Edelsteinkunde: der Beryll und seine zahlreichen Varianten

Edelsteinkunde: der Beryll und seine zahlreichen Varianten

Beryll: Reinform von Beryll ist farblos – Smaragd, die bekannteste Variante, gefolgt vom Aquamarin – Was macht berylliumhaltige Edelsteine aus?

Edelsteinkunde: der Beryll und seine zahlreichen Varianten

Dr. Thomas Schröck / The Natural Gem GmbH

Beryll ist eine Mineralgruppe mit verschiedenfarbigen Edelsteinen, die sich in ihrem chemischen Aufbau gleichen. Die bekannteste Beryll-Variante zeichnet eine grüne Färbung aus, der Smaragd mit seinem unverwechselbaren Glanz und seiner Leuchtkraft ist weltweit bekannt. Aber auch die blaue Beryll-Variante, der Aquamarin, fasziniert die Menschheit mit seiner Farbgebung, die an die Farbe des Meeres erinnert. “Diese Edelsteine eignen sich nicht nur für Schmuckstücke, sondern auch für das Investment als Kapitalanlage”, weiß Managing-Partner von The Natural Gem, Mag. Patrick-Noel Herold-Gregor MBA, der seit Jahren das Unternehmen gemeinsam mit Dr. Thomas Schröck, Edelsteinexperte, Ökonom und Autor leitet. The Natural Gem ist Marktführer für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und Investment in diese. Auf über 30 Jahre Erfahrung im internationalen Edelsteinhandel blicken die Edelsteinexperten zurück und sind nach wie vor von der Welt der Farbedelsteine fasziniert.

Gemeinsam sind Dr. Thomas Schröck, Patrick-Noel Herold-Gregor und ihr Team die treibende Kraft bei der Verwirklichung der Ziele und Bestrebungen von The Natural Gem. “Dazu zählen wir auch, dass die Welt noch viel mehr über die Besonderheiten der natürlichen Schätze aus dem Schoß von Mutter Natur wissen sollte”, erklären die Edelsteinexperten. Edelsteine unterschiedlichster Art sind nicht nur ein beliebtes Geschenk für die Liebsten in Form von Schmuck, sondern auch als Wertanlage werden Farbedelsteine wie Rubin, Saphir und Smaragd immer beliebter.

Beryll – Ursprünge und Beschreibung

Das Wort “Beryll” ist dem griechischen Wort “Beryllos” angelehnt, was so viel wie brillant beziehungsweise Brillanz bedeutet, als allgemeiner Begriff für klare Kristalle. “Diese Bezeichnung geht auf die äußere Erscheinung von Beryll zurück, die Kristalle können transparent bis undurchsichtig sein. Der farblose Goshenit ist die seltenste Edelsteinvarietät des Berylls. Eine Legende besagt, dass schon Kaiser Nero einen Beryll vor die Augen gehalten haben soll aufgrund der Klarheit des Kristalls, und die ersten Augengläser aus Beryll entstanden im 13. Jahrhundert in Italien, daher soll sich sogar das Wort “Brille” ableiten”, erklärt Patrick-Noel Herold-Gregor. Am bekanntesten ist der Smaragd, der durch die Beimischung von Chrom- und Vanadium-Ionen seine unverwechselbare Grünfärbung erhält.

Facettenreich mit zahlreichen Varianten

Beryll ist ein sehr variantenreicher Edelstein. “Erstaunlich ist bei allen Beryll-Unterarten, dass sie sehr große Kristalle bilden können. Der größte bekannte Smaragd ist im Topkapi-Serail von / in Istanbul ausgestellt und weist ein Gewicht von 16.300 Karat auf. Je größer und je reiner ein Smaragd, desto seltener ist er. Saubere, tiefgrüne Steine mit einem Gewicht von über 5 Karat sind selten, egal aus welchem Fundgebiet”, erklären die The Natural Gem Edelsteinexperten. Für den Smaragd wurde sogar ein eigener Schliff geschaffen. Der Smaragdschliff stellt von oben betrachtet ein Rechteck mit abgeschrägten Ecken dar. Da Smaragd porös ist, bricht dieser leichter als beispielsweise Rubin oder Saphir. Somit werden die Ecken abgeschrägt, um ein Abbrechen zu vermeiden, fügt Patrick-Noel Herold-Gregor hinzu.

Meist liegen Beryll-Varietäten in Form von sechsseitigen Prismen vor und selten als längliche Tafeln. Der bisher größte Beryll wurde 1910 in Brasilien gefunden. Dieser ist 48,5 cm lang, 110,5 kg schwer und ist von bläulicher Färbung, weshalb er als Aquamarinkristall bezeichnet wird. Patrick-Noel Herold-Gregor erklärt, dass der Aquamarin seine Farbe durch Eisen erhält und eine Mohs-Härte von 7,5 bis 8,0 hat, deshalb eignet er sich gut für die Schmuckherstellung. Ein berühmtes Schmuckstück aus Aquamarin ist der Ring von Meghan Markle, der Herzogin von Sussex.

