Hohe Stickstoffdioxid-Belastung in Deutschlands Städten zwingt Politik und Wirtschaft zum Handeln
Das Problem ist bekannt und zurzeit in aller Munde: Anhaltend hohe Stickstoffdioxid-Belastungen in zahlreichen deutschen Städten und Ballungsgebieten stellen ein akutes Gesundheitsrisiko dar. Auch die Hauptursache scheint bekannt: der Schadstoffausstoß im Straßenverkehr, vor allem von Fahrzeugen mit dieselbetriebenen Motoren. Grundsätzlich herrscht Einigkeit bei allen Beteiligten, dass die Stickoxid-Emission deutlich gesenkt werden muss.
Kommt die “Blaue Plakette”?
Über das “Wie” wird heftig debattiert, vom Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, über intelligente Verkehrsleitsysteme (“Grüne Welle”) bis zur Verringerung innerstädtischer Parkplätze. Der weitreichendste und laut Stuttgarter Expertengutachten effektivste Schritt wäre die Einführung einer “Blauen Plakette”, einer Fahrerlaubnis allein für Dieselfahrzeuge mit Euro-Norm 6 und Benzinern mit mindestens Euro-Norm 3. Die Maßnahme ist umstritten. Gegner, vor allem aus Industrie und Wirtschaft, befürchten einen Schnellschuss. Dennoch ist eine Einführung angesichts der aktuellen Situation wahrscheinlich, da der rechtliche EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft Experten zufolge mit anderen Schritten nur schwer einzuhalten sei. Das bestätigt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. In der Publikation “Elektromobilität in gewerblichen Flotten” verweisen die Autoren auf entsprechende Studien, die fast einhellig zu dem Schluss kämen, der motorisierte Individualverkehr müsse langfristig weitgehend auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden . Daher fordert auch ein aktuelles Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (Stand: 02.03.2017) bis zum Ende des Jahres vom Freistaat Bayern und der Stadt München ein vollzugsfähiges Konzept, wie ein Diesel-Fahrverbot umgesetzt werden kann.
Folgen für Gewerbetreibende
Von einer Einführung des Fahrverbots wäre dann vor allem auch das Nutzfahrzeuggewerbe betroffen, also Kurier- und Lieferdienste sowie Handwerker. Allein im Baugewerbe werden laut Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) rund 91% der Fahrzeuge mit Diesel angetrieben. Wirtschafts- und Handelsverbände befürchten ökonomische Katastrophen, von rapiden Umsatzeinbußen bis zum inflationären Anstieg an Insolvenzen. Eine Umfrage der Handwerkskammer München ergab, dass etwa 62% der bayerischen Betriebe starke Umsatzeinbußen verkraften müssten oder sogar in ihrer Existenz bedroht wären (Stand: 20.02.2017). Interessensgruppen wie Politiker sprechen sich für Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen aus, doch mittel- bis langfristige Alternativen werden folgen müssen. Das erkennt ebenso die Bundesregierung und stellt zehn Millionen Euro für die Markteinführung verbrauchsarmer Nutzfahrzeuge zur Verfügung. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistet der Kötzer Fahrwerksspezialist AL-KO, der E-Mobilität mit innovativen Fahrzeugkonzepten für Nutzfahrzeuge bereits möglich macht. “Wir haben zusammen mit ABT einen vollelektrisch angetriebenen E-Transporter entwickelt, der schon heute in Städten wirtschaftlich zu betreiben ist”, sieht Reiner Fink, Vice President Commercial Vehicles bei AL-KO Fahrzeugtechnik, in der E-Mobilität ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell. Aufgrund von (Teil-)Elektrifizierungspotenziale insbesondere für kleine LKW stellen auch die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts ökonomisch günstige Perspektiven für den Absatz elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge fest. Ähnliches gilt für DHL, die bereits erste eCabs, so der offizielle Name der Fahrzeuge, geordert hat. Dennoch gibt es für Fink Optimierungsbedarf: “Der eCab bietet einen soliden Einstieg in das Thema E-Mobilität bei Transportern. Seine Reichweite von 120 km ist ausreichend für den Stadt- und Umlandverkehr, doch darüber hinaus müssen weitere Schritte folgen, beispielsweise ein Ausbau öffentlicher Ladestationen oder eine Erweiterung der Ladekapazitäten.” Das Ziel ist eindeutig: die nachhaltige Verbesserung der Luftqualität in Deutschlands Metropolen. Doch auf dem Weg dorthin gilt es für alle, ob Politik, Unternehmen oder Umweltverbände, umsichtige Entscheidungen zu treffen und gemeinsam tragfähige Lösungen für alle Parteien anzustreben.
Die ALOIS KOBER GMBH
1931 gegründet, ist die AL-KO Fahrzeugtechnik heute ein global agierendes Technologie-Unternehmen mit mehr als 40 Standorten in Europa, Südamerika, Asien und Australien. Mit hochwertigen Chassis- und Fahrwerkskomponenten für Anhänger, Freizeitfahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge steht AL-KO für beste Ergonomie und Funktionalität, höchsten Komfort sowie Innovationen für mehr Fahrsicherheit. Ausgefeilte Innovationsprozesse prägen das Unternehmen, das diesbezüglich mehrfach ausgezeichnet wurde.
Die AL-KO Fahrzeugtechnik und Dexter Axle sind vereinigt unter DexKo Global Inc. (USA). Diese Kombination ist weltweit größter Hersteller von Anhängerachsen und Chassis-Komponenten im leichten Segment. DexKo Global Inc. erwirtschaftet einen Umsatz von über 1 Milliarde US-Dollar.
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