Coronavirus auf dem Vormarsch

ARAG Experten informieren über ein neuartiges Virus aus China.

In den letzten Wochen häufen sich die Lungenentzündungen in Wuhan, einer zentralchinesischen Stadt mit elf Millionen Einwohnern. Zum ersten Mal war die Krankheit auf einem Fisch- und Geflügelmarkt der Metropole aufgetreten. Ursache ist ein neuartiges Coronavirus (2019-nCoV), was von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Von etwa 550 identifizierten Fällen – 17 davon tödlich – sind nun die ersten Menschen auch außerhalb Chinas, unter anderem in den USA, erkrankt. Seit heute ist die Stadt abgeriegelt, Bus-, Bahn- und Fährverkehr sowie Flüge wurden eingestellt. Für die Bevölkerung in Deutschland wird das Risiko zurzeit als sehr gering eingeschätzt, doch das Virus breitet sich überraschend schnell aus und könnte mutieren.

Das Virus
Symptome des Erregers sind vor allem Fieber, Husten und Atemnot. Das neue Virus gehört zur selben Familie von Coronaviren wie das SARS-Virus (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), an dem vor 17 Jahren schätzungsweise 1.000 Menschen starben. Auch damals lag der Ursprung in China. Der Unterschied: Während der Ausbruch der Krankheit seinerzeit lange verharmlost und die Ansteckungsgefahr unter den Teppich gekehrt wurde, kommuniziert Chinas Nationale Gesundheitskommission dieses Mal offen und hat bereits ein Überwachungs- und Quarantäne-System installiert, um weitere Fälle unmittelbar zu identifizieren. Zudem verlaufen die klinisch bestätigten Fälle relativ mild. Bei einigen der Todesfälle handelte es sich um ältere Personen, die bereits an chronischen Vorerkrankungen litten.

Reisewarnungen
Noch empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine Reisebeschränkungen und auch das Auswärtige Amt gibt lediglich Hinweise zu grundsätzlichen Hygiene- und Verhaltensregeln für Reisende nach Wuhan. Das Robert Koch Institut (RKI) betont zwar, dass der Import einzelner Fälle nach Deutschland nicht ausgeschlossen werden kann, aber schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion als moderat ein.

Ausblick
Die WHO-Experten entschieden auf einer Krisensitzung, zunächst keine internationale Gesundheitsnotlage auszurufen. Diese Maßnahme würde die Bekämpfung der Seuche verschärfen; beispielsweise mit Grenzkontrollen. Da es noch keinen Impfstoff gibt, ist diese in derartigen Notlagen übliche Maßnahme keine Option.

In China werden derweil Lebensmittelmärkte strikt überwacht und es wird mit Infrarot-Thermometern an Flughäfen und Bahnhöfen gemessen, ob Passagiere Fieber haben. Lebendes Geflügel und Wildtiere dürfen nicht mehr verkauft werden. Großveranstaltungen wie z. B. das Neujahrsfest am 25. Januar 2020 könnten kurzfristig abgesagt werden.

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