Batteriemetalle bleiben das heißeste Thema im Rohstoffmarkt. Egal ob Kupfer, Lithium, Graphit oder Tantal: die Firmen und die großen Wirtschaftsräume rüsten sich für einen intensiven Wettbewerb um die Versorgung mit Material. Dabei wächst die Nachfrage aus den Bereichen Elektroautos, Erneuerbare Energien oder die Strominfrastruktur rasant. Allein die IEA prognostiziert, dass in den kommenden Dekaden mehrere 100 neue Minen notwendig sind, um die Nachfrage zu stillen. Arcadia Minerals hat sich in diesem Markt zentral positioniert und entwickelt ein aussichtsreiches Lithium-Projekt in Namibia. Daneben aber wollen die Australier eine Tantal-Mine bauen und haben damit bereits einen Interessenten aus China angelockt. Und auch damit positioniert sich Arcadia Minerals in einem geopolitisch hochspannenden Feld, denn ohne Tantal gibt es keine Computerchips.
Konkurrenzkampf zwischen Wirtschaftsräumen und Unternehmen
Nicht erst mit dem Ukraine-Krieg hat sich die Lage an den Rohstoffmärkten verändert. Vielmehr hat sich schon seit Jahren ein intensiver Wettbewerb zwischen den drei großen Wirtschaftsblöcken USA, Europa und China angedeutet. Dazu mischen viele weitere große Länder im Kampf um Rohstoffe und die Versorgung der eigenen Industrie mit. So verfolgen auch Japan, genauso wie Südkorea, Indien, Brasilien, Südafrika oder Australien ihre eigenen Strategien. Besonders deutlich wird dies bei der Elektrifizierung der Gesellschaften. Rohstoffe wie Kupfer, Lithium, Grafit, Nickel, Zink oder Vanadium spielen hier eine wichtige Rolle.
Die USA haben mit dem Inflation Reduction Act ein hunderte Milliarden Dollar schweres Förderprogramm gestartet, um nicht nur den Aufbau von Minen, Batteriefabriken oder Autowerken im eigenen Land zu fördern, sondern auch um Konkurrenten aus Europa oder China zuvorzukommen. So werden beispielsweise Elektroautos mit bis zu 7.500 Dollar gefördert. Die volle Summe erhält der Kunde aber nur dann, wenn große Teile der Produktion und der verwendeten Rohstoffe aus den USA oder befreundeten Staaten kommen. Der Export von Rohmaterialien ist ohnehin stark eingeschränkt worden. Und nun überlegen so manche Batteriekonzerne und Autohersteller, ob sie die für Europa geplanten Produktionsstätten vielleicht doch lieber in den Vereinigten Staaten aufbauen. Niemand will im zweitgrößten Automarkt der Welt in Rückstand geraten. Ähnlich sieht es auf dem größten Automarkt der Welt in China aus. Auch hier wird investiert und es gilt, Rohstoffe zu sichern. Dementsprechend engagiere sich viele chinesische Firmen im Ausland bei Rohstoffprojekten und bestehenden Minen.
Die Dekarbonisierung stellt die Rohstoffmärkte auf den Kopf
Bei Lithium wird die Konkurrenz besonders deutlich. Hier kämpfen inzwischen nicht nur Ländern um die Versorgungssicherheit, sondern auch Unternehmen. So balgen sich traditionelle Lithiumproduzenten wie Albemarle, SQM oder Gangfeng um aufstrebende Firmen. Zuletzt sorgte Albemarle mit einer Übernahmeofferte für die australische Liontown Resources für steigende Aktienkurse. Insgesamt bieten die US-Amerikaner 5,5 Milliarden australische Dollar. Das Angebot wies Liontown dankend zurück. Um solche Unternehmen mit aussichtsreichen Lithium-Vorkommen kämpfen aber nicht nur die traditionellen Lithiumproduzenten. Auch Bergbaukonzerne wie Rio Tinto mischen mit, die sich mit einer 830 Millionen Dollar schweren Übernahme das Rincon-Projekt in Argentinien sichern. Neben diesen Bergbau- und Grundstoffunternehmen aber sind auch kapitalstarke Autokonzerne oder Batterieproduzenten wie Weltmarktführer CATL im Rennen. Zuletzt machte immerhin General Motors Schlagzeilen, dass rund 650 Millionen Dollar in das Thacker Pass-Lithiumvorkommen von Lithium Americas in Nevada investieren will. Andere Autokonzerne wie Volkswagen oder Mercedes-Benz schließen eine direkte Beteiligung an Minenfirmen nicht mehr aus. Das wäre vor zwei Jahren noch undenkbar gewesen. Die Zeit drängt dabei, denn die Autokonzerne müssen ihren Ausstoß an Elektrofahrzeugen rasant hochfahren. Sie stehen in intensiver Konkurrenz zu den Platzhirschen Tesla und BYD, die schon lange 100 Prozent auf elektrische Antriebe setzen, technologisch einen Vorsprung haben und Marktanteile sukzessive hinzugewinnen. Die meisten Industrieländer planen ohnehin damit, dass zwischen 2030 und 2040 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrenner-Motor mehr zugelassen werden. Führend ist hier aber das kleine Norwegen. Schon 2022 waren 80 Prozent aller Neuzulassungen mit einem Elektromotor ausgestattet. 2025 werden die Skandinavier dann keine Verbrenner mehr zulassen. Wer dann nicht liefern kann, ist aus dem Markt raus.
