Die globalisierte Wirtschaft als Wachstumsmodell wird zunehmend in Frage gestellt: zu komplex, zu unbeherrschbar, zu riskant scheinen ihre Wirkungen. Wie stehen die Aussichten, die Risikolage in den Griff zu bekommen? Welche Chancen auf Erfolg hat ein globales Risikomanagement? Das fragt die neue Publikationsreihe Global Choices der Bertelsmann Stiftung in ihrer ersten Ausgabe Die ökonomischen Risiken der Globalisierung.
(ddp direct) Um die Einschätzung von Entscheidern und Experten aus 35 Ländern einzuholen, hat Z_punkt zunächst 11 Risikofelder identifiziert. Ausgangspunkt der Analyse war ein erweitertes Verständnis ökonomischer Risiken unter Berücksichtigung der mikro- und makroökonomischen Kontexte wie auch der Einbeziehung von sozioökonomischen Umfeldern und darüberhinaus akteurspezifischen Risikolagen.
Mit der Studie “Die ökonomischen Risiken der Globalisierung”, die in Kooperation der Bertelsmann Stiftung mit Z_punkt entstanden ist, wird der Fokus auf die vernetzten Wirkungen globaler Entwicklungen und Risikofelder gelegt. Der Ansatz der Untersuchung ist Ausdruck einer zunehmend vernetzten, sich dynamisch verändernden und komplexen Welt, in der die Lebensgrundlagen der Menschen vielfältig von den existierenden makroökonomischen Ungleichgewichten geprägt werden.
Erweiterter Risikobegriff
Grundlage der Studie ist ein erweiterter Risikobegriff, bei dem sich die Beobachtungsperspektive von Einzelrisiken hin zu komplexen Risikolagen, die das System der globalen Wirtschaft maßgeblich beeinflussen und nur eingeschränkt messbar und steuerbar sind, verschiebt.
Ökonomische Risiken sind nach unserem Verständnis solche Risiken, deren Ursachen in gesellschaftlichen, technologischen, ökonomischen, ökologischen und/ oder politischen Entwicklungen begründet liegen und deren Wirkungen sich in der globalen Ökonomie entfalten. Sie müssen als ökonomisch relevantes Risiko beobachtbar und als ökonomisches Entscheidungsproblem behandelbar sein.
Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass zukünftige Risiken, deren Vorboten schon sichtbar sind und die sich schleichend entwickeln, häufig unerkannt bleiben, da Entscheidungen häufig auf Basis von Kontinuitätserwartungen getroffen werden.
Methodischer Ansatz
Methodisch wurde in der Studie durch eine Analyse der Wechselwirkungen gezielt nach diskontinuierlichen Entwicklungen geschaut, die mit heutigem Wissensstand eine plausible Eintrittsperspektive haben. Es geht also um Risikofelder, die durch Wechselwirkungen von Einzelrisiken ihre potenziellen Wirkungen signifikant erhöhen. Die Identifikation der Risikofelder basierte auf einer mehrstufigen Megatrendanalyse, die sowohl Kontinuitäten (also die Fortschreibung globaler Trends) als auch Diskontinuitäten (also Trendbrüche) mit einschloss. Die Megatrendanalyse wurde um eine Wechselwirkungsanalyse ergänzt, um das Zusammenwirken der Trends im Hinblick auf ihre Risikopotenziale zu betrachten.
Beide Analyseverfahren wurden zunächst vor dem Hintergrund einer Kontinuitätsannahme durchgeführt, d.h. man geht davon aus, dass die Entwicklungsverläufe auch zukünftig stabil bleiben. Im Wesentlichen spiegeln die Ergebnisse dieses Ansatzes den aktuellen wissenschaftlichen und medialen Diskurs zu globalen ökonomischen Risiken wider. Insofern lenkt die Analyse von Diskontinuitäten den Blick auf eher unbekannte, aber zugleich nicht minder relevante Risiken. So sind Megatrends zwar über lange Zeiträume hinweg stabil, aber keineswegs unveränderlich. Trendbrüche (Disruptionen) entfalten gerade deshalb enorme Wirkungen auf wirtschaftliche Zusammenhänge, weil man sie zumeist nicht ins Kalkül zieht.
Aus diesen Analyseschritten ergaben sich über 100 Einzelrisiken, die dann zu 11 Risikofeldern für eine Expertenbefragung aufbereitet wurden.
In der Untersuchung wurden 70 Experten und Entscheider aus Afrika, Asien, Europa, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien befragt. Von Interesse waren insbesondere die Schadenspotenziale der Risikofelder für die Weltwirtschaft, die Dringlichkeit globaler Maßnahmen und Lösungsstrategien zur Risikoabwehr.
Zentrale Ergebnisse
Im Ergebnis zeigt sich ein starker Bedarf an internationalen Lösungen der wahrgenommenen Konflikte und an einem Aufbau eines schlagkräftigen Risikomanagements. Insbesondere die politischen Akteure sind aufgefordert, ihre häufig nicht vereinbaren Positionen zu überdenken, um Lösungsansätzen Raum zu verschaffen.
Interessanterweise wurde klassischen ökonomischen Risikofeldern wie dem Zusammenbruch der Finanzmärkte ein höheres Schadenspotenzial für die Weltwirtschaft zugeschrieben, während vor allem Risikofeldern, die eher die Lebensgrundlagen der Menschen betreffen Energie- und Rohstoffknappheit, Wasser- und Nahrungsmittelkrisen, sozioökonomische Ungleichheiten die Priorität bei den Lösungen zu Teil wurde.
Z_punkt hat mit dieser Studie zum zweiten Mal mit Partnern den Schwerpunkt der Zukunftsanalyse auf disruptive, diskontinuierliche Entwicklungen gelegt. Während diese Studie unter der Leitung der Bertelsmann Stiftung eher die volkswirtschaftlichen Wirkungen einbezog, stand in der Studie Deutschland 2030. Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung in Zusammenarbeit mit dem BDI die unternehmerische Sicht im Mittelpunkt.
Die komplette Studie zum Download finden Sie hier: http://www.z-punkt.de/studien.html
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