und immer wieder bei den Salzburger Festspielen. Sie unter dem Dirigat von Aleksandar Markovic zu hören wird doppelten Genuss bereiten. Mit dem Brünner Orchester gastierte bereits er im Festspielhaus Salzburg, dem Brucknerhaus Linz, im Palast der Künste, Budapest, und begeisterte in einer Tour durch 12 japanische Städte.
Im weiteren folgt “Bruckners Symphonie Nr. 7”. Diese schrieb der Komponist nach dem Tod Wagners mit zahlreichen musikalischen Zitaten als Hommage an dessen Leben und Werk. Eine Sonntagsmatinee (5.Mai 2013, 11Uhr) wird sich der symphonischen Dichtung “Ein Heledenleben,Op.40” von Richard Strauss widmen, ebenso weiteren Orchester-Werken von Richard Wagner. Mit dieser breit angelegten Feier des Genius Richard Wagner beschließt die Brünner Philharmonie unter Chefdirigent Aleksandar Markovic ihre Wagner Konzert Trilogie in München, der Stadt der Musik, die es Wagner ermöglichte, eine beachtliche Anzahl großartiger Musik zu produzieren.
3. 5. 2013 Herkulessal, Richard Wagner: Huldigungsmarsch, Wesendonck Lieder, Bruckner: Symphonie N°7
4. 5. 2013 Gasteig, Wagner: Rienzi
5. 5. 2013 Gasteig, Matinee; Wagner: Götterdämmerung: Siegfrieds Rheinfahrt , Siegfried Idyll; Strauss: Ein Heldenleben
Weitere Informationen:
www.filharmonie-brno.cz, http://www.aleksandar-markovic.com/, http://muenchner-opern-und-saengerfreunde.de.tl/Home.htm#
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2010 berichteten wir erstmalig vom BITEI-Theaterfestival in Chisinau/Moldavien unter dem Aspekt der Information über Ost-West-Theater in vorwiegend russisch sprechenden Ländern. 2011 ist das Internationale Theaterfestival Sibiu/Hermannstadt (RO) hinzugekommen; weiterhin berichtet PPS für die Philharmonie (Müpa) Palast der Künste, Budapest (HU). Anlässlich des 3. Int. Theaterfestivals Tbilisi (Tiflis, Georgien) und des 1. Festival of Puppet Theatre, Sachalin, Russland, waren wir 2011 alleinig als deutsche Pressevertreter eingeladen. 2012 wurde die Leitung von PPS als europäischer Beobachter, Berichterstatter und internationaler Juror zum 30. Fadjr Festival nach Teheran gebeten. 2012 endete mit der erfolgreichen PR-Kooperation für Janacek-Musikfestival, Brünn (CZ).
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