Der hochbegabte Alexander (9 Jahre), der im letzen Jahr eine Klasse übersprungen hat und nun im 6. Schuljahr ist, wohnt seit seiner Geburt bei seinem Vater, einem deutschen Staatsbürger, der seit dem jahr 2006 in Paraguay ist. Die Mutter, eine Paraguayerin, hatte sich vom Vater getrennt, als Alexander 3 Jahre alt war. Mehrere Jahre zahlte Alexanders Vater der Mutter Geld, da diese nicht arbeitete. Alexander hatte einen mehr oder weniger guten Umgang mit der Mutter. Als der Vater dann nach mehrmaligem Verlängern die monetäre Hilfe an die Mutter einstellte, verschlechterte sich nicht nur das Verhältnis der Eltern, sondern die Mutter besuchte auch den kleinen Alexander kaum noch. Schliesslich kam es im Jahr 2020 zu einer Kindesentziehung – in Deutschland ist das eine Straftat, in Paraguay lediglich eine Art Ordnungswidrigkeit. „Mein Sohn wurde acht Tage eingesperrt, durfte nicht mit mir Reden und wurde psychologisch gefoltert“ berichtet der Vater, der jedoch damals ein Eilverfahren gewann, so dass Alexander wieder nach Hause zurückkehren konnte. Es folgten neben psychologischer auch physische Gewalt der Mutter gegenüber Alexander innerhalb ihres Umgangsrechts. Während der 8-tägigen Entführung hatte die Mutter das Sorgerechtsverfahren gestartet, um dem Vater das Kind zu entziehen. „Die Mutter ist wegen Gewalt gegenüber meinem Sohn rechtskräftig verurteilt, ebenso wegen der Kindesentziehung und mein Sohn hat vor acht verschiedenen Psychologen klar gesagt, dass er bei mir wohnen möchte. Zwei psyschologische Gutachten attestieren der Mutter Agresivität und vermuten eine Psychopathie. Alle Dokumente sprechen dafür, dass Alexander bei seiner Famlie bleibt.“
Doch die paraguayische Richterin Haydee Pereira überraschte mit Ihrem Urteil, in dem sie dem Vater das Kind wegnimmt, und ihn diesen lediglisch an den Wochenenden sehen lassen möchte. In dem Urteil ist davon die Rede, dass Alexander besser bei der Mutter aufgehoben ist, denn beim Vater könne die deutsche Kultur die paraguayische verdrängen. Ausserdem sei es, so Haydee Pereira, ja sehr auffällig, dass Alexander Angst vor seiner Mutter habe, und dies könne ja nur am negativen Einfluss des Vaters liegen.
Gegen das hahnebüchene Urteil hat der Vater Berufung eingelegt.
Paraguay gehört zu einem der korruptesten Länder Lateinamerikas. Die deutsche Botschaft hat sich bisher für Alexander nicht eingesetzt.