Drei Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Provenienz und Couleur fanden am letzten Wochenende in der Hauptstadt ihre Freunde, Besucher und Fans.
Berlin. Obwohl sie nichts voneinander wussten, verband sie die gleiche Idee, mit dem gleichen Engagement wurde drei Mal für ein Aufsehen erregendes Ereignis in Sachen Diversity “geschuftet”. “Schöne, bunte Republik Deutschland”, besingt Udo Lindenberg das ethnische, religiöse und sexuelle Erscheinungsbild unserer Republik, wobei es sich in Berlin am Vielfältigsten und sicher auch am Problematischsten äußert. Häufig von Unruhen, manchmal aber auch von friedlicher Aufregung begleitet, wie der Chronist zu berichten weiß.
Samstag in der Nähe des Charlottenburger Schlosses.
Dort hat sich der Benny ein glorioses Denkmal unter allen Würsten-, Buletten- und Burger-Buden der Stadt erschaffen. Der große Traum vom fernen Hollywood sollte für den Perser nach 20 Jahren Aufenthalt in Deutschland endlich in Erfüllung gehen. “Eiserner Energie, starke Emotionen und der Glaube daran, dass man sich Träume erfüllen kann, haben Benny mit vielen Schwierigkeiten und harten Schicksalsschlägen nach Berlin geführt”, so Clauspeter Koscielny, Verleger des Orpheus Musik-Magazins. “Hier hat er den weltweit bekannten wie auch beliebten Hot Dog durch seiner eigener Hände Arbeit und kaum eine Mütze voll Schlaf in ein Erlebnis-Stehrestaurant gebracht. Benny schuf mit Bildern, riesengroßen und unzähligen ganz kleinen Hollywood Accessoires einen Tempel, sein persönliches Traum-Museum von Hollywood.” Zum Opening schaute der Präsident des KulturForum Europa, Dieter Topp, vorbei, um ganz offiziell das BENNYWOOD mit einem Hammerschlag zu eröffnen. Dazu “servierte” Serge, in Berlin geboren, aufgewachsen und fest verwurzelt, eigens komponierte US-Lovesongs. Der junge Musiker, der nur mit Vornamen lebt, entdeckte mit 14 Jahren das Songschreiben, sammelte Erfahrung auf unterschiedlichen Bühnen und ist seit 2012 an der Akademie Deutsche POP zur Ausbildung zum Live- und Studiomusiker, Singer- und Songwriter. Mehrere Stunden feierten geladene Gäste, Freunde, Passanten und Obdachlose, eine fröstelnd-fröhliche Menschenmenge, das Ereignis openair am Spandauer Damm 44.
Am Sonntag Premiere der West Side Story in der Komischen Oper.
Shakespeares Drama aller Liebesdramen feierte seine Premiere im ausverkauften “Opernhaus des Jahres” Die beiden Regisseure Barrie Kosky und Otto Pichler haben das brandaktuelle Problem von Migration auf eine abstrakte Ebene gehoben und darauf verzichtet, Straßenproblematik in ein türkisch-berliner Ambiente zu tauchen, was dem Stück eine allgemeingültige Glaubwürdigkeit verleiht. Kein melodramatisches Tränenvergießen wie bei den meisten Musicals, eher der Schauer einer eiskalten Realität befiehl das Publikum beim tosenden Schlussapplaus.
Waren es in der Urfassung die Jets und die Sharks, so sind es heuer die Jugendlichen der Vorstädte in Boygroup-Streetwear, athletische Kämpfer übersät mit Tattoos, dem Gedanken nach Ausleben ihrer Aggressionen verpflichtet, die ihnen ihre Herkunft, Arbeits- und Perspektivlosigkeit in falschem Stolz oktroyieren. Sie sind (in der Aufmachung von Esther Bialas) die Protagonisten der Verdammnis und kaum voneinander zu unterscheiden. Gut und Böse vermischt sich im blendenden Lichtdesign von Franck Evin und automatisch befindet sich der Zuschauer mitten drin in einem Durcheinander von falsch verstandenen ethnischen, religiösen und sexuellen Welten von Verona, New York oder Berlin.
Jerome Robbins legendäre Film-Choreographien durften in Berlin erstmalig von Otto Pichler updatet werden. Die “entstaubte” Fassung gab dem Ganzen den runden Kick aktueller Glaubwürdigkeit. “Streetdance” heißt der Blick in die Gegenwart, akrobatische Tanzformen, voll von übersprudelndem Testosteron, kunstvoll choreografiert, dazu die Stimme der Straße von ewig Pubertierenden, die sich allerorts Gehör verschafft und in das zeitgenössische Theater Einzug halten muss.
