Erschöpfung – Burn-Out und Bore-Out kosten Unternehmen jedes Jahr Milliarden – Was sind die Symptome und wie kann man Abhilfe schaffen?
Erschöpfung = Substantiv, feminin [die]
1. das Erschöpfen (1) – “die Erschöpfung aller Reserven”
2. durch übermäßige Anstrengung hervorgerufene Ermüdung – “bis zur totalen Erschöpfung arbeiten”
So lautet die Definition im Wörterbuch.
Was aber ist Erschöpfung genau und ist Erschöpfung gleich Erschöpfung?
Erschöpfung kann viele verschiedene Ursachen haben und sich zum Teil ganz unterschiedlich zeigen.
Jeder von uns war schon einmal erschöpft. Gemeint ist die Erschöpfung, die wir spüren, wenn wir einen ganzen Tag lang schwer körperlich gearbeitet haben oder einer ungewohnten Tätigkeit nachgegangen sind. Zum Beispiel bei einem Umzug, einer sehr intensiven Gartenarbeit oder auch nach einer längeren besonders anstrengenden Phase im Beruf, die uns viel Zeit und Konzentration gekostet hat. Genauso kann uns auch eine lange Wanderung oder eine ausgedehnte sportliche Tätigkeit an unsere Grenzen bringen und uns erschöpfen. Spürbar ist dies sowohl körperlich als auch geistig. Dieses manchmal auch als wohlige Erschöpfung bezeichnete Gefühl ist verbunden mit einer tiefen Zufriedenheit etwas richtig Gutes geleistet zu haben. Nach einer erholsamen Nacht mit einem tiefen und ausgiebigen Schlaf und einer kurzen Ruhephase sind wir auch wieder zu neuen Taten bereit und fit und munter.
Bei der chronischen Erschöpfung bzw. dem chronischen Müdigkeitssyndrom – auch CFS (chronisches Fatigue Syndrom) genannt – reichen ein paar Stunden mehr Schlaf oder ein Urlaub bei Weitem nicht mehr zur Erholung aus.
Denn: es handelt sich um eine ernsthafte körperliche Störung, der nur durch eine Wiederherstellung der Gesundheit auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene begegnet werden kann.
Das chronische Erschöpfungssyndrom tritt sehr häufig als Begleiterscheinung bei verschiedenen Krankheiten auf. Multiple Sklerose, Fibromyalgie, Tumorerkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, etc. Aber auch nach einem schweren Infekt, wie z. B. einer Grippe, kann solch ein chronisches Erschöpfungssyndrom auftreten. Ganz aktuell ist das im Zusammenhang mit Corona Infektionen und den Long-Covid-Patienten.
Tritt das chronische Erschöpfungssyndrom begleitend zu chronischen Erkrankungen auf, ist eine Heilung oft nur möglich, wenn die Grunderkrankung beseitigt werden kann. Dennoch gibt es Ihnen ein großes Stück Lebensqualität zurück, wenn die Erschöpfung gemildert werden kann.
Eine andere Form der chronischen Erschöpfung ist das Burnout-Syndrom. Schon der Name verrät die Ursache: Burn-Out das bedeutet “ausgebrannt” sein. Die Reserven sind aufgebraucht. Wir sind müde, energielos, am Ende unserer Kräfte. Das Klinische Wörterbuch Pschyrembel definiert das Burn-Out-Syndrom als “Zustand emotionaler Erschöpfung mit Gefühl von Überforderung, reduzierter Leistungszufriedenheit und eventueller Depersonalisation infolge Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität; Endzustand eines Prozesses von idealistischer Begeisterung über Desillusionierung, Frustration und Apathie”.
Nach dieser Definition ist die Ursache also eine extreme emotionale Erschöpfung aufgrund von Überforderung, Frustrationen und Unzufriedenheit. Früher wurde das Burnout-Syndrom als klassische “Managerkrankheit” eingestuft. Aber Überforderung und Frustration haben mittlerweile in allen Branchen Einzug gehalten. Und auch bei Hausfrauen ist das Burnout-Syndrom keine Seltenheit mehr. Überstunden, Arbeit am Wochenende, Mehrfach Belastungen, zusätzliche private Verpflichtungen, übertriebener sportlicher Ehrgeiz halten uns im Hamsterrad gefangen. Abschalten und Ausruhen? Fehlanzeige!
Ein- und Durchschlafstörungen, Nervosität, innere Unruhe, Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Depressionen, ungewollte Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Aggressionen, erhöhter Alkoholkonsum sind nur ein paar der auftretenden Symptome. Während die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, nehmen die emotionale Erschöpfung und die Angst vor dem Scheitern (und dem Jobverlust) zu. Der Druck und die Fülle der Erwartungen, die von anderen an die Betroffenen gestellt werden lässt sie unter einem Gefühl der vollkommenen Überforderung zusammenbrechen.
