“Deutsche TV-Sender werden künftig rund 30 Prozent ihres Werbeumsatzes einbüßen”

“Deutsche TV-Sender werden künftig rund 30 Prozent ihres Werbeumsatzes einbüßen”

Interview mit Martin C. Körner, Gründer und Geschäftsführer von MEKmedia zum Thema “Zukunft von Werbung im Smart TV”

"Deutsche TV-Sender werden künftig rund 30 Prozent ihres Werbeumsatzes einbüßen"

Der Fernseher ist der am häufigsten verwendete Streaming-Bildschirm

1.Smart-TV hat sich etabliert. Immer mehr Menschen schauen non-lineares Fernsehen, Streaming boomt. Wie sehen Sie die Entwicklung und welche Auswirkungen hat das auf das Sehverhalten?

Martin C. Körner:
Heute besitzt fast die Hälfte aller Haushalte in Deutschland ein Smart-TV-Gerät. Und davon haben inzwischen 61 Prozent aller Smart-TV-Besitzer ihr Gerät an das Internet angeschlossen, bei den 16 bis 39jährigen sind es sogar fast 70 Prozent. Das sind Zahlen der letzten gfu-Studie und sie zeigen, dass der smarte Fernseher den Durchbruch geschafft hat. Ich gehe davon aus, dass die Zahlen in 2019 nochmals deutlich steigen werden. Was das Sehverhalten betrifft: der große TV-Bildschirm besitzt nach wie vor eine große Wirkungskraft. Streaming boomt, und wir sehen, dass Streaming hauptsächlich über den TV-Bildschirm stattfindet. Ein Grund dafür ist, dass großformatige Smart-TVs im Vergleich zu mobilen Geräten und PCs einfach das beste Streaming-Erlebnis liefern. Mit der wachsenden Zahl an Smart-TV-Geräten steigt aber auch die Attraktivität für Werbetreibende. Und hier ist die Messbarkeit bei Fernsehgeräten, die an das Internet angeschlossen sind, ein ganz wesentlicher Vorteil.

2.Wenn Sie die Werbemöglichkeiten im Smart TV-Umfeld ansprechen: was wird sich hier verändern? Aktuell ist ja “Adressable TV” in aller Munde….

Martin C. Körner:
Richtig, aktuell setzt die TV-Werbebranche die größte Hoffnung in Addressable TV, kurz ATV. Dabei geht es um die Möglichkeit, auf mit dem Internet verbundenen TV-Geräten digitale Werbung selektiv über HbbTV im linearen Fernsehprogramm auszustrahlen. Was aber Viele nicht wissen: im Smart-TV kommen zunehmend abseits der klassischen Broadcaster und deren Werbemodellen ganz neue Werbeformen auf. Es gibt eine spannende Entwicklung von Werbung außerhalb von Addressable TV, nämlich die Werbeflächen direkt bei den TV-Geräte-Herstellern und den Smart-TV-Plattformen, also zum Beispiel bei Samsung oder Amazon Fire TV. Und die Bedeutung von Amazon Advertising, Google Ads und Samsung Ads wächst ab 2019 enorm.

3.Was sind das für Werbeformen und welchen Mehrwert bietet diese neue Werbung auf den Plattformen für den Werbekunden?

Martin C. Körner:
Jeder Smart-TV-Hersteller hat seine eigenen Werbemöglichkeiten und -formate geschaffen. Bei Amazon Fire TV ist beispielsweise direkt auf der Startseite ein großes Werbefenster buchbar. Damit können alle aktuell 34 Millionen aktiven Nutzer von Amazon Fire TV angesprochen werden. Der Werbetreibende befindet sich mit seinem Thema oder seiner Marke sozusagen auf der Poleposition – jedes Mal, wenn der Zuschauer Amazon Fire TV öffnet. Von dort kann dann direkt in eine Kampagne oder in eine TV-App verlinkt werden. Große Vorteile sind hier die Messbarkeit und das Targeting. Über den großen Datenbestand, der bei Amazon zum Beispiel aus dem Amazon-Shop vorhanden ist, kann Werbung hier optimal personalisiert ausgespielt werden. Außerdem können Transaktionen unmittelbar aus der Werbung heraus durchgeführt werden, zum Beispiel das Buchen einer Probefahrt bei einem Automobilhersteller oder das Anfordern von Zusatzinformationen zum Produkt. Meine Vermutung ist, dass die klassischen Broadcaster in den kommenden Jahren rund 30 Prozent ihres Werbeumsatzes einbüßen werden. Und dieses freigewordene Media-Budget fließt aus meiner Sicht dann in die Samsung Ads, Amazon Ads und Google Ads, das heißt direkt zu den neuen Werbeformaten auf Samsung Smart-TV, Amazon Fire TV und Android TV.
Wir von MEKmedia haben einen Überblick über “Werben im Smart TV” zusammengestellt, der kostenfrei hier erhältlich ist: www.mekmedia.com/loesungen/werbung-im-smart-tv/

4.Wie können Unternehmen profitieren?

Martin C. Körner:
Für Unternehmen bietet Smart-TV eine großformatige, hochwertige Präsentation der eigenen Botschaften und des jeweiligen Angebots. Und das mit einer starken Aufmerksamkeitswirkung. Wer auf den smarten TV-Geräten dauerhaft sichtbar sein will, braucht dafür am besten eine spezielle App, eine Smart-TV-App. Diese bietet Unternehmen und Organisationen ihr individuell steuerbareres TV-Markenerlebnis, und das ohne klassische Media-Ausgaben. Die Vorteile einer Smart -TV-App sind vor allem die Dialogfähigkeit und die Reichweite. Dabei gilt zu beachten, dass es sich hier nicht um HbbTV-Apps handelt. Mit dieser können – meist über die rote Taste auf der Fernbedienung – übers Internet zusätzliche Inhalte zum linearen Fernsehprogramm abgerufen werden. Smart-TV-Apps hingegen sind Applikationen, die die TV-Hersteller auf ihren Geräten anbieten und die im jeweiligen App Store gelistet werden. Dafür kann ein Unternehmen oder eine Organisation bereits vorhandenen Content nutzen, idealerweise Videos. Zusammenfassend liegt der entscheidende Vorteil sicherlich darin, dass Unternehmen im Smart-TV ganz klar in eine starke und nachhaltige Wirkung investieren.

MEKmedia ist seit 2007 ein Technologieunternehmen und Kompetenzpartner im Bereich Smart-TV-Lösungen. www.mekmedia.com

Über MEKmedia:

Die MEKmedia GmbH ist führender Technologiepartner im Smart TV Business. Das 2007 gegründete Unternehmen programmiert, implementiert und hostet Smart TV-Applikationen für alle Smart TV-Plattformen wie zum Beispiel Samsung, LG, Apple TV, Amazon Fire TV, Android TV und HbbTV. Mit “tvApps” produziert MEKmedia neue Formate für die Unternehmens- und Markenkommunikation und setzt Content auf dem TV-Gerät in fernsehoptimierter Darstellung um. Außerdem erledigt das in Furth im Wald (Bayern) ansässige Unternehmen für Kunden das gesamte administrative Management und die Logistik rund um das Thema Smart TV. Zu den Kunden zählen beispielsweise Porsche, Europäische Patentamt, Audi, Mercedes-Benz, ProSiebenSat1, Discovery Networks und WELT.

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