CMD: Welche Beschwerden treten auf?

CMD: Welche Beschwerden treten auf?

Der Begriff CMD umfasst verschiedene Beschwerden der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke.

Ist die natürliche Funktion des Kausystems gestört, sprechen Zahnärztinnen und Zahnärzte von Craniomandibulären Dysfunktionen, kurz CMD. Der Begriff umfasst verschiedene Beschwerden der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke.

„Während wir sprechen, kauen oder schlucken ist die Kaumuskulatur aktiv und der Unterkiefer bewegt sich im Kiefergelenk. Ist dies beeinträchtigt, können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Zahnschäden entstehen, was dann als Craniomandibuläre Dysfunktionen, kurz CMD, bezeichnet wird“, erklärt Prof. Dr. Anne Wolowski, leitende Oberärztin und stellvertretende Direktorin der Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien sowie Leiterin der CMD-Sprechstunde und des Bereichs Psychosomatik in der Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Münster. Ebenso ist sie Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V. (DGZMK). „Die Beschwerden bei CMD können sehr vielfältig sein und sind nicht nur auf das Kauorgan beschränkt.“ Aber welche Symptome hat man bei CMD?

Schmerzen im Bereich von Mund, Gesicht & Kopf
Bei CMD können Schmerzen beim Kauen auftreten. Ursache ist eine Überlastung der Kaumuskulatur durch Bewegungen, die nicht mit der reinen Ernährung in Zusammenhang stehen. So kann die Kaumuskulatur z.B. durch Zähneknirschen und Zähnepressen (Bruxismus), Fingernägelkauen sowie Kauen auf Stiften oder der Lippe sowie übermäßiges Kaugummikauen überlastet sein. Häufig ist die Muskulatur dabei auffällig stark ausgeprägt. Dies führt zu Schmerzen im Gesicht, im Bereich der Wangen, der Schläfen oder im Mund. Darüber hinaus können überlastete Kaumuskeln auch zu Kopfschmerzen führen. Bei unklaren Kopfschmerzen sollten daher sowohl neurologische Ursachen als auch eine Craniomandibuläre Dysfunktion abgeklärt werden. Schmerzen können ferner auch im Bereich der Ohren auftreten. Ebenso kommen Ohrgeräusche (Tinnitus) bei CMD vor. Der genaue Zusammenhang ist jedoch bisher noch nicht geklärt.

Es ist schwierig, den Mund zu öffnen
Patientinnen und Patienten mit CMD haben häufig Probleme, den Mund weit zu öffnen. Ursachen können eine übermüdete Kaumuskulatur sowie schmerzhafte Schädigungen des Kiefergelenks sein – oft begleitet durch ein hörbares Kiefergelenkknacken. Diese Knackgeräusche haben verschiedene Gründe. So können sie z.B. durch Hin- und Herrutschen der Knorpelscheibe im Gelenk entstehen. Ebenso können Unebenheiten verschiedener Teile des Gelenks das Knacken erzeugen. Reibende Geräusche im Kiefergelenk deuten hingegen auf eine Arthrose hin, also einem Abbau der Knorpelschicht bei gleichzeitig weniger Gelenkflüssigkeit. Die Knochen des Gelenks reiben nun aufeinander. Geräusche der Kiefergelenke allein sind meist nicht behandlungsbedürftig sofern sie keine Beeinträchtigung darstellen. Anders sieht dies aus, wenn Schmerzen oder Funktionsbeeinträchtigungen hinzukommen. Auch kann es passieren, dass sich der Unterkiefer bei weit geöffnetem Mund auf einer oder auf beiden Seiten ausrenkt. Selten können die Kiefergelenke sogar blockieren und der Mund lässt sich nicht mehr schließen.

Zahnschäden durch Knirschen, Pressen & Fehlstellungen
Bei vielen Patientinnen und Patienten mit CMD sind Abnutzungserscheinungen der Zähne erkennbar. Diese können durch Knirschen oder Pressen mit den Zähnen entstehen, in der Fachsprache Bruxismus genannt. Hierdurch kann es sowohl zu Zahnschäden kommen als auch zu einer müden Muskulatur, mit der sich der Mund nicht gut öffnen lässt. Denn beim Zähneknirschen und Zähnepressen entstehen Kräfte, die über die übliche Aktivität der Muskeln beim Kauen hinausgehen. Ferner können veränderte Zahnkontakte oder Fehlstellungen der Zähne dazu führen, dass die obere und die untere Zahnreihe nicht mehr stimmig aufeinanderpassen. Dies kann typische CMD-Beschwerden hervorrufen, sich aber auch auf den gesamten Körper auswirken. Schmerzhafte Verspannungen im Nacken-, Rücken- und Schulterbereich können die Folgen sein.

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