Regionaler Fachtag des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbandes e.V.: Lesementoren können Kindern mit Smartphone, Tablet & Co. helfen, Lesen und Sprache zu lernen und Chancen im Leben zu ergreifen.
Coburg, 13.03.2018 – Eine lustige Pippi Langstrumpf als Zeichentrickfigur fordert die Kinder vor dem Laptop auf, auszusuchen, ob sie erst ihre Freunde oder ihren Affen kennenlernen wollen. Wenn sie dann noch zu den Geschichten von Pippi ergänzende, kurze Videos sehen, bereitet das vielen kleinen Lesern noch mehr Spaß als die gedruckten Bücher. Diese Faszination für digitale Medien nutzt der gemeinnützige Verband MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. ab sofort verstärkt für die Leseförderung. Interaktive Kinderbuch-Apps, E-Books oder Sprachspiele bergen ein großes Potential für die Lese- und Lernförderung von MENTOR. Damit lassen sich auch Zielgruppen erreichen, die nicht so gerne lesen wie z.B. die Jungen. Beim Fachtag “Digitales Lesen” im Landratsamt Coburg erörterten Akteure von MENTOR Lesespaß Coburg, dem MENTOR-Bundesverband und der Stadtbücherei Coburg gemeinsam mit Prof. Jan M. Boelmann von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg Hintergründe und konkrete Anwendungen.
73 % der 10 bis 13-Jährigen spielen mehrmals in der Woche digitale Spiele, ermittelte eine Umfrage von Statista 2017. Die fast magische Anziehungskraft “muss man ausnutzen”, meint Prof. Jan M. Boelmann, “viele Kinder- und Jugendmedien wie Apps und Computerspiele lassen sich für die Leseförderung einsetzen, da sie den Nutzern ein interaktives Erlebnis bieten. Sie können durch Aufgaben oder Auswahlentscheidungen die Geschichten mitbestimmen oder sie erhalten spannend aufbereitete Zusatzinformationen zu Texten, etwa durch Videos oder animierte Figuren. So entdecken sie über einen zeit- und altersgemäßen Zugang auch die Welt der Literatur.”
Es gibt digitale Geschichten und Abenteuer, aber auch informative Texte oder Sprachspiele aus unterschiedlichen Wissensgebieten. Frau Dr. Helga Brachmann, Vorsitzende von MENTOR Lesespaß Coburg e.V. weiß, dass man jedes Kind dort abholen muss, wo es gerade steht: “Unsere Mentoren gehen mit gut ausgewählten Büchern und Spielen ganz gezielt auf die Interessen der Kinder ein. So bekommen wir Schüler zum Lesen, die bisher gar keinen Zugang dazu hatten. Das digitale Lesen wollen wir künftig in die Lesestunden integrieren, um über das Interesse für Computer auch für Lesen und Literatur zu begeistern.” In ihrem Verein fördern im Kreis Coburg 350 Mentoren 500 Schüler zwischen 6-16 Jahren.
Sehr wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht mit den Medien alleine gelassen werden. Daher passt das digitale Lesen gut zu MENTOR, meint Huguette Morin-Hauser, 2. Vorsitzende des Bundesverbandes von MENTOR – Die Leselernhelfer e.V.: “Wir fördern nach dem 1:1-Prinzip: Ein Lesementor betreut ein Kind und geht auf seine Fähigkeiten ein. Für den Einsatz von Lese-Apps, Lesespielen oder E-Books heißt das: Lesekind und Mentor lesen oder spielen die ganze Zeit gemeinsam. Sie sprechen über die Details und der Mentor achtet darauf, dass das Kind seine Lese- und Sprachkompetenz ausbaut und die Medienangebote versteht.”
Die ehrenamtliche Leseförderung durch MENTOR ist für viele Schüler eine wichtige Förderung, denn fast jeder fünfte Viertklässler in Deutschland kann nicht richtig lesen, so die internationale Lesestudie Iglu, Dezember 2017. Doch nur wer Texte lesen kann und sie auch wirklich versteht, ist sprachlich und gedanklich in der Lage, am Unterricht teilzunehmen und einen Schulabschluss zu erreichen. Das ist der Grundgedanke, auf dem die Philosophie des Bundesverbands von MENTOR – Die Leselernhelfer aufbaut. Unter seinem Dach fördern 11.000 Mentorinnen und Mentoren bundesweit 14.000 Schüler.
Über:
MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V.
Frau Agnes Gorny
Pipinstr. 7
50667 Köln
Deutschland
fon ..: 0221 16844745
web ..: http://www.mentor-bundesverband.de
email : gorny@mentor-bundesverband.de
Gemeinnütziger Verein
Pressekontakt:
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