Die neue Abdichtungsdin 18534 – Teil 3 – Abdichtung von Innenräumen

Presseinformation von BARiT-Kunstharz- BELAGSTECHNIK GmbH,
Esslingen, 22.08.2017

BARiT der Spezialist von Grossküchenböden hat alle Prüfungen und Zertifizierungen für das BARiT – Obere Verbundabdichtung für Fliesen und Platten sowie die Obere Verbundabdichtung als Bauwerksabdichtung erfolgreich mit allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnissen bestanden und bietet somit umfassende Bodenkonstruktionen nach der neuen DIN 18534-Teil 3 an.

In nassbelasteten Bereichen wie bei einer gewerblich genutzten Grossküche sind für die Dichtigkeit der Bodenkonstruktion Abdichtungen erforderlich. Am bekanntesten sind gemäß des Regelwerkes die Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser …… in Nassräumen gemäß der DIN 18195. Diese zehnteilige Abdichtungsnorm wurde 1983 als wichtigste Planungs- und Ausführungsnorm für den Neubau konzipiert. Immer wieder fanden Überarbeitungen statt, um den Stand der Technik in die Norm aufzunehmen, jedoch ist bis heute die DIN 18195 und deren 10 Teile niemals so weit reformiert worden, dass der Stand der Technik im Bereich der Bodenkonstruktion einer Grossküche, den aktuellen Gegebenheiten in der Norm angepasst worden wäre.
Die Technologie der Verbundabdichtungen für Bauwerke und Bauwerksteile hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert und als guter Stand der Technik erwiesen.
Hiernach stehen flüssig zu verarbeitende Abdichtungen im Verbund im Fokus. Zum ersten Mal sind diese in der DIN 18195-5 »Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser … in Nassräumen« im Dezember 2008 im Teil 2 »Stoffe« enthalten. Einziges und zugleich maßgebliches Regelwerk ist das ZDB-Merkblatt »Verbundabdichtungen« vom August 2012. Es werden in diesem Merkblatt ausschließlich flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe geregelt. Diese Situation ist jedoch eine unbefriedigende Regelwerksituation. Insofern ist die neue Abdichtungsfunktion wie sie in der DIN 18534 »Abdichtungen von Innenräumen« beschrieben wird und, die sich zur Zeit noch im Gelbdruck befindet, ein Regelwerk das den Stand der Technik wiedergibt. Der vorliegende Beitrag befasst sich daher mit den technischen Vorzügen dieser Abdichtungsart.
Ob kunstharzgebundene Beläge wie ein mit epoxidharzgebundener Küchenboden, Fliesen- bzw. Platten-Beläge, die unmittelbar auf einer Abdichtungebene verlegt sind und demzufolge mit der Abdichtung im Verbund stehen, unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Anordnung grundlegend von der traditionellen Bahnenabdichtung nach DIN 18195-5.
Der wesentliche technische Vorteil einer flüssigen Abdichtung im Verbund, besteht in der geänderten Wasserableitung. Während sich bei der traditionellen Abdichtung nach DIN 18195-5 die Abdichtung um 15 cm hochgeführt wird, wie zum Beispiel hinter einer Hohlkehle oder einer Vorsatzschale und sich die Abdichtung unter dem Estrich durchgeführt wird, geht die DIN 18195 davon aus, dass die Bodenkonstruktion in Abhängigkeit von ihrer Wasserbelastung dauerfeucht bzw. dauernass sein wird, und dass über die Abdichtungsbahn entwässert wird.
Bei der Verbundabdichtung wird im Gegensatz dazu, davon ausgegangen, dass die Feuchtigkeit auf der Bodenkonstruktion abgeführt wird. Bei der 18534 wird im nassbelasteten Bereich, die Abdichtung, um eine Nutzschicht ergänzt. Die Nutzschicht hat die Funktion zusätzlich die Abdichtungsebene vor mechanischen Belastungen zu schützen. Einzig und allein sieht die neue Abdichtungsdin zum ersten Mal vor, dass die gesamte Bodenkonstruktion vor dem Eindringen von Feuchtigkeit durch die Kombination aus Nutzschicht und Abdichtungsschicht geschützt wird.