Das neue Öl und das weiße Öl
Bei dieser rasanten Entwicklung, getrieben von der Politik und gehetzt von den reinen Elektroautoanbietern, ist es kein Wunder, dass Goldman Sachs schon im Frühling 2022 das Jahrhundert der Dekarbonisierung ausrief. Dabei gilt Lithium als das weiße Öl. Die Lithium-Ionen-Batterien wird zumindest in dieser Dekade die dominierende Batterietechnologie bei Pkw sein. Daneben wird es natürlich auch bei Smartphones, Tabletts und Co. eingesetzt.
Arcadia Minerals: Lithium aus Namibia für Europa, China und Co.
Aus diesen Entwicklungen heraus sind Bezugsquellen für Lithium außerhalb der chinesischen und US-amerikanischen Einflusssphäre für Europa wichtig. Auf solch einem Vorkommen sitzt Arcadia Minerals. Das australische Unternehmen entwickelt das Bitterwasser-Vorkommen in Namibia. Das Projekt steht im Fokus vieler Aktionäre und Investoren, da es möglicherweise das wertvollste Asset des Unternehmens ist. Die Bitterwasser-Liegenschaft liegt zentral in dem südwestafrikanischen Land und umfasst insgesamt 4.031Quadratkilometer. Arcadia Minerals hat in den vergangenen Jahren die Exploration vorangetrieben. Bisher hat man erst drei von 14 Pfannen auf Lithium untersucht, hat aber jedes Mal Erfolg gehabt.
Arcadia Minerals hat bereits eine erste Ressourcenschätzung nach dem anerkannten australischen JORC-Standard veröffentlicht. Demnach kommt das Vorkommen auf 286.909 Tonnen Lithiumcarbonat (Li2CO3). Der Lithium-Gehalt liegt bei stattlichen 622ppm. Nicht zuletzt befindet sich der untersuchte Erzkörper zudem nur in einer Tiefe von 0,2 m bis 12 m. Das macht einen möglichen Abbau in der Zukunft leichter und günstiger.
Da aber erst ein kleiner Teil der Bitterwasser-Liegenschaft exploriert wurde, besteht hier deutliches Potenzial zu Wachstum. Vorstandschef Philip le Roux sagte nach den jüngsten Bohrergebnissen, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass man die Ressource signifikant vergrößern kann.
Arcadia Minerals: Breit aufgestellter Rohstoff-Developer mit Fokus auf Batteriemetalle
Doch neben der Aussicht auf ein hochgradiges Lithium-Vorkommen besitzt Arcadia Minerals noch weitere Projekte, die vor allem im Batteriesektor unterwegs sind. Am weitesten entwickelt ist dabei das Swanson-Projekt. Das liegt im Südosten Namibias und soll als erstes in Produktion gehen. Tantal ist unverzichtbar bei der Chip- oder Smartphone-Produktion und steht wie Lithium auf der Liste der kritischen Metalle der USA und der EU. Für Swanson hält das Unternehmen bereits die Abbau- und Umweltlizenz und befindet sich weit vorne im Genehmigungsprozess. Die Entscheidung über den Bau der Mine sollte eigentlich in diesem Jahr fallen. Für das erste Quartal 2023 hatte Arcadia Minerals die Vorlage einer Machbarkeitsstudie (Feasibility Study) angekündigt. Doch diese musste verschoben werden, wie das Management mitteilte. Der Grund ist allerdings einer, der als positiv für die Aktionäre zu werten ist. So hat die HeBei Xinjian Construction-Gruppe Interesse an Swanson bekundet.