Der Smaragd mit seinem leuchtenden Grün gehört zu den von Menschen am längsten geschätzten Edelsteinen. Schon ab dem Jahr 1500 v. Chr. wurde Smaragd als Edelstein beschrieben. Nur die grüne Varietät wird “Smaragd” genannt, nahezu alle anderen Farben haben eigene Namen, zum Beispiel “Aquamarin”, die blaue Beryll-Variante, “Morganit” für die orange-braune, “Goshenit” für die weiße Varietät des Berylls. Dr. Schröck fügt hinzu, dass innerhalb jeder Farbe alle Nuancen vorkommen.

Smaragde – die Sonderform des Berylls

Die beliebteste und meist teuerste Variante ist der grüne Beryll, auch Smaragd genannt. Diese Bezeichnung stammt vom griechischen Wort “smaragdos”, was so viel wie “grüner Stein” bedeutet. “Dass der Smaragd eine Beryll-Variante ist, ist bekannt, aber weniger, dass der Smaragd normalerweise Öl beinhaltet”, erklärt Patrick-Noel Herold-Gregor. In Zertifikaten unabhängiger gemmologischer Labors wird der Grad des Öls, das im Stein vorhanden ist, aufgeführt. Die Bandbreite reicht hierbei von: “no oil” über “insignificant”, “minor oil” und “moderate” bis hin zu “significant”. Patrick-Noel Herold-Gregor fügt hinzu: Die wenigsten Menschen wissen, dass Smaragde geölt werden, da diese Steinart sehr spröde ist und daher mehr Einschlüsse aufweist als etwa Korund. Der Ölgehalt ist dennoch wichtig und beeinflusst den Wert des Edelsteins stark. Daher gilt: je weniger Öl, desto besser. Kolumbien ist bekannt für seine hochwertigen Smaragde. Das südamerikanische Land ist der wichtigste Fundort für die grüne Beryll-Sorte, gefolgt von Sambia, Brasilien und Russland. Ein großer Teil der besten Smaragde der Welt stammt aus der Muzo-Smaragdmine in Kolumbien. Smaragde aus Muzo werden manchmal auch als “Old Mine” bezeichnet.

Aber worauf kommt es beim Kauf von Farbedelsteinen an? Dr. Schröck hierzu: “Aus der Gruppe des Berylls eignen sich vor allem Smaragd, Aquamarin und Morganit als Investmentsteine. Der Smaragd muss lebendig sein, er soll strahlen und funkeln. Je grüner ein Smaragd ist, ohne dass er schwarz erscheint, und je weniger Einschlüsse er hat, desto wertvoller wird dieser. Auch der Fundort spielt für die Preisgestaltung eine wesentliche Rolle.”

Die Beliebtheit dieser besonderen Edelsteine lässt sich auch in der Historie finden. So hatte schon Kleopatra diese Edelsteine für sich entdeckt und ihr Abbild in besonders schönen und großen Smaragden verewigen lassen. Ein 12 cm großer Krug, der nachweislich aus einem Smaragdstück geschliffen wurde, findet sich in der Wiener Schatzkammer, fügt Patrick-Noel Herold-Gregor an.

Beryll im Wandel der Zeit

Beryll ist der Menschheit schon seit langer Zeit bekannt. Bereits in der Antike wurde Beryll, insbesondere die grüne Ausprägung dieses Edelsteins, als Schmuckelement verwendet. Darüber hinaus wurden dem Stein besondere Kräfte und heilende Wirkungen zugeschrieben, weshalb Beryll besonders als Amulett oder Medizinstein weitverbreitet ist. “Esoterisch betrachtet sorgt die extravagante Optik von Beryll dafür, dass diese Steine als Symbol der Reinheit, für leuchtende Augen und als Tor zur Zukunft angesehen wurden. Beryll wird nachgesagt, sowohl die eheliche Liebe oder Vergiftungen als auch Krankheiten wie Blasensteine zu heilen”, erklärt Dr. Thomas Schröck.

Heutzutage werden aus Beryll pro Jahr ca. 10.000 Tonnen des chemischen Elements Beryllium gewonnen, das in der Industrie Verwendung findet, wenn ein Metall mit einem hohen Schmelzpunkt benötigt wird. Wie zum Beispiel beim Raketenbau, bei der Reaktortechnik, in elektronischen Bereichen oder bei Bedarf an säurefesten Legierungen, wie zum Beispiel in der Luftfahrt.

Über The Natural Gem GmbH:
Dr. Thomas Schröck, promovierter Ökonom und ausgebildeter Gemmologe ist seit über 30 Jahren Edelsteinexperte und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien, Österreich. Der erfahrene Gemmologe und Experte für Edelstein-Investments verfasste das Werk “Investieren in Edelsteine: Geldverdienen mit den schönsten Dingen der Welt”, Verlag Edition a 2021, Autor: Dr. Thomas Schröck.

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