München, 8. Oktober 2015 – Die Fernreise-Saison steht vor der Tür: Karibik, Malediven, Florida, Thailand und Brasilien sind beliebte Reiseziele, um dem Winter zu entkommen. Aber Vorsicht, die Mückenplage ist an den traumhaften Plätzen dieser Welt noch größer und gefährlicher als hierzulande: Stiche sind nicht nur lästig und schmerzhaft, Insekten in exotischen Regionen können für den Menschen tödliche Krankheiten übertragen. Insektenschutzexperte Robert Gerstbauer von Amplecta informiert rund um Moskitos, Krankheiten und Schutzmöglichkeiten in der Ferne.
Welche Krankheiten übertragen Moskitos, wovor muss man sich auf Fernreisen schützen?
Zu zweifelhafter Berühmtheit hat es vor allem Malaria geschafft – Betroffene infizieren sich meist in Indien sowie in afrikanischen Ländern wie Kamerun, Nigeria und Ghana. Die Überträger sind die Anopheles-Mücke und ihre Untergattungen. Ebenso gefährlich sind aber West-Nil-, Dengue-, Gelb- und Chikungunya-Fieber. Diese Krankheiten werden von Insekten an Fernreisezielen in tropischen und subtropischen Gebieten übertragen – vor allem in Mittel- und Lateinamerika, Zentralafrika, Indien, Südostasien und im Pazifik, aber auch in Regionen, in denen man sie nicht unbedingt erwarten würde wie in Kalifornien. Der Gefährdungsgrad hängt natürlich auch von der Art des Urlaubs ab: Ein Resort-Urlaub auf den Seychellen ist potenziell weniger gefährlich als eine Backpacker-Tour durch Laos und Kambodscha.
Gibt es Impfungen gegen diese Krankheiten?
Gegen die Japanische Enzephalitis kann man sich impfen lassen, gegen West-Nil-, Denguefieber & Co. gibt es noch keine Impfstoffe, für Malaria immerhin eine Prophylaxe. Ein Reisearzt kann hier hilfreich beraten und beurteilen, welche Vorkehrungsmöglichkeiten in welchem Land nötig sind. Teilweise werden Impfungen sogar von der Krankenkasse bezahlt.
Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?
Aufgrund der Krankheiten, die Moskitos übertragen, ist ein wirksamer Insektenschutz in den betroffenen Gebieten ein absolutes Muss – und zwar rund um die Uhr, denn Insekten wie die Tigermücke stechen auch tagsüber! Grundsätzlich hilft lange, helle Kleidung. Aber auch damit kommt man nicht um Einsprühen oder Eincremen herum. Gerne verwendete Mittel mit Sandelholz oder Zitronenöl halten allerdings keine halbe Stunde und sind für den Schutz vor exotischen Insekten definitiv nicht geeignet. Empfehlenswert sind Produkte auf DEET(N,N-Diethyl-m-toluamid)-Basis; sie halten Insekten etwa für vier bis acht Stunden fern. Besonders gut hilft das in Australien entwickelte Mittel Bushman. Es ist ausgiebig im Outback getestet und hat sich in “Down Under” zum bestverkauften Premium-Schutzmittel entwickelt. Hierzulande ist Bushman als Spray oder Gel erhältlich und wirkt acht bis zehn Stunden. Dabei ist es sehr wasser-, schweiß- sowie abriebbeständig und bleibt natürlich unter den strengen EU-Grenzwerten. Die Verpackungsgröße ist für den Transport im Flugzeug konzipiert. Übrigens bietet es sich an, nicht nur offene Körperstellen, sondern auch Ärmel und Hosenbeine einzusprühen. In besonders betroffenen Gebieten darf zudem ein Moskitonetz über dem Bett – und bestenfalls auch an Fenstern und Türen – nicht fehlen. Eine “hungrige” Stechmücke ist in der Lage, eine ungeschützte Hautstelle in der Größe einer Zwei-Euromünze zu finden und genau dort zu stechen.
Ist es sinnvoller, ein Insektenschutzmittel mitzubringen oder eines vor Ort zu kaufen?
Ich kann nur jedem raten, das Insektenschutzmittel schon vor der Abreise zu kaufen. Gewiss gibt es eine große Auswahl direkt vor Ort, aber diese Mittel sind teilweise hochgiftig und hierzulande häufig schon lange verboten. Auch wenn solche Mittel vor Stechmücken schützen, ist der Einsatz viel zu riskant – nicht nur für Kinder und Schwangere. Wer das Insektenschutzmittel in Deutschland kauft, kann sich dank strenger Verbraucherschutzregelungen sicher sein, ein gut verträgliches Produkt zu nutzen.
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