Dieses Stück Diversity ist wiedermal ein Kosky, der die Komische Oper besonders beim jungen Publikum in Szene setzt. Seine Aussagen sind glaubwürdig, warum sonst findet man u.a. türkische Untertitel auf dem Laufband vor jedem Sitz.
Aids-Gala im Stage Theater des Westens mit European Tolerance Award.
Im Rahmen der Gala “Künstler gegen Aids” der Berliner Aidshilfe e.V. zeichnete das KulturForum Europa (KFE) am Montag die Schauspielerin, Sängerin und Entertainerin Romy Haag mit dem European Tolerance Award aus. Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Bundesgesundheitsministerin a.D., hielt die Laudatio.
Romy Haag begeistert seit vielen Jahrzehnten ihr Publikum durch ihre Offenheit und wurde zu einer Kultfigur. Sie räumt schonungslos und ehrlich mit Klischees über sich und ihr Leben als Transsexuelle auf, spricht ihr Leben lang schon sexuellen Minderheiten, besonders den noch sehr im Schatten stehenden Transgender, immer wieder öffentlich Mut zu und fordert die notwendige Normalität von der Bühne herunter für den Alltag, verdeutlichte Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt in Ihrer Ansprache.
Dabei gehe es ihr vorrangig um Abbau von Vorurteilen gegenüber Minderheiten, für kulturelle Vielfalt in Europa. Die Preisträgerin zeige und lebe diese Normalität und setzt dabei Maßstäbe als Künstlerin UND Mensch mit Signalwirkung für Deutschland, ihr Herkunftsland Niederlande und Europa in einzigartiger offener Selbstverständlichkeit. Ihr Erfolg auf der Bühne ist zugleich die Geschichte eines Jahrzehnte lang andauernden Kampfes gegen Intoleranz und Vorurteile, so die einhellige Meinung von Ulla Schmidt und Dieter Topp.
Zahlreiche prominente Gäste waren zur Gala erschienen, darunter Klaus Wowereit (Berlins Regierender Bürgermeister), Susanne Baer (Bundesverfassungsrichterin), Bettina Böttinger TV-Moderatorin und Produzention, die zusammen mit Star-Designer Guido Maria Kretschmer durchs Programm führte. Schauspielerin Katy Karrenbauer und Vicky Leandros, Georg Preusse (Mary), die Berliner Senatorin Prof. Ingrid Strahmer, Renate Künast, Wolfgang Völz und 1.600 Gäste brachten mal eben 70.600 EUR Eintrittsgelder für die gute Sache auf, den ein Scheck über 100.000 Dollar geschmackvoll abrundete und dem Diversity Wochenende den krönenden Abschluss verlieh. (Chris Rabe)
Foto: Jürgen Lücker
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PPS-Promotion-Presse-Service berichtet seit 2005 über das Ballett der Staats- und Volksoper Wien (Das Ballett.at) und covert das Int. Istanbul Music Festival und die Istanbul Biennale sowie die Music Biennale Zagreb (seit 2007). Für 2008 sind das Int. Springfestival, das Herbstfestival und Fringe Festival Budapest, das Zemplén Festival im Länderdreieck Ungarn-Ukraine-Slowakei, sowie Wratislavia Cantans (PL) hinzugekommen. In 2008 wurde PPS eingeladen, für das Int. Theaterfestival Bukarest und Timisoara, sowie 2009 für das Underground Festival Arad, (RO), das Libertas Dubrovnik Summerfestival und ZFF Zurich Film Festival zu berichten. Hinzu kam eine jährliche Zusammenarbeit mit zuerich.com/Zürich Tourismus und Stadtmarketing in Zusammenarbeit mit a42. Agentur für Tourismusmarketing.
2010 berichteten wir erstmalig vom BITEI-Theaterfestival in Chisinau/Moldavien unter dem Aspekt der Information über Ost-West-Theater in vorwiegend russisch sprechenden Ländern. 2011 ist das Internationale Theaterfestival Sibiu/Hermannstadt (RO) hinzugekommen; weiterhin berichtet PPS für die Philharmonie (Müpa) Palast der Künste, Budapest (HU). Anlässlich des 3. Int. Theaterfestivals Tbilisi (Tiflis, Georgien) und des 1. Festival of Puppet Theatre, Sachalin, Russland, waren wir 2011 alleinig als deutsche Pressevertreter eingeladen. 2012 wurde die Leitung von PPS als europäischer Beobachter, Berichterstatter und internationaler Juror zum 30. Fadjr Festival nach Teheran gebeten. Das Jahr endete mit der erfolgreichen PR-Kooperation für Janacek-Musikfestival, Brünn (CZ). Seit Anfang 2013 hat die Ungarische Staatsoper, Budapest, unsere Agentur zur regelmäßigen Berichterstattung gebeten.
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