(Mynewsdesk) Frankfurt am Main, Dezember 2014 – Beinahe selbstverständlich genießen wir hierzulande Trinkwasser aus der Leitung in besonderer Reinheit. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung, die Grenzwerte und Bestimmungen für seine Inhaltsstoffe festlegt. Die Wasserversorger und auch die Gesundheitsämter gewährleisten durch sorgfältige Prüfungen und strenge Kontrollen die Einhaltung dieser Grenzen. Damit wir unser Trinkwasser auch künftig stets ohne Bedenken trinken können, ist es entscheidend, Schadstoffe erst gar nicht in den Wasserkreislauf einzubringen. Das Forum Trinkwasser zeigt auf, wie jeder Einzelne dabei helfen kann, die hohe Qualität unseres Wassers langfristig zu erhalten.
Was ich tun kann?Es sind alltägliche Situationen, in denen jeder dazu beitragen kann, dass unsere Wasserressourcen nicht unnötig belastet werden. Unverbrauchte Medikamente gehören nicht in die Toilette oder den Abfluss. Werden sie weggespült, können Rückstände über kurz oder lang in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen. Sie sollten deshalb im Restmüll entsorgt werden, appelliert Dr. Ingrid Chorus, Leiterin der Abteilung Trinkwasserhygiene im Umweltbundesamt. Dabei sollten die Medikamente nicht sichtbar und beispielsweise für Kinder zugänglich in die Mülltonne gelegt, sondern etwa in Zeitungspapier verpackt und versteckt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Abgabe bei Schadstoffsammelstellen. Auch manche Apotheken nehmen alte oder unverbrauchte Arzneimittel zurück, so Chorus.
Zwar wird in Deutschland zur Trinkwassergewinnung meist Grundwasser aus tieferen Schichten oder gut geschützten Talsperren genutzt. Dort wo zur Trinkwassergewinnung aber nur Flusswasser beziehungsweise Uferfiltrat zur Verfügung steht, wird es technisch sehr gut aufbereitet oder durch den Boden gefiltert – meist auch beides. Auch aufgrund der immer weiter entwickelten Analyseverfahren lassen sich in solchen Fällen anschließend vereinzelt Spuren einiger weniger Arzneimittelstoffe im Trinkwasser nachweisen. Chorus betont: Für den Menschen ist zwar keine Gesundheitsgefahr erkennbar, aber diese Spuren sind trinkwasserhygienisch unerwünscht: Wirkstoffe gehören einfach nicht ins Trinkwasser. Für die Reinheit des Wassers ist die Vermeidung von Belastungen der beste Weg. Ärzte und Apotheken können dazu beitragen, indem sie Patienten und Kunden auf diese Problematik hinweisen, ergänzt Chorus.
Putzmittel sparsam dosierenJe mehr, desto besser: Nach diesem Motto handeln viele, wenn es ums Putzen und Waschen geht. Damit alles richtig sauber wird, kommen oft reichlich chemische Hilfsmittel zum Einsatz. Wenn alles glänzt, fließt das Wasser vom Spülbecken oder der Waschmaschine ab – und mit ihm allerlei schädliche Substanzen. Auch diese Stoffe müssen in den Kläranlagen in aufwändigen Verfahren aus dem Wasser entfernt werden, bevor es wieder in die Flüsse eingeleitet wird. Am besten ist es, Putz- und Waschmittel sparsam zu dosieren und den Wasserkreislauf so gering wie möglich zu belasten. Sind schädliche Stoffe nämlich gar nicht erst vorhanden, ist das der beste Gewässerschutz, macht Chorus deutlich. Auch auf das Siegel Blauer Engel zu achten, hilft: Er wird vom Umweltbundesamt für umweltfreundliche und ökologisch abbaubare Produkte vergeben. Auf keinen Fall in den Abfluss dürfen Farbreste, Lacke und ätzende Rohrreiniger sowie feste Abfälle wie Zigarettenstummel, Kosmetika oder Textilien.
Schadstoffe im Boden vermeidenIm eigenen Garten wie auch in der Landwirtschaft sollte möglichst wenig auf Pflanzenschutzmittel oder Dünger zurückgegriffen werden, rät Chorus. Obwohl die Schichten des Bodens das durchsickernde Wasser reinigen, können bei intensiver Nutzung Reste gut wasserlöslicher Stoffe ins Grundwasser gelangen. Die geringe Konzentration möglicher Rückstände im aufbereiteten Trinkwasser, die die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung festlegen, ist jedoch gesundheitlich unbedenklich, erklärt Chorus. Auch beim Einkaufen können wir am Regal im Sinne des Trinkwassers entscheiden: Indem wir zu Bio-Produkten greifen. Denn damit wird der ökologische Anbau unterstützt, der auf viele chemische Hilfsmittel verzichtet, die letztendlich ins Wasser gelangen könnten.
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Trinkwasser wird in aufwändigen Verfahren rein gehalten. Dass dies auch so bleibt, dafür kann jeder Einzelne seinen Teil beitragen.
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