Dieser Vorteil kommt insbesondere bei der Abdichtung von Fußböden nicht nur in gewerblicher Küchen, sondern auch öffentlicher Duschen, Wellness-Bereichen und bei Schwimmbeckenumgängen zum Tragen. Hier sind Verbundabdichtungen insbesondere im Hinblick auf die hygienischen Anforderungen weitaus günstiger zu bewerten als traditionelle bahnenförmige Abdichtungen nach DIN 18195-5, bei denen das mit Pflege- und Desinfektionsmitteln, Fetten, Ölen, Säuren, Fettsäuren etc. durchsetzte Wasser erst langsam den Estrich und ggf. weitere darunter befindliche Bauteilschichten durchsickern muss, bevor es die eigentliche Abdichtung erreicht.
Aufgrund der aktuellen Situation, dass die neue Norm seit Juli 2017 in Kraft ist, dient sie als Regelwerk für nassbelastete Bereiche, werden aktuell auch Kombination beider Abdichtungsarten verwendet. Die Verbundabdichtung übernimmt dabei die Funktion einer ersten Abdichtung und die bahnenförmige Abdichtung auf der Betondecke dient als zweite Abdichtung im Sinne einer Notabdichtung. Diese Abdichtungsform ist die aufwendigste und funktioniert indes auch nur, wenn die wasserführende Schicht auf der Notabdichtung sichergestellt ist. Hierzu muß sichergestellt sein, dass unter der Abdichtung ein Gefälleestrich vorhanden ist. Im Bereich eines Schwimmbades mag dies noch funktionieren, da Wasser abliesen kann. Im Bereich der Grossküche ist jedoch immer zu bedenken, dass Fette, Öle, die erkaltet sind, ranzig werden und sich auch so in der Bodenkonstruktion absetzen.
Des Weiteren kommt hinzu, dass auch die Abläufe zwischen denjenigen Schichten, die für die Entwässerung der Notabdichtung sorgen sollen, entweder durch Kalk- oder Fettablagerungen verstopfen.
Bei den flüssigen Abdichtungen im Verbund gibt es unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Qualitäten:
Polymerdispersionen ? Dichtungsschlämmen und ? Reaktionsharze.
An dieser Stelle ist zu berücksichtigen, dass insbesondere in den Grossküchen es aufgrund der Reinigung zu hohen chemischen Belastungen kommt wie auch durch Fette und Öle. Insofern sind flüssig zu verwendene Abdichtungen, die auf Reaktionsharzen basieren eine bessere Wahl als mineralische Dichtungsschlämmen bzw. Polymerdispersionen. Eine obere Verbundabdichtung kann zum einen aus einem flüssigen Reaktionsharz, wie z.B. einem Epoxidharz bestehen, für die Verbesserung der Schichtdicke, die mit einem Mindestmaß von > 1 mm von seiten der Din gefordert ist, emphielt sich eine Abdichtung mit einer Einlage, wie etwa einem Gitternetz. Für den Einsatz wird in der Norm ein bauaufsichtlich zugelassenes Prüfzeugnis (abP) gefordert, damit die Verbundabdichtung zur Erfüllung der Norm einsetzbar ist. Die bauaufsichtlich zugelassene Abdichtung im Verbund auf Basis von Epoxidharz mit einer Gewebeeinlage ist dann einzig und allein dafür veranwortlich, dass in die gesamte Bodenkonstruktion keine Feuchtigkeit mehr eintritt. Entwässert wird dann nicht mehr auf der Betondecke, was in der Prasix nicht funktioniert, sondern über den Oberbelag und im Entwässerungssystem.
Ein Bauen nach dem Stand der Technik mit einer oberen Abdichtungsfunktion musste bislang zwischen den Vertragsparteien ausführlich kommuniziert werden. Neu ist diese Art des Bauens einer Bodenkonstruktion jedoch nicht. Der Barit Küchenboden besteht seit über 20 Jahren nicht nur aus einer epoxidharzgebundenen Nutzschicht, sondern auch aus einer Abdichtungsebene. Die Kombination aus Abdichtungsebene und Nutzschicht sorgt für eine wasserdichte Bodenkonstruktion.

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