Reise-Sehnsucht – ob per Schiff, Auto oder Fahrrad. Eine Reiseerzählung macht Lust auf kommende Erlebnisse oder lässt die Fantasie an entfernte Orte schweifen. Der Verlag Kern präsentiert eine Auswahl an Erzählungen.
Wer eine Kreuzfahrt plant oder Erinnerungen an eine bereits erlebte Kreuzfahrt auffrischen möchte, findet in „In Neptuns Schlepptau – Vom Mittelmeer zum Nordkap“ (ISBN: 978-3-95716-262-5) von Heidelind Clauder eine erfrischende Lektüre. In schildert sie mit unnachahmlichem Witz und Charme ihre Beobachtungen, Begegnungen und Erlebnisse auf der Reise per Schiff.
Ihre Erzählung handelt von einer abenteuerlichen Seefahrt zu wunderschönen Orten, die sie nicht nur durch ihre anschaulichen Beschreibungen verbildlicht, sondern auch mit eigenen Fotografien illustriert. Ihren Erfahrungsbericht schreibt sie stilistisch in Form eines Tagebuchs und integriert historisch detailliertes Wissen. Dazu erzählt sie etliche Märchen und Sagen der jeweils bereisten Länder nach, die sowohl kulturelle Eigenheiten wie auch Gemeinsamkeiten der europäischen Länder betonen. So liest sich das Buch wie ein Roman.
Die Erzählerin beeindrucken die Sehenswürdigkeiten aus der Antike bis zur heutigen Zeit ebenso wie die Schönheit der Landschaften, wie beispielsweise die schottischen Highlands, die Fischerdörfer am Nordkap oder die Fjordlandschaften in Norwegen. Im Mittelpunkt stehen jedoch Begegnungen mit Menschen – aufmerksam und zuweilen kritisch kommentierte Erlebnisse mit den Einheimischen der bereisten Länder ebenso wie mit den Mitreisenden.
Neptun, der Meeresgott, begleitet die Reise als fiktives „Alter Ego“, Kommentator, Kritiker, am Ende sogar als Freund – ein Gott, der die Menschen liebt.
Die reisefreudige Autorin JuScha erzählt leicht und mit einem freundlich-humorvollen Blick auf die Kuriositäten und Fallstricke des Lebens in „Eiskalt erwischt in Schweden“ (ISBN 978-3-95716-343-1). Auf ihren Reisen durch Skandinavien hat JuScha deutsche Auswanderer kennengelernt, die ihren Traum von einer Husky-Farm in Lappland trotz aller Widrigkeiten verwirklicht haben. Erzählend lässt sie die Leserinnen und Leser an deren Leben in der skandinavischen Wildnis nördlich des Polarkreises teilhaben. Es ist ein Land der Weite, der Ruhe, wo man mehr Rentieren als Menschen begegnen kann.
JuScha beschreibt anhand von Facetten des Alltags, was es bedeutet, einerseits abgeschieden zu leben, andererseits im Tourismus den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie schildert Episoden der Eingewöhnung und der touristischen Ansprüche in Sommer und im Winter. Man lernt Details der Zucht von Huskys kennen und die Anforderungen von Schlittenhunderennen. Das Buch bietet interessanten und kurzweiligen Lesestoff für alle, die Schweden und Skandinavien als Reiseland lieben und für Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, dort zu leben und zu arbeiten.
Lothar Baumgartens Roman „Der Fotograf – Trügerische Reflexe“ (ISBN 978-3-95716-180-2) formt aus Reisebeschreibungen, Erzählungen und Tagebucheinträgen das Kaleidoskop eines Lebens. Beobachtungen, Begegnungen, Beziehungen, Sehnsucht, Scheitern und Gelingen: Der Fotograf ist unterwegs zwischen Island und Ladakh, zwischen Breslau und München, zwischen Menschen und Landschaften. Als Betroffener erlebt er mit buchstäblich wachem Auge die wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen der Macht im 20. Jahrhundert. Zu den Ereignissen aus Vergangenheit und Gegenwart entstehen vor dem geistigen Auge Bilder aus Worten – so wie es für das Schaffen eines Fotografen angemessen ist. Der Roman schafft quasi ein Paradox: es ist eine bilderreiche Geschichte