CDU-Politiker Bareiß und Rief besuchen Biogasanlage in Riedlingen
Kontroverse Diskussionen – diese waren zu erwarten, als Thomas Bareiß, Beauftragter für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Josef Rief, CDU-Bundestagsabgeordneter für Biberach, am Dienstag, 27. Mai, die Biogasanlage in Riedlingen besuchten. Dort trafen sie auf Volker Seebach, Geschäftsführer der bmp greengas GmbH, der unter dem Titel “EEG 2014 – Investitions- und Bestandsschutz für Biomethananlagen ist nicht mehr gegeben” die EEG-Reform und ihre Auswirkungen auf die Biogaserzeuger ins Visier nahm. Die wichtigste Forderung: Die Rücknahme der im EEG 2014 vorgesehenen Übergangsregelung bei der Umstellung bestehender KWK-Anlagen von Erdgas auf Bioerdgas.
Der deutsche Energiesektor wird zunehmend regenerativer: In den vergangenen Jahren sind die Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie massiv ausgebaut worden. Diese Wende benötigt allerdings begleitende erneuerbare Versorgungsträger, denn Photovoltaik und Windkraft bringen nur bei entsprechender Witterung volle Leistung. Biogas und das daraus gewonnene sowie ins Erdgasnetz eingespeiste Bioerdgas ist für diese Aufgabe besonders geeignet: Selbst regenerativ, und zusätzlich im Netz speicherbar, lässt sich diese Energie zeitversetzt zur Stromerzeugung nutzen, um den Ausgleichsbedarf im Netz zu decken.
Im aktuell vorliegenden Entwurf des zu novellierenden Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) wird jedoch diesem System der Biogaserzeugung und -nutzung keine Zukunft mehr gegeben. Der aktuelle Entwurf sieht die Streichung von Boni für unterschiedliche Einsatzstoffe sowie für die Gasaufbereitung vor. Es soll nur noch eine Grundvergütung geben, die zudem mit der Bemessungsleistung der Anlage gedeckelt ist. Damit ergeben sich vor allem für größere Anlagen mit einer Leistung von mehr als 100 Kilowatt erhebliche Nachteile. Außerdem greift der Entwurf der EEG-Novelle massiv in den Investitions- und Bestandsschutz ein. Dieser Eingriff und die Reduzierung der Vergütung bedeuten faktisch die stillschweigende Aufgabe der von der Bundesregierung vorgegebenen Bioerdgas-Ausbauziele.
Klare Forderungen: Bestandsschutz im EEG 2014 ändern
Der Entwurf des EEG 2014 sieht eine neue Übergangsregelung für KWK-Anlagen vor, die Bioerdgas einsetzen. Bislang konnte eine mit konventionellem Erdgas betriebene KWK-Anlage nach der Inbetriebnahme 20 Jahre lang auf Bioerdgas umgestellt werden und anschließend für den erzeugten Strom die EEG-Vergütung erhalten, die zum Zeitpunkt der Erstinbetriebnahme galt. Nach der neuen Übergangsregelung sollen die Anlagen bei Umstellung von konventionellem Erdgas auf Bioerdgas automatisch unter das EEG 2014 fallen und nur noch die darin vorgesehene, schlechtere Strom-Vergütung erhalten. Die Umstellung dieser KWK-Anlagen wäre nicht mehr wirtschaftlich und die 131 Bioerdgaserzeugungsanlagen in Deutschland würden einen großen Teil ihres Absatzmarktes zum 1. August 2014 verlieren.
Dr. Andreas Seebach, Vorstandsmitglied des Biogasrats und Firmenbeirat der bmp greengas, fordert: “Die Umstellung von KWK-Anlagen auf Bioerdgas muss zu den alten EEG-Tarifen weiterhin möglich sein. Wir brauchen die Rahmenbedingungen, die zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung und der Inbetriebnahme der Bioerdgasanlagen Gültigkeit hatten; sprich der Inbetriebnahmebegriff des EEG 2012 muss weiterhin anwendbar sein”. Die Übergangsregelung und Rückausnahme im § 96 Absatz 2 im Artikel 1 EEG 2014 (Entwurf) müsse gestrichen werden. Darüber hinaus ließe sich die Förderung von KWK auf Biomethan-Basis in das KWK-Gesetz integrieren. Das würde die nötigen Umlagen senken und ein ausbalanciertes Preisverhältnis von Erdgas- und Biogas-KWK ermöglichen.
