ARD-Kommentator Tom Bartels berichtete in der Media-Lecture mit dem Kölner Journalistik-Studiengangleiter Professor Dr. Matthias Degen von seinem Werdegang und seinen Erlebnissen aus der Sportwelt.
Kommentator – ein Job, der neben vielen aufregenden Momenten vor allem eines mit sich bringt: Die Kritik des Publikums. Vor allem, wenn es um Fußball geht. Doch die nimmt Bartels seit jeher hin: “Meine Kritiker glauben, ich sei zu fachlich und daher langweilig und zu wenig emotional.” Pause. “Vielleicht haben die auch Recht und ich bin langweilig.” Schnell zeigt sich Bartels’ lockere Art, die ihm, gepaart mit einem hohen Maß an Reflektion für sich und seinen Beruf, die volle Aufmerksamkeit des Publikums schenkt. Er sei keiner dieser Typen, die sich vorher Sprüche überlegen und sie dann abfeuern. “Ich könnte das machen, aber es ist nicht mein Stil. Ich bleibe bei meiner Art, wenn die irgendwann nicht mehr gewollt ist, dann muss ich mir halt was anderes suchen.”
Keine halben Sachen. Das ist auch eine der zentralen Aussagen, die Bartels den angehenden Journalisten und Journalistinnen mit auf den Weg gibt: “Wenn man diesen Beruf machen möchte, dann muss man das auch irgendwie verkörpern und es durch und durch wollen. Engagement und Neugier mitbringen und den Job im Prinzip jeden Tag leben.” Nur so habe er es dahin geschafft, wo er jetzt ist.
In wenigen Wochen werden die Olympischen Winterspiele in Sotschi hinzukommen, über die in den Medien ja bereits ausführlich diskutiert wird. Als er nach seiner Meinung zu Joachim Gauck und dessen Sotschi-Boykott gefragt wird, wird er deutlich. Er respektiere die Entscheidung, ist die ganze Doppelmoral und Scheinheiligkeit aber ein Stück weit satt. “Einerseits wird beklagt, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht, es wird über Menschenrechte diskutiert. Aber wenn es um die Frage der wirtschaftpolitischen Vorzüge der Beziehungen zu Russland geht, Stichwort Gas, dann spielt das keine Rolle?” Argumente, die im Plenum durchaus für Kopfnicken sorgten. (AGR)
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