Am 24. Oktober 2014 besuchte der Europaabgeordnete Dr. Markus Pieper den Waagenhersteller in Südlohn. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Ludger Wissing diskutierten Südlohns Bürgermeister Christian Vedder und Dr. Pieper zunächst mit den Auszubildenden des Unternehmens und Prokuristin Anja Schemmick über Möglichkeiten der Internationalisierung der verschiedenen Berufsausbildungen.
Von der EU unterstützte Praktika bieten heute die Möglichkeit, in Abstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb während der Ausbildung international Erfahrungen zu sammeln und sich zusätzlich zu qualifizieren. Anja Schemmick erkundigte sich aber auch, welche Unterstützung die EU bietet, um ausländische Jugendliche für eine Ausbildung in deutschen Betrieben zu finden.
In seiner Europa-Politik tritt Pieper für “mehr Münsterland für Europa”, einen freien Binnenmarkt mit sozialer Marktwirtschaft und Bürokratieabbau sowie für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ein.
Auch Ludger Wissing macht sich schon lange für genau diese Ziele speziell für die Waagenbauindustrie stark. Denn trotz EU-Harmonisierung gibt es in den europäischen Ländern immer noch uneinheitliche Regelungen und Fristen zur Eichung von Waagen.
“Das behindert unser Wachstum und verzerrt den Wettbewerb”, so Ludger Wissing. “Wir wollen unseren Kunden einen optimalen Service anbieten, wobei uns bürokratische Hürden unnötig behindern, die es in anderen Ländern Europas so nicht gibt.”
Stefan Busch, Metrologiebeauftragter im Unternehmen sagt: “Als anerkanntes und zertifiziertes Unternehmen sind wir schon seit Jahren befugt, für unsere Wägesysteme Konformitätsbewertungen (früher “Herstellerersteichung”) durchzuführen. Aber für die vorgeschriebenen Überprüfungen der Waagen alle zwei bzw. drei Jahre per Eichung (früher “Nacheichung”) muss in Deutschland außer dem autorisierten Pfreundt-Service und dem Eich-Lkw mit den erforderlichen Prüfgewichten noch immer ein Eichbeamter zur Abnahme der Waage angefordert werden”.
Es wurde damit deutlich, dass die Vorschriften, wer eine Eichung durchführt und auch die Fristen für die turnusmäßigen Überprüfungen in den europäischen Ländern völlig unterschiedlich aussehen, wodurch der Wettbewerb verzerrt wird. Dazu wird in Deutschland den zertifizierten Waagenherstellern einerseits die Konformitäts-bewertung übertragen, andererseits die identische Arbeit als Ei-chung untersagt. Das ist nicht nachvollziehbar, zumal bei anderen Messgeräten, wie Stromzählern, die Eichungen bereits privatisiert sind.
“Die Koordination einer solchen Eichung ist recht komplex und die Durchführung durchaus zeit- und kostenintensiv” sagt der Vertriebsleiter Bruno Reckmann . “Deshalb übernehmen wir das als Service für unsere Kunden: Zu dem Termin muss der Kunde seine Arbeitsmaschine mit der eingebauten Waage bereitstellen, wir müssen die geprüften Eichgewichte mit unserem Eich-Lkw und unseren Techniker dorthin bringen und schließlich muss auch noch ein gemeinsamer Termin mit dem Eichamt gefunden werden”.
“Und genau diese Terminfindung mit dem Eichamt macht uns die Abwicklung besonders schwer” informiert Serviceleiter Bernfried Bolle. “Die Behörden haben vielfach ihre Terminkalender voll, dazu kommt der Kapazitätenabbau in den Ämtern und schließlich noch die Arbeitszeiten der Beamten – das sind alles Aspekte, die einen flexiblen und kundenorientierten Einsatz unseres Services behindern, denn der Kunde möchte seine Maschine nur so kurz wie möglich aus der Produktion nehmen.”
Dr. Pieper versichert: “Ich habe die Problematik verstanden und werde in Brüssel eine Kommissionsanfrage stellen, um für dieses Thema eine Klärung auf den Weg zu bringen”. Dazu wird die Pfreundt GmbH zur Unterstützung die IHK und den Verband VDMA (Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbauer) sowie den europäischen Waagenverband CECIP einbeziehen.
Ende Presseinformation
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Die gelieferten Produkte sind von hoher Qualität. Sie werden durch ständige Weiterentwicklung den Anforderungen der Märkte und der Gesetzgebung – insbesondere aber den Bedürfnissen der Kunden in aller Welt – angepaßt.
Neuentwicklungen sind deshalb stets zukunftsweisend, marktgerecht und erfüllen die Kundenforderungen. Daher stehen Rationalisierungsmöglichkeiten und Kostenbewusstsein in der Anwendung im Vordergrund.
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