“Einige Passagen der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sind verwunderlich. Wir benötigen daher einen fachlichen Dialog, um die großen Chancen des flexibel einsetzbaren Energieträgers Biogas zu nutzen und seine weitere Stellung im Energiemix der Zukunft sinnvoll zu gestalten. Wir als Erzeuger von Bioerdgas wären unmittelbar von der Rückausnahmeregel betroffen”, erklärt Erdgas Südwest Geschäftsführer Ralf Biehl. “Es freut mich, dass sich mit dem Besuch von Thomas Bareiß und Josef Rief die wertvolle Gelegenheit ergeben hat, diesen Dialog mit hochrangigen Vertretern einer der Regierungsfraktionen zu beginnen und die noch notwendigen Änderung zum EEG 2014 einzubringen.”
Erdgas Südwest – natürlich Zukunft schaffen
Erdgas Südwest ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen, das rund 110 Mitarbeiter beschäftigt. Unter anderem stehen Erdgas, Bioerdgas und Ökostrom in flexiblen Kombinations-möglichkeiten als Produkte zur Verfügung. Innovative und ökologisch sinnvolle Energielösungen, die durch Effizienz und attraktive Wirtschaftlichkeit überzeugen, stehen im Vordergrund.
In Kooperationen mit Landwirten betreibt Erdgas Südwest moderne Biogasaufbereitungsanlagen und geht so auch in Sachen Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen zukunftsweisende Wege.
Erdgas Südwest Netz GmbH, die hundertprozentige Netztochter des Unternehmens, betreibt sicher und zuverlässig das rund 4.000 km lange Leitungsnetz in 93 Kommunen in Nordbaden, Oberschwaben, der Schwäbischen Alb und am westlichen Bodensee. Somit werden 67.000 Netzkunden mit umwelt-freundlicher Energie versorgt.
bmp greengas – zukunftssichere und verantwortungsbewusste Ressourcennutzung
bmp greengas ist der größte unabhängige Biomethanhändler und -dienstleister Deutschlands. Das inhabergeführte Unternehmen kauft bundesweit Biomethan von verschiedenen Erzeugern und bündelt die Gasmengen. Damit schafft bmp greengas ein unabhängiges Biomethan-Portfolio, um für seine Abnehmer eine zuverlässige und ausfallsichere Versorgung zu gewährleisten. Dabei bietet das Unternehmen die passende Gasqualität für alle Verwertungspfade – von der EEG-Verstromung in der Kraft-Wärme-Kopplung über die Beimischung als Privatkundenprodukt bis zur Erdgastankstelle. 2013 lag das Portfolio bei mehr als 700 Gigawattstunden. Eine weitere Facette des Angebots ist das Bilanzkreismanagement in allen Marktgebieten für Kunden, die eigene Biogasmengen sicher transportiert und bilanziert haben wollen. 2009 erhielt bmp greengas den Innovationspreis der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Bildunterschrift:
V.r.n.l.: Thomas Bareiß, MdB , Josef Rief, MdB, Volker Seebach, Geschäftsführer, bmp
greengas GmbH, Ralf Biehl, Geschäftsführer Erdgas Südwest GmbH, Stefan Schneider,
Mitglied des Führungskreises und Leiter Vertrieb, bmp greengas GmbH und Claudius Hilfzinger,
Leiter Marketing und Vertrieb, Stadtwerke Trossingen GmbH.
Bildquelle:kein externes Copyright
Erdgas Südwest – natürlich Zukunft schaffen
Die Erdgas Südwest GmbH ist ein regionales Erdgasversorgungsunternehmen. Das Netzgebiet umfasst derzeit 94 Gemeinden mit 200 Ortsteilen in Nordbaden, Oberschwaben und auf der Schwäbischen Alb. Rund 110 Mitarbeiter sorgen für den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb. Durch das 4.000 Kilometer lange Leitungsnetz beziehen die Kunden des Energieunternehmens insgesamt jährlich rund 3 Milliarden Kilowattstunden Gas. In Kooperationen betreibt Erdgas Südwest mit Landwirten der jeweiligen Region die modernsten Biogas-Aufbereitungs- und -Einspeiseanlagen Deutschlands und geht so in Sachen Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien zukunftsweisende Wege.
Erdgas Südwest Netz GmbH, die hundertprozentige Netztochter des Unternehmens, betreibt sicher und zuverlässig das rund 4.000 km lange Leitungsnetz in 93 Kommunen in Nordbaden, Oberschwaben, der Schwäbischen Alb und am westlichen Bodensee. Somit werden 67.000 Netzkunden mit umwelt-freundlicher Energie versorgt.
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