Unternehmer diskutierten mit dem Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen über Fachkräftemangel und Integration
Köln/Berlin. Die Ursachen für den Fachkräftemangel in Deutschland liegen in mehreren Bereichen von der Bildungs- über die Arbeitsmarkt- bis hin zur Integrationspolitik. Dass dessen Bekämpfung daher eine vielschichtige Herausforderung darstellt, die Politik und Wirtschaft nur gemeinsam bewältigen können, darüber herrschte Einigkeit beim Kaminabend des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA). Auf Einladung des BWA NRW diskutierte Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, in Köln mit Unternehmern zum Thema “Fachkräftesicherung und Zugang zu neuen internationalen Märkten – zwei Seiten einer Medaille?”
Im Kaminzimmer der Kölner Wolkenburg begrüßte Dr. Guido Krüger, Präsident des BWA-Landesverbands NRW die rund 50 Gäste. Er stellte fest, dass eine Vereinfachung in der Anerkennung von Berufsabschlüssen ausländischer Fachkräfte in Deutschland nötig sei. Richard Boulter, Geschäftsführer der Eaton Industries GmbH, der als Brite seit vielen Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, gab eine Außenansicht auf die Potenziale Deutschlands und NRWs, das er als schlafenden Riesen darstellte.
Özdemir richtete den Blick in seinem Impulsvortrag besonders auf Integration sowie Aus- und Weiterbildungsangebote, mit denen dem demografisch bedingten Fachkräftemangel begegnet werden müsse. Dies beginne bei professioneller Kinderbetreuung und erfordere qualitativ gute Ganztagsbetreuungsangebote in den Schulen, bei denen am Ende weniger Kinder und Jugendliche durch das Raster fielen. Eindringlich ging er auf Zuwanderung und Integrationshürden bei hochqualifizierten ausländischen Arbeitskräften ein. Dabei betonte er das Interesse Deutschlands an Stabilität und wirtschaftlichem Erfolg der europäischen Partnerländer.
In einer anschließenden Runde wurden bildungspolitische Themen wie Föderalismus, Inklusion und die schwierige Situation der Kommunen mit den Gästen diskutiert. Özdemir nahm sich viel Zeit, um die Fragen der interessierten Unternehmer zu beantworten und gegenseitig Erfahrungen auszutauschen. So fiel sein Fazit durchweg positiv aus: “Dieser BWA-Kaminabend zeigt, dass ein direkter Gedankenaustausch zwischen Wirtschaft und Politik für beide Seiten gleichermaßen wichtig ist. Gerade bei der Fachkräftesicherung sind ja alle Seiten gefragt. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen, etwa was unser Bildungssystem oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht. Aber auch die Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten, in dem sie ausbilden und die beruflichen Karrieren von Frauen fördern. Ich nehme einiges mit aus der guten und offenen Debatte. Nicht zuletzt auch, dass wir uns einig darin sind, dass die Integration Europas trotz und gerade wegen der aktuellen Krise klug vorangetrieben werden muss.”
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