Mehr als zwei Jahre lang währte die Rallye bei den Lithiumpreisen. In der Spitze mussten in China fast 80.000 US-Dollar je Tonne Lithiumkarbonat auf den Tisch gelegt werden. Das waren Spotmarktpreise, die aufgrund des Goldrausches im Sektor übertrieben waren. Seit dem späten Herbst wurde diese Übertreibung korrigiert und die Lithiumpreise fielen, ebenso taten es die Aktien der Anbieter. Doch die Phase sinkender Preise scheint vorbei zu sein.
Denn nun kommen wieder vermehrt positive News aus der Nachfrageseite. Los ging es mit China. Der größte Automarkt der Welt öffnete sich nach den Corona-Lockdowns recht abrupt im Dezember und schon zogen die Verkäufe der Elektroautos im Laufe des ersten Quartals an. Dank der Erfolge der chinesischen Hersteller konnte China nun sogar erstmals mehr Autos in andere Länder verkaufen als selbst einführen. Das Bild hat sich hier somit radikal gewandelt.
Gute Nachrichten aber gab es in den vergangenen Wochen auch aus den USA. Der Markt hinkt Europa und China in Sachen Elektromobilität deutlich hinterher, obwohl mit Tesla der Erfinder dieses Segments und der zweitgrößte Hersteller der Welt dort seinen Ursprung hat. Doch nun ändern sich dank der üppigen Förderung durch den Staat und dem steigenden Angebot an konkurrenzfähigen Fahrzeugen auch dort die Verkaufszahlen.
Laut Erhebungen des Datendienstleisters Cox Automotive befinden sich die Zahlen von Elektroautoverkäufen in den USA auf einem Rekordniveau. Der Anteil von Elektrofahrzeugen an Neuwagenverkäufen sei allein im ersten Quartal 2023 auf stolze 7,2 Prozent gestiegen.
Dazu trägt sicherlich auch bei, dass inzwischen 42 Elektrofahrzeugmodelle in den Vereinigten Staaten erhältlich sind. Noch dazu befeuert der nationale Champion Tesla den Markt. Das Unternehmen von Elon Musk hat nämlich im Laufe dieses Jahres mehrfach die Preise gesenkt. Und nun kommt Tesla laut Cox Automotive auf einen sagenhaften Marktanteil von 62,4 Prozent in der Heimat. Auch deutsche Hersteller wie BMW, Mercedes und Audi konnten die Verkaufszahlen ihrer elektrisch betriebenen Fahrzeuge deutlich steigern.
Doch das sind die Faktoren aus der Nachfrageseite. Der Lithiumsektor profitiert jetzt auch davon, dass nicht nur die Elektroautonachfrage stark bleibt und dynamisch wächst, sondern auch die Lagerbestände niedrig sind. Die hohe Nachfrage macht sich hier ebenfalls bemerkbar. Dementsprechend bleibt das Thema Versorgungssicherheit einer der wichtigsten Faktoren für Autokonzerne wie Batteriehersteller. Nicht umsonst dürfte Ford erst jüngst 650 Mio. US-Dollar in die in Bau befindliche Thacker Pass-Mine von Lithium Americas in Nevada investiert haben.
Profiteure dieser Entwicklung sind jene Unternehmen, die den begehrten Stoff für die Elektroautobatterien fördern oder entsprechende Vorkommen explorieren. So konnte Weltmarktführer Albemarle zuletzt starke Q1-Zahlen melden und überzeugte dabei nicht nur Investoren, sondern auch die Marktbeobachter. Bank of America-Analyst Matthew DeYoe stufte die Albemarle-Aktie beispielsweise wieder hoch, nachdem er im Herbst zum Verkauf geraten habe. Steigende Lithium-Preise, niedrige Lagerbestände und die hohe Nachfrage nach Elektroautos würden den Sektor wieder begünstigen, so DeYoe. Die Aktien hätten zudem zu stark verloren.
Auch die Aktie von Arcadia Minerals musste unter der schlechten Börsenstimmung zuletzt leiden. Dabei haben sich die Australier optimal Bereich der Batteriemetalle positioniert. Das Unternehmen hat sich nämlich gleich mehrere Projekte in Namibia gesichert, die von Nickel über Tantal bis Lithium reich. Im Fokus steht unter anderem das Lithiumprojekt Bitterwasser. Hier konnte Arcadia Minerals erst jüngst zeigen, dass die Extraktion des Alkalimetalls sauber und zu niedrigen Kosten gelingt. Für Bitterwasser besitzt Arcadia Minerals bereits eine JORC-konforme Mineralressource mit 327.284 LCE-Tonnen. Dabei zeigte sich ein klarer Trend aus den Bohrungen: Denn mit zunehmender Tiefe steigt auch der Gehalt, der bis mehr als 900ppm Lithium betrug. Arcadia Minerals will die Ressource mit weiteren Bohrungen vergrößern, da erst 2 der insgesamt 14 des Clay-Vorkommens nachhaltig untersucht wurden.
Neben dem Bitterwasser-Projekt bieten aber auch die Entwicklung bei dem Swanson-Projekt Chancen für Investoren mit Arcadia Minerals. Swanson befindet sich ebenfalls in Namibia und ist das am weitesten entwickelte Projekt im Portfolio. Bei diesem Tantal-Vorkommen hat das Unternehmen bereits das Interesse der chinesischen HeBei Xinjian Construction-Gruppe auf sich gezogen. Aktuell wird über einen möglichen Abnahmevertrag und/oder eine strategische Partnerschaft verhandelt. Da HeBei bereits bei der benachbarten Homestead Tantal- und Lithium-Mine eingestiegen ist, dürfte man großes Interesse an Swanson haben und selbst ein Kauf des Vorkommens ist nicht auszuschließen. Das Vorkommen gilt als eines der hochgradigsten der Welt und beherbergt wie Homestead neben Tantal auch Lithium.
Arcadia Minerals
ISIN: AU0000145815
KN: A3C7FG
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Land: Australien / Namibia
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