Neben den Aspekten Geschmack und Gesundheit spielen bei der Ernährung auch die persönlichen Werte eine Rolle. Was gegessen oder nicht gegessen wird, ist zunehmend eine Frage des individuellen Lebensstils. Nachhaltigkeit rückt in Zeiten der Klimakrise immer stärker in den Fokus des Bewusstseins. Das spiegelt sich auch in den Food Trends 2023 wieder.
Was bedeutet “Food Trend”?
Der Duden definiert den Begriff nüchtern als “Trend bei der Ernährung”. Die Zukunftsforschung sieht in Food Trends aber etwas mehr: einen Spiegel für den Wandel der Esskultur. Food Trends seien Ausdruck von sich verschiebenden Werten, Problemen und Bedürfnissen, die durch Entscheidungen bei der Ernährung beantwortet würden.
Für das Jahr 2023 werden drei große Food Trends prognostiziert:
1. New Glocal / Glokalisierung
Die Globalisierung hat Nahrungsmittel aus fernen Ländern wie Avocado oder Chia Seeds zum festen Bestandteil vieler Haushalte in Deutschland gemacht und das Thema saisonale Verfügbarkeit dank importierter Lebensmittel in den Hintergrund rücken lassen. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben allerdings die Fragilität internationaler Lieferketten deutlich gemacht. Daher wird für die Zukunft ein neuer Fokus auf Regionalität vorausgesagt. New Glocal oder Glokalisierung bedeutet, dass mehr (auch exotische) Lebensmittel regional und nachhaltig angebaut werden und die Verknüpfungen zu überregionalen und globalen Ernährungssystemen resilienter werden.
2. Veganizing / Veganisierung
Wer an “Wohlfühlessen” denkt, hat häufig Speisen im Kopf, die mit tierischen Produkten zubereitet werden. Denn viele traditionelle Gerichte im deutschsprachigen Raum kommen ohne Eier, Milch oder Fleisch nicht aus – oder doch? Beim Veganizing geht es genau darum: bekannte und beliebte Gerichte so zu adaptieren, dass sie komplett tierfrei funktionieren. Die Veganisierung gelingt nicht nur mit speziellen Ersatzprodukten, von denen es immer mehr im Handel gibt, sondern auch mit vollwertigen Zutaten, wie zahlreiche Foodblogs und Kochbücher rund um die vegane, vegetarische und flexitarische Ernährung beweisen. Die Prognose zu diesem Food Trend lautet, dass der Höhepunkt der Veganisierung längst noch nicht erreicht sei und uns noch viele Jahre begleiten wird.
3. Regenerative Food / Regenerative Lebensmittelerzeugung
Gesunde Lebensmittel brauchen einen gesunden Boden. Doch noch wird das Thema Bodengesundheit eher nur in Fachkreisen diskutiert. Bald soll die regenerative Lebensmittelerzeugung, die den Schutz der Böden mitdenkt, die Aufmerksamkeit umweltbewusster Gourmets erhaschen. Dann, so die Prognose, könnte Regenerative Food sich als Qualitätskriterium im Premiumsegment etablieren.
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Woher stammen die Prognosen?
Die Food Trends 2023 stammen aus dem Food Report, der dieses Jahr bereits das zehnte Mal in Folge vom Thinktank Zukunftsinstitut herausgegeben wird. Sie werden von der österreichischen Trendforscherin und Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler präsentiert, die über Food Trends folgendes sagte:
„Foodtrends sind Antworten auf aktuelle Bedürfnisse und Probleme und spiegeln wandelnde Werte.” Quelle: https://www.futurefoodstudio.at/