Gründerinnen brauchen Rollenvorbilder
(NL/2729875897) Mehr Existenzgründungen und Unternehmertum von Frauen mit diesem Ziel hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vor einem Jahr die Initiative FRAUEN unternehmen ins Leben gerufen. Als Vorbilder fungieren seitdem circa 180 ausgewählte Unternehmerinnen in ganz Deutschland. Und ihr Engagement ist dringend notwendig: Dies belegt eine Auswertung des Global Entrepreneurship Monitors (GEM), die kürzlich vom Institut für Arbeitsmarktforschung und Berufsforschung (IAB) veröffentlicht wurde.
Das Forschungskonsortium GEM hat bei seiner jährlichen Erhebung unter der erwachsenen Bevölkerung (18- bis 64-Jährige) festgestellt: Auch im Jahr 2014 gründeten 6,5 Prozent der Männer, aber nur 4 Pro-zent der Frauen neue Unternehmen. Wie lässt sich diese Differenz verringern? Vor allem fehlen Frauen entsprechende Rollenvorbilder, also Gründerinnen in ihrem Familien- und Bekanntenkreis, die sie dazu bewegen könnten, selbst zu gründen, heißt es im Fazit zur GEM 2014. Die BMWi-Initiative FRAUEN unternehmen mit ihren Vorbild-Unternehmerinnen setzt somit genau an der richtigen Stelle an: Auf Messen und in Podiumsdiskussionen, mit Vorträgen und Workshops zum Thema Berufsorientierung in Universitäten, Schulen und sogar Kindergärten, mit Patenschaften und Mentoring die Vorbild-Unternehmerinnen füllen ihr Ehrenamt mit viel Kreativität und Engagement aus. Mit über 150 Aktivitäten und Kampagnen allein in diesem Jahr ermutigen die Vorbild-Unternehmerinnen andere Frauen zu beruflicher Selbstständigkeit, begeistern Mädchen für das Berufsbild “Unternehmerin” und sorgen für Präsenz und Sichtbarkeit von Unternehmerinnen in der Öffentlichkeit.
Vorbild-Unternehmerin Dörte Behrmann etwa stellte 28 Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse im Fach Wirtschaftslehre ihren Weg in die Selbstständigkeit vor und erzählte von ihren Erfahrungen als Unternehmerin. Ich möchte Mädchen und junge Frauen dazu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen und ich freue mich, dass mir die Initiative dazu eine Plattform gibt, meint sie. Njeri Kinyanjui wiederum beteiligte sich an einer Podiumsdiskussion, die im Rahmen des Frauenwirtschaftstages an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen stattfand. Und auch im Team treten die Vorbild-Unternehmerinnen auf: Ursula Kafka, Christina Ramgraber, Claudia Schimkowski, Petra Janeczka, Sigrid Hauer und Bettina Zabold beispielsweise betreuten auf der Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fach- und Führungspositionen und Existenzgründerinnen herCAREER in München einen Stand und informierten über die Initiative “FRAUEN unternehmen” und weibliches Unternehmertum. Was sie an FRAUEN unternehmen schätzen: Es macht sehr viel Spaß, im Team für die Initiative einzutreten und den Netzwerkgedanken gemeinsam zu leben. Der intensive Austausch gibt viele neue Impulse, bringt es Petra Janeczka auf den Punkt.
Vielfalt, die inspiriert
Die Zusammensetzung der Vorbild-Unternehmerinnen spiegelt die ganze Vielfalt unternehmerischer Möglichkeiten. Einzelunternehmerinnen sind ebenso vertreten wie Konzernchefinnen. Branchenmäßig kommen sie aus Handel, Handwerk und Maschinenbau ebenso wie aus Gastronomie und Tourismus, aus Kommunikation, Beratung und Coaching, IT, Recht/Steuerberatung und sonstigen Dienstleistungssektoren. Stellvertretend für die gesamte Vorbild-Riege sollen an dieser Stelle drei Unternehmerinnen und ihr Erfolgskonzept näher vorgestellt werden:
Elke Maria Alberts
Elke Maria Alberts leitet in Bielefeld ein Büro für Soziale Architektur. Ihre Motivation als Vorbild-Unternehmerin: Selbstständige Frauen sind in MINT-Berufen unterrepräsentiert. Gemeinsam mit dem Institut für Bauforschung (IFB) und seiner Direktorin Dipl.-Ing Heike Böhmer wollen wir das ändern.”
