Eine Histaminintoleranz erschwert das Leben drastisch. Kaum hat der Betroffene ein stark histaminhaltiges Lebensmittel verzehrt, tauchen auch schon die ersten unangenehmen Symptome auf. Herzrasen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Atembeschwerden, Hautrötungen und Hautjucken sind nur einige. Heutzutage gibt es jedoch gute Möglichkeiten, um überhaupt herausfinden zu können, ob eine Histaminintoleranz für die Beschwerden verantwortlich ist.
Der erste Weg führt zum Arzt
Die Beschwerden, die eine Histaminintoleranz verursachen kann, könnten auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sein, weshalb man als möglicher Betroffener nicht vorschnell eine Selbstdiagnose machen sollte. Der Arzt kann feststellen, ob es sich um eine Histaminunverträglichkeit handelt und gegebenenfalls Therapiemaßnahmen vorschlagen. Zuvor ist es jedoch empfehlenswert, ein Ernährungstagebuch zu führen.
In das Ernährungstagebuch werden alle Lebensmittel aufgeführt, die über den Tag verteilt gegessen wurden und die Symptome, die aufgetreten sind. In der Zeit, in der das Tagebuch geführt wird, sollten Lebensmittel, die man eventuell nicht verträgt, nicht weggelassen werden. Frauen sollten auch ihren Menstruationszyklus in das Tagebuch eintragen, da dieser ebenfalls für die Beschwerden verantwortlich sein kann. Eventuelle Medikamente, die eingenommen werden, sind auch aufzuführen.
Der Arzt wird nun zunächst andere Erkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen und Allergien ausschließen. Dies kann unter anderem durch einen sogenannten Pricktest geschehen. Darüber hinaus müssen andere Unverträglichkeiten, zum Beispiel gegen Laktose und Fruktose ausgeschlossen werden. Hierzu dient ein spezieller Atemtest.
Sollte der Verdacht einer Histaminintoleranz vorliegen, lässt sich dies auf unterschiedlichen Wegen herausfinden. Eine Möglichkeit ist ein Gentest.
Warum sind einige Menschen histaminintolerant und andere nicht?
Das Enzym Diaminoxidase oder kurz DAO benötigt der Körper, um das Histamin aus der Nahrung abzubauen. Wenn DAO Enzyme im Darm fehlen, kann das Histamin nicht schnell genug oder gar nicht abgebaut werden, wodurch die genannten Symptome auftreten. Das Enzym ist außerdem abhängig von verschiedenen Vitaminen wie B6 und Kupfer. Diese müssen den DAO Enzymen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, damit es das Histamin verarbeiten kann. Ursache der Histaminintoleranz kann also sowohl das fehlende DAO Enzym sein oder die mangelnde Verfügbarkeit an Vitaminen.
Die Enzyme können durch Alkohol und andere biogene Amine gehemmt werden, so auch durch das biogene Amin Histamin. Die Darmbakterien produzieren zusätzlich Histamin. Ob ausreichend DAO Enzyme im Darm vorhanden sind, kann unter anderem mit Hilfe von Blut-, Speichel- und Urintests festgestellt werden. Die sichersten Methoden sind jedoch die Eliminationsdiät und der Provokationstest.
Eliminieren und provozieren
In der Karenzphase, die etwa 2 bis 4 Wochen dauert, wird eine Eliminationsdiät durchgeführt. In dieser Zeit ist auf alle histaminhaltigen Lebensmittel zu verzichten. Es darf außerdem kein Alkohol getrunken werden und die Betroffenen müssen auf DAO-Blocker und Antihistaminika verzichten. Gleichzeitig ist ein Ernährungstagebuch zu führen.
Wenn sich die Symptome bessern, ist eine Histaminintoleranz sehr wahrscheinlich. In diesem Fall wird der Arzt eine Blutuntersuchung veranlassen, um herausfinden zu können ob ausreichend Vitamin B6 und Kupfer vorhanden ist.
Nach der Karenzphase wird ein Provokationstest durchgeführt. Der Betroffene trinkt dabei Flüssigkeiten und die Symptome werden schriftlich festgehalten. Eine Alternative dazu ist es, sich für einen Tag von histaminhaltigen Lebensmitteln zu ernähren. Stark histaminhaltig sind zum Beispiel Lebensmittel wie Rotwein, Salami und Sauerkraut. Bei einer Histaminintoleranz würden die Symptome nach spätestens 4 Stunden auftreten. Der Provokationstest darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, weil die Gefahr besteht, das ein anaphylaktischer Schock hervorgerufen wird.
Histaminintolerant – Und nun?
Sollte eine Histaminintoleranz festgestellt worden sein, muss auf histaminhaltige Lebensmittel wie Rotwein verzichtet werden. Allerdings gibt es heutzutage gute Alternativen wie histamingeprüften Rotwein. Dieser enthält nur sehr wenig Histamin, sodass für gewöhnlich keine unangenehmen Symptome provoziert werden. Histaminarmer Rotwein enthält etwa 0,02 mg Histamin pro Liter. Symptome entstehen meist erst ab einem Histamingehalt von 2 mg pro Liter bzw. pro Lebensmittel. Histaminarme Rotweine und andere Lebensmittel, die für Allergiker geeignet sind, finden Sie im Onlineshop von Histavino unter histavino.com