Die Sanierung der Mundhöhle im Rahmen einer Essstörung muss behutsam erfolgen
(NL/8606463561) Essstörungen sind nicht selten ein Fall für den Zahnarzt, denn sie können sich in vielfältiger Form auf die Gesundheit in der Mundhöhle auswirken. Eine Unterversorgung mit lebenswichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen führt schon bald zu sichtbaren Veränderungen der Mundschleimhaut. Sogar die Zahnhartsubstanz kann bei Bulimie durch erosive Schäden betroffen sein, ein Phänomen, dass Zahnärzte in ihrer Praxis immer häufiger sehen, denn Essstörungen haben in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen. Von diesen schweren Krankheitsbildern sind in erster Linie Frauen betroffen, wobei eine deutliche Krankheitszunahme vor allem in den westlichen Industriestaaten zu verzeichnen ist.
Es werden in der Regel zwei verschiedene Krankheitsbilder bei den Essstörungen unterschieden. Es handelt sich dabei die Magersucht, Anorexia nervosa und die sogenannte Ess-Brech-Sucht, Bulimie. Auch Vorformen und subklinische Formen gelten als weit verbreitet. Gerade bei diesen Patientinnen gestaltet sich die Diagnostik beim Zahnarzt als oftmals schwierig und aufwendig. Um eine gute Mitarbeit und Akzeptanz der Patienten herzustellen, ist eine gut ausgeprägte Sensibilität des Zahnarztes erforderlich. Als Therapeut sollte das Autonomiebestreben bei Essstörungen unbedingt respektiert werden. Im Rahmen einer gestörten Selbstwahrnehmung verbunden mit der panischen Angst zuzunehmen, treten Essstörungen bereits bei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren auf. Sie unterliegen einem Hungerzwang, sind stark untergewichtig und verleugnen ihren Zustand. Die Krankheit wird meist konsequent ignoriert verbunden mit mangelnder Einsichtsfähigkeit.
Bei der Bulimie liegt das Erkrankungsalter mit 18 bis 20 Jahren bereits im Erwachsenenbereich, das Gewicht dieser Patientinnen unterliegt stärkeren Schwankungen, was unter anderem mit den Fressattacken und dem Gebrauch von Abführmitteln zusammenhängt. Das gestörte Essverhalten ist diesen Frauen oftmals sehr bewusst und sie schämen sich auch dafür. Allen Essstörungen liegt eine spezielle pubertäre Prägung zugrunde. Weiterhin soziale Prägungen durch allseits medienpräsente Frauenbilder, familiäre Verhältnisse und eine genetische Disposition kommen als krankheitsauslösende Faktoren hinzu. Durch die ständige Gewichtskontrolle legen die Patienten eine gewisse Form der Autonomie an den Tag, welche das Selbstwertgefühl erhöht. Bei einem entsprechenden Krankheitsverdacht ist es also nicht ratsam, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern behutsam vorzugehen.
Dadurch, dass Patientinnen mit einer Essstörung bevorzugt auf ihr äußeres Erscheinungsbild liegen, muss in einem anamnestischen Gespräch besonders behutsam vorgegangen werden. Eine klare, neutrale Bewertung des oralen Befundes sollte dennoch stattfinden. Typisch sind Rückbildungen des Zahnfleisches, Zungenbrennen oder eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Bei Bulimikerinnen kommt es durch das Erbrechen und die damit verbundene Einwirkung von Magensäure auf die Schleimhaut zusätzlich zu Kehlkopfreizungen mit Heiserkeit. Nachdem in der zweiten Sitzung ein Zusammenhang mit der Krankheit erörtert wurde, sind nun umfangreiche therapeutische Maßnahmen erforderlich, im Vordergrund stehen dabei eine Reduktion des Säureangriffs oder auch eine Versiegelung des Zahnschmelzes. Bei entsprechender Einsicht sollte selbstverständlich auch eine Psychotherapie erwogen werden.
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