Gesprochen wird zwischen den beiden Firmen nun über eine mögliche strategische Partnerschaft und/oder Beteiligung an der geplanten Tantal-Mine. Im Ergebnis könnten die Chinesen das Projekt komplett finanzieren oder gar übernehmen. Alle Varianten würden Arcadia Minerals neue Optionen für die anderen Projekte in Namibia eröffnen. Klar ist jedenfalls, dass HeBei ernsthaftes Interesse hat. Zum einen liegt es am Potenzial der Mine. Swanson gilt als eines der hochgradigsten Tantal-Vorkommen der Welt. Die nach JORC-Standards erstellte angezeigte Mineralressource umfasst 1,439 Mio. Tonnen mit einem Durchschnittsgehalt von 498 ppm Tantalpentoxid (Ta2O5) sowie einer abgeleiteten Mineralressource von 1,145 Mio. Tonnen mit einem Durchschnittsgehalt von 472 ppm Tantalpentoxid. Zum anderen hat das Unternehmen bereits in der Nachbarschaft zugeschlagen. Denn HeBei ist bereits bei der benachbarten Homestead Tantal- und Lithium-Mine eingestiegen. Noch dazu gibt es eine weitere Parallele: Auch auf Swanson befindet sich neben Tantal auch Lithium, an dem HeBei ebenfalls Interesse zeigt. Dementsprechend könnte es hier schneller als erwartet eine Vereinbarung geben.
Gelingt eine wie auch immer geartete Vereinbarung mit HeBei, dürfte es Arcadia Minerals die Finanzierung des Minenbaus erleichtern. Und das würde eine mögliche Verwässerung der Aktionäre reduzieren oder gar eventuell ganz verhindern.
Kum-Kum-Projekt: Aussichtsreich, aber noch im Anfangsstadium
Bei Nickel, Kupfer und Platin hat Russland eine wichtige Rolle auf den Exportmärkten inne. Noch dazu kontrolliert Indonesien inzwischen 48 Prozent der globalen Produktion für Nickel, wie aus den neuesten Zahlen der US Geological Survey hervorgeht. Dementsprechend begehrt sind diese Rohstoffe. Und auch hier hat sich Arcadia Minerals mit seinem Kum-Kum-Projekt positioniert. Es liegt ganz im Süden Namibias. Allerdings befindet sich Kum-Kum noch im Anfangsstadium der Exploration. Eine belastbare Ressourcenstudie liegt noch nicht vor. Vielmehr werden derzeit Bohrziele identifiziert, die dann sukzessive angegangen werden sollen. Historische Bohrarbeiten aus den 1970ern deuten aber das Potenzial der Liegenschaft hin: So wurden damals Abschnitte über 16 Meter mit 0,65 Prozent Nickel sowie 6 Meter mit 0,61 Prozent Nickel identifiziert.
Karibib Kupfer & Gold Projekt mit erheblichen Explorationspotenzial
Nicht zuletzt kann Arcadia Minerals auch in Sachen Kupfer und Gold punkten. Sie bilden die Hauptbestandteile des Vorkommens auf dem Karibib-Projekt. Auch hier gilt wie bei Kum-Kum das es sich um ein Minenprojekt im Frühstadium handelt. Dementsprechend sind hier noch viele Explorationen und Erkundungen vorzunehmen. Allerdings gibt es hier bereits Vorbilder: So kommt die in den Karibib Gold Fields liegenden Mine Navachab auf rund 8 Millionen Unzen Gold. Das Projekt Twin Hills erreichte bereits die Marke von 2 Millionen Unzen.
Arcadia Minerals: Niedriger Börsenwert verspricht Potenzial
Der Aktienkurs von Arcadia Minerals hat sich in den vergangenen Monaten in einer Spanne von 0,20 bis 0,25 australischen Dollar eingependelt. Der Börsenwert des auch in Deutschland gelisteten Unternehmen lag am Ende des Q1 2023 bei rund 25 Millionen Dollar. Im Laufe dieses Jahres dürfte das Unternehmen mit den Bohrergebnissen aus Bitterwasser punkten. Zudem könnte ein Deal über die Swanson-Mine mit der HeBei-Gruppe zu einem Game-Changer werden.
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Arcadia Minerals
ISIN: AU0000145815
WKN: A3C7FG
www.arcadiaminerals.global/
Land: Australien / Guernsey
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