Martina Teichelmann
Martina Teichelmann ist Inhaberin einer Agentur für therapeutische Bildkonzepte. Die Kölnerin möchte Frauen beim Sprung in die Selbstständigkeit unterstützen. Sie selbst gibt als Vorbild ihre ebenfalls selbstständige Mutter an, die es schaffte, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen und einer selbstbestimmten Arbeit nachzugehen. Martina Teichelmann stattet Senioreneinrichtungen, Hospize oder Krankenhäuser mit therapeutischen Bild- und Farbkonzepten aus, die sich an den Kindheits- und Jugenderinnerungen der Senioren orientieren.
Ihre Gründung gehört damit zu den Personenbezogenen Dienstleistungen, mit 42 Prozent ein Branchenfokus weiblicher Selbstständigkeit und dazu mit Blick auf die deutsche Alterspyramide ein durchaus zukunftsträchtiger.
Verena Pausder
Keine Scheu vor Tech! meint Verena Pausder, Geschäftsführerin des IT-Unternehmens Fox & Sheep GmbH, das Kinder-Apps entwickelt und vermarktet. Ich bin selber Betriebswirtin und kein Techie und trotzdem finde ich mich sehr gut in dieser Welt zurecht. Ihre Empfehlung: Einfach machen, man wächst mit seinen Aufgaben. Der Schritt in die Selbstständigkeit setzt so viel Energie frei und man hat die Freiheit, die Zukunft mitzugestalten und die Möglichkeit, Familie und Beruf besser zu vereinbaren als in jeder anderen Führungsposition, die ich kenne.
Dass die weibliche Selbstständigkeit insgesamt auf einem guten Weg ist, zeigt eine aktuelle Studie der bundesweiten gründerinnenagentur (bga). Danach hat sich im vergangenen Jahrzehnt der Anteil der Unternehmerinnen leicht erhöht. Der Anteil der Gründungen durch Frauen lag 2014 bei rund 43 Prozent. Auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung weiblichen Unternehmertums weist auch der Schirmherr von FRAUEN unternehmen, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, hin: “Deutschland kann nicht auf die Kreativität von Frauen verzichten. Um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben und wirtschaftliches Wachstum zu sichern, benötigen wir den frischen Wind und die guten Geschäftsideen von Unternehmerinnen, ihr Durchhaltevermögen und ihre Beharrlichkeit in schwierigen Situationen.”
Wenn Sie Interesse daran haben, unsere Vorbild-Unternehmerinnen im Rahmen eines Interviews persönlich kennenzulernen, vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt. Anfragen richten Sie bitte an Margarete Schreurs (Tel: 06196 495-3520, info@frauen-unternehmen-initiative.de).
Die Initiative FRAUEN unternehmen
Mehr Existenzgründungen und Unternehmertum von Frauen mit diesem Ziel hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vor einem Jahr die Initiative “FRAUEN unternehmen” ins Leben gerufen.
Als Vorbilder fungieren seitdem 180 ausgewählte Unternehmerinnen, aus den unterschiedlichsten Branchen und aus allen Regionen Deutschlands. Mit ihren ehrenamtlichen Aktivitäten sprechen sie Frauen jeden Alters an und ermutigen sie zur unternehmerischen Selbständigkeit. Betreut wird das Netzwerk durch die nationale Koordinierungsstelle im RKW Kompetenzzentrum.
Das RKW Kompetenzzentrum, nationale Koordinierungsstelle der Initiative, unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und zu halten. In der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft werden praxisnahe Empfehlungen und Lösungen zu den Themen Fachkräftesicherung, Innovation und Gründung entwickelt. Das RKW Kompetenzzentrum ist eine bundesweit aktive, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e. V.
Weitere Informationen zum RKW Kompetenzzentrum: www.rkw-kompetenzzentrum.de
Kontakt
RKW Kompetenzzentrum
Margarete Schreurs
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