Die Arbeit der Rainforest Alliance in Afrika trägt Früchte trotz Rückschläge
(ddp direct) Frankfurt am Main, 4. Dezember 2012 Seit mehreren Jahren bietet die Rainforest Alliance aktiv eine Lösung für die Herausforderungen des Kakaosektors speziell in Westafrika an. Dabei sieht sich die Umweltschutzorganisation mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Vor allem politische Unruhen und Instabilität sorgten in der Vergangenheit immer wieder dafür, dass die Arbeit entweder gestoppt wurde oder schwere Rückschläge in Kauf genommen werden mussten. So behinderten die bürgerkriegsähnlichen Unruhen in der Côte dIvoire nach der Präsidentenwahl 2010 nicht nur die Arbeit, sondern sorgten letztlich dafür, dass die Organisation erst wieder seit 2011 ihre Arbeit im Land verrichten kann.
Der Lösungsansatz der unabhängigen Umweltschutzorganisation kann mit einem Wort abgekürzt werden: Zertifizierung. Die Zertifizierung hilft den Farmern einen besseren Zugang zum Weltmarkt zu ebnen. Und sie hilft dabei, Fachwissen und Best Practices zu implementieren. Zertifiziert wird gemäß SAN-Standard für nachhaltige Landwirtschaft – einem 100 Kriterien umfassenden Katalog, an dem führende Wissenschaftler und andere NGOs mitarbeiteten und stetig für seine Aktualität sorgen. Überprüft wird die Übereinstimmung mit Hilfe von unabhängigen Audits, die vornehmlich während der Erntesaison abgehalten werden. Denn wenn es auf der Farm am geschäftigsten ist, werden leicht Arbeiter- und Menschenrechte missachtet, Kinder zu gefährlicher Arbeit gezwungen und die Natur für den Profit noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. In der Côte dIvoire wurden nach dem SAN-Standard 60.000 Farmer in 160 Erzeugergemeinschaften zertifiziert. Weltweit sind inzwischen 160.000 Kakao-Farmen zertifiziert.
Das Implementieren der besseren Anbaumethoden und die Achtung der grundlegendsten Rechte führte dazu, dass das Einkommen der zertifizierten Farmen im Durchschnitt um 70 Prozent höher liegt und die Kinder der Farmer signifikant besser in der Schule abschneiden als auf nicht-zertifizierten Farmen. Beeindruckend ist zudem der direkte Vergleich in der Produktivität. Laut der unabhängigen COSA-Studie konnten Rainforest-Alliance-zertifizierte Farmen im Durchschnitt 576 Kilogramm Kakao pro Hektar erwirtschaften, im Gegensatz zu den 334 Kilogramm Kakao auf den nicht-zertifizierten Kontroll-Farmen. Der Anstieg im Ertrag wurde dabei ohne höhere Kosten oder Investitionen, sondern allein durch bessere agrarische Verfahren erreicht.
Die Zertifizierung im Rahmen eines nachhaltigen Landwirtschaftsprogramms ist eine zentrale Möglichkeit, komplexe Probleme anzugehen und die Mentalität zu verändern. Wenn Farmern der Wert von gemeinnützigen Projekten wie Schul- oder Straßenbau in Trainings und Schulungen im Laufe der Zertifizierung nähergebracht wurde, ist zu beobachten, dass sie sich finanziell und ideell stärker daran beteiligen als nicht-zertifizierte Farmer.
Der Weg zur Zertifizierung ist anspruchsvoll Die Durchfallerquote in der Côte dIvoire ist überdurchschnittlich hoch
Bis zur endgültigen Zertifizierung muss jede Farm mehrere Audits bestehen. Festgestellte Verstöße gegen den SAN-Standard werden dokumentiert und in Schulungen thematisiert. Ein aktueller Bericht von RA-Cert zu den bei Audits festgestellten Mängeln belegt, dass es den ivorischen Farmen an Struktur und guter Administration fehlt. Viele weitere Verstöße sind demnach auch Folge dieses Missstands und führen letztlich dazu, dass 20 Prozent der Audits auf Kakaofarmen in der Côte dIvoire nicht bestanden werden. Bei Überprüfungen wurde festgestellt, dass häufig Kakao von zertifizierten und nicht-zertifizierten Farmen gemischt werden, falsche und teilweise verbotene Chemikalien Anwendung finden, die Farmer beim Auftragen dieser unzureichend geschützt sind, die Arbeiter nicht ausreichend über ihre Rechte informiert werden und zudem schützenswerte Ökosysteme zerstört wurden.
Selbst einer der schwerwiegendsten Verstöße, obwohl erst auf Platz 12 der Häufigkeitsliste zu finden, die Beschäftigung von Kindern unter 15 Jahren, ist auf Unwissenheit und fehlerhaftes Management zurückzuführen, so Edward Millard, Leiter des Sustainable Landscapes Programms der Rainforest Alliance. Kein Elternteil setzt sein Kind freiwillig Gefahren aus, kommentiert Millard weiter das Phänomen, welches ihm, nicht zuletzt dank seiner 14 Jahre Felderfahrung bei Oxfam Fair Trade, gut bekannt ist. Mit Sanktionen, die über die Zertifizierung möglich sind, wie zum Beispiel Verlust der Abnahmeverträge oder die Suspendierung des Zertifikats, und zusammen mit Schulungen sowie Trainings, können diese Delikte dennoch auf lange Sicht von den Farmen verbannt werden, ist Millard überzeugt.
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