Aus Sicht des Shareholder-Values und der Kennzahlenoptimierung stellt Factoring ein effizientes Instrument zur Refinanzierung eines Aktienrückkaufprogramms dar.
Der folgende Beitrag skizziert die Nutzung von Factoring im Rahmen des aktiven Forderungsabbaus im Kontext eines Aktienrückkaufprogramms an einem konkreten Fall aus unserer Praxis.
Firmenprofil
Unser Mandant ist ein börsennotierter und international agierender Technologieausrüster. Der Jahresumsatz beträgt 225 MEUR und wird zu 90% im Ausland erwirtschaftet.
Ausgangssituation
Als Folge des hohen Exportanteils wurde der Vorstand auf Aktionärstreffen, Hauptversammlungen und Analystentreffen wiederholt auf den sehr hohen Forderungsbestand in Höhe von 47 MEUR angesprochen.
Eine Reduzierung des Forderungsbestandes durch ein verbessertes Debitorenmanagement wäre allerdings kaum bis gar nicht umsetzbar gewesen, da in den Zielmärkten (China, Russland, etc.) deutlich längere Zahlungsziele als normal angesehen werden. Ein Verkauf der Forderungen an einen Factor wäre eine weitere Option gewesen, provozierte aber Fragen hinsichtlich der optimalen Verwendung der gewonnen Liquidität im Interesse der Aktionäre, denn das Unternehmen verfügte mit 22 MEUR bereits über eine komfortable Cash-Position. Auch im operativen Geschäft war die AG ausreichend finanziert.
Tec7 wurde mit einer Analyse beauftragt, wie sich ein factoringfinanziertes Aktienrückkaufprogramm auswirken könnte.
Aktienrückkauf (Erwerb eigener Aktien)
Im Jahre 1998 wurde im Aktiengesetz der § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ergänzt. Seit diesem Zeitpunkt ist es auch deutschen Aktiengesellschafen möglich, eigene Aktien zurück zu kaufen. Die dahinterstehenden Motive sind vielfältig und reichen vom Liquiditätsabbau über die positive Signalwirkung an die Märkte bis hin zur Nutzung als Instrument der Kapitalstrukturgestaltung.
Der Erwerb eigener Aktien stellt damit eine Alternative zu Dividendenzahlungen dar. Positiv beeinflusst werden dabei maßgeblich zwei Kennziffern: Gewinn pro Aktien (EPS, Earnings per Share) und Eigenkapitalrentabilität.
Analyse und Umsetzung
In einer früheren Hauptversammlung wurde bereits ein Vorratsbeschluss zum Aktienerwerb genehmigt. Damit war die AG ermächtigt bis zu 10% der eigenen Anteile zu erwerben. Zum aktuellen Kurs von 19,50 EUR war dafür eine Liquidität in Höhe von 16,2 MEUR notwendig.
Durch eine Segmentierung des Umsatzes wurde der Forderungsverkauf so gestaltet, dass dabei ca. 16 MEUR Liquidität generiert wurden. Die geschätzten Kosten lagen dabei bei ca. 3,0% p.a.
Durch den anschließenden Aktienrückkauf reduzierte sich die Anzahl der Aktien von 8,3 Mio. auf 7,26 Mio Stück. Der Gewinn wurde um die die Kosten für den Forderungsverkauf verringert und verteilte sich auf die geringere Aktienanzahl. Dadurch erhöhte sich der Gewinn pro Aktie (EPS) von 2,38 EUR auf 2,59 EUR. Durch das reduzierte Eigenkapital stieg die Eigenkapitalrentabilität von 23,7% auf 28,8%.
Fazit
Während viele Konzerne mit zu geringen Eigenkapitalquoten kämpfen, kann auch eine zu üppige Ausstattung mit Eigenkapital ein Problem darstellen. Für bonitätsstarke Aktiengesellschaften mit zu hoher Liquidität, die für ein angemessenes Wachstum des Unternehmens nicht benötigt wird, bietet sich ein Erwerb eigener Anteile an. Zum einen kann auf diese Weise die Kapitalstruktur optimiert werden, zum anderen sendet ein Aktienrückkauf ein positives Signal an die Märkte und führt i.d.R. zur Steigerung des Shareholder-Value.
Factoring stellt ein probates Mittel zur Refinanzierung des Rückkaufs und Kennzahlenoptimierung dar.
Wir stehen für Fragen von Interessierten natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
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