Immer mehr Tiere müssen aus Berliner Trödel- und Ramschläden sowie von Straßenhändlern gerettet werden.
In Berlins Trödel- und Ramschläden wird so ziemlich alles verkauft, was Geld bringt. Auch dubiose Straßenhändler wittern ein Geschäft. Immer öfter auch Tiere, vom Wellensittich bis hin zur Wasserschildkröte. Gehalten wird die lebende Ware zumeist unter erbärmlichsten Bedingungen.
Das Deutsche Tierschutzbüro muss daher immer öfter ausrücken, um Tiere zu retten. Die Tierschützer raten dringend davon ab, Tiere in Ramschläden zu kaufen.
Zwischen alten Gehstöcken und kaputten Kofferradios sitzen ein paar verängstigte Wellensittiche in einem viel zu kleinen, verdreckten Käfig. Szenen wie diese sind leider keine Seltenheit, beklagt das Deutsche Tierschutzbüro e.V., immer öfter werden in Berlins Trödel- und Ramschläden auch Tiere verkauft. In den letzten Wochen mussten die Tierschützer bereits Kleinsäuger, Vögel und Wasserschildkröten aus solchen Haltungen retten.
Stefan Klippstein, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüros e.V. und Leiter der Rettungsaktionen der letzten Wochen, berichtet: “Die Händler versuchen mit der lebenden Ware schnelles Geld zu machen und behandeln sie nicht anders als ihren leblosen Trödel. Da wird an der Unterbringung, am Futter und der tierärztlichen Versorgung gespart, wo es nur geht, auf Kosten der Tiere.”
Legal ist der Handel mit lebenden Tieren in Ramschläden nicht, denn für den gewerblichen Handel mit Tieren braucht man Fachkunde und eine spezielle Genehmigung. Diese haben die Trödelläden nicht.
Das Deutsche Tierschutzbüro rät daher allen Tierfreunden, keine Tiere in Trödel- oder Ramschläden zu kaufen, sondern, wenn sie dort Tiere sehen, sofort das Veterinäramt zu informieren. “Jeder Mitleidskauf bringt dem Händler Geld und führt dazu, dass er weiter mit Tieren handeln wird”, so Stefan Klippstein, “eine Beschlagnahme durch das Veterinäramt kostet ihn hingegen Geld und wird dazu beitragen, dass nicht in der nächsten Woche andere Tiere in demselben dreckigen Käfig zwischen allerlei Trödel sitzen.”
Kurz-Chronik der Rettung:
09.08.2013: 5 Wellensittiche aus Ramschladen gerettet
In einem Billigladen wurden 3 Wellensittiche in einem kleinen Käfig ohne Futter und Wasser gehalten. Der Käfig ist total verschmutzt, vermutlich wurde er seit Tagen nicht gereinigt. In einem weiteren Käfig hinter dem Haus standen zwischen Müll in der prallen Sonne weitere Wellensittiche. Die Vögel mussten, bis zu ihrer Rettung, Tag und Nacht draußen stehen. Jetzt leben die Wellensittiche zusammen mit anderen Vögeln in einer schönen Voliere auf einem Gnadenhof, weitere Informationen hier: http://www.tierschutzbuero.de/wellensittiche/
15.08.2013: 2 Schildkröten vor illegalem Tierhändler gerettet
Neben Müll und Unrat standen die Schildkröten ohne Witterungsschutz achtlos in einer Plastikwanne. Doch es kommt noch schlimmer: Die beiden Wasser-Schildkröten hatten kaum Wasser! Wasserschildkröten in einer kleinen Pfütze zu halten ist Tierquälerei und verboten. Wir haben die beiden Schildkröten gerettet, jetzt leben sie auf einem Gnadenhof. Weitere Informationen hier: http://www.tierschutzbuero.de/schildkroeten/
04.09.2013: 2 Wellensittiche von dubiosem Straßenhändler gerettet
Ein zwielichtiger Straßenhändler versuchte, zwei Wellensittiche zu verkaufen. Unser Tierretter Stefan Klippstein gab sich als potenzieller Kunde aus und fragte den Händler aus. Dabei verstrickte dieser sich, insbesondere bei den Angaben, woher er die Tiere habe, so sehr in Widersprüche, dass die Vermutung naheliegt, dass er die Tiere geklaut hat. Da keine Genehmigung zum Handeln von Tieren vorlag und die Tiere in einem schlechten Allgemeinzustand waren, nahm unser Tierretter die Wellensittiche mit. Nun leben sie mit den anderen geretteten Sittichen auf einem Gnadenhof bei Berlin. Weitere Informationen hier http://www.tierschutzbuero.de/wellensittiche-max-moritz/
Für alle geretteten Tiere sucht das Deutsche Tierschutzbüro nun sogenannte Tierpaten. Ein Tierpate übernimmt die finanzielle Unterstützung des Tieres (wie Futter, Tierarztkosten etc.), das Tierschutzbüro die Unterbringung. Weitere Informationen dazu hier: http://www.tierschutzbuero.de/patenschaften/
Deutsches Tierschutzbüro e.V. – Wir geben Tieren eine Stimme!
Reduziert auf ihre Funktion als Nahrungsmittellieferant, Messinstrument oder lebende Zielscheibe leiden in Deutschland Millionen Tiere. Unzureichende Rechtsvorschriften und mangelhafter Vollzug führen dazu, dass für jeden Laien offensichtlich, Tierquälerei, ob in der industriellen Massentierhaltung oder in Tierversuchslaboren, Alltag und zudem vollkommen legal ist. Auch grausame und überholte Traditionen wie die Hobbyjagd oder das betäubungslose Schächten haben hierzulande bis heute Bestand.
Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. kämpft gegen diese alltägliche Tierqual. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Tieren ein Anwalt zu sein, ihnen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte zu streiten.
Wir dokumentieren Tierquälerei und machen sie öffentlich, üben mit spektakulären Aktionen und intensiver Medienarbeit Druck auf die verantwortlichen Politiker aus und greift direkt ein, um Tierleben zu retten.
Mit unseren Informations- und Aufklärungskampagnen versuchen wir gerade die Menschen zu erreichen, die sich bislang nur wenig Gedanken über Tierschutz oder die Herkunft tierischer Produkte gemacht haben. Denn nur wenn die Mehrheit der Verbraucher und Wähler sich gegen tierquälerisch erzeugte Produkte entscheidet und bessere Gesetze und strengere Kontrollen fordert, wird sich die Situation der Tiere ändern.
Dass dies schon bald der Fall ist, daran arbeiten wir täglich. Unser Ziel ist es, dass Tierheime und Gnadenhöfe irgendwann leer stehen und unsere Arbeit überflüssig wird.
Kontakt:
Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Stefan Klippstein
An Groß Sankt Martin 6/206
50667 Köln
0221-20463862
Info@tierschutzbuero.de
http://www.tierschutzbuero.de