Aber wussten Sie, dass auch Langeweile zur Erschöpfung führen kann? Dieses Phänomen wird Bore-Out-Syndrom genannt. Dieser Begriff leitet sich von dem englischen Verb “to be bored” ab, was so viel heißt wie “sich langweilen”. In diesem Falle verursacht chronische Langeweile Stress. Ständige Unterforderung im Job kann sowohl quantitativ als auch qualitativ vorhanden sein. Im ersten Fall hat man einfach zu wenig zu tun. Im zweiten Fall erledigt man Aufgaben, bei denen man sein Wissen und seine Fähigkeiten nicht einbringen kann. Solch eine ständige Unterforderung führt zu einer generellen Unzufriedenheit. Das eigene Talent oder Potential bleibt ungenutzt. Schätzungen zu Folge beträgt der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Boreout in Deutschland über 250 Milliarden Euro!
Um die Unterforderung zu kaschieren täuschen die Betroffenen hohe Geschäftigkeit und Arbeitsbelastung vor. Sie strecken Tätigkeiten über mehrere Tage und machen Überstunden.
In Wahrheit tun sie jedoch eher wenig, fühlen sich wertlos und die Langeweile führt zu schlechten Leistungen. Dieser Stress lässt die gesundheitliche Belastung ansteigen. Das wiederum führt dann leider dazu, dass anspruchsvolle und interessante Aufgaben an andere Mitarbeiter verteilt werden, weil die Vorgesetzte dem Mitarbeiter diese Tätigkeiten nicht zutraut.
Ein Teufelskreis beginnt: Denn wer sich über einen längeren Zeitraum langweilt und sich unterfordert fühlt, verliert immer mehr das Interesse an seiner Arbeit. Die Bereitschaft Leistung zu erbringen, sinkt immer weiter, führt letztendlich zur inneren Kündigung und zu gesundheitlichen Folgen mit Fehltagen. Die Symptome des Bore-Out-Syndroms sind dabei identisch mit denen des Burn-Out-Syndroms. Das ist auch der Hauptgrund, warum das Bore-Out-Syndrom als Burn-Out-Syndrom fehldiagnostiziert wird.
In der Naturheilkunde sind beide Phänomene schon länger bekannt. Vor allem auch die Tatsache, dass es sich hier nicht um eine rein emotionale oder psychische Störung handelt. Dadurch, dass wir eine Einheit sind aus Körper und Geist und Seele hinterlassen auch andauernde emotionale bzw. seelische Belastungen Spuren auf der körperlichen Ebene. Chronischer Stress führt zu nachweisbaren körperlichen Schädigungen, schweren Mangelzuständen und energetischen Ungleichgewichten.
Eine rein psychotherapeutische Behandlung von Erschöpfungssyndromen ist daher keineswegs ausreichend. Die körperliche Ebene darf nicht vernachlässigt werden. Der Körper hat seine Reserven aufgebraucht. Es gilt hier die Depots wieder aufzufüllen und dem Körper alle Bausteine zur Verfügung zu stellen, damit er wieder genügend Energie produzieren kann. Eine individuell angepasste Ernährung, die Substitution mit den fehlenden Vitaminen und Mineralstoffen ist zwingend erforderlich.
Auf der geistig-seelischen Ebene braucht es neue Tagesstrukturen, Stress-Management/Entspannung, ein System zur Verhinderung von Über- bzw. Unterforderung und die Arbeit an tiefsitzenden Glaubenssätzen.
Das kann man alles gar nicht alleine schaffen, daher sollten sich Betroffene unbedingt qualifizierte Unterstützung holen.
Evtl. Merkkasten mit den Symptomen des Burn-/Bore-Outs:
Erschöpfung, Energiemangel
innere Unruhe, Nervosität
Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Niedergeschlagenheit, Depressionen
Antriebs- und Schlaflosigkeit mit Ein- und Durchschlafstörungen
Tinnitus
Infektanfälligkeit
Magen-/Verdauungsbeschwerden
Kopf- und Rückenschmerzen
Schwindelgefühle
Minderwertigkeitsgefühle
Entscheidungsunfähigkeit
verringerte Initiative und Phantasie
Gleichgültigkeit, Langeweile
Desillusionierung
Neigung zum Weinen
Schwächegefühl
Verzweiflung
Aggressionen
Partnerschafts- und/oder Familienprobleme
Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Atembeschwerden
vermehrtes Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum
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Frau Simone Riecke
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Simone Riecke ist Heilpraktikerin, Speakerin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitliches Gesund-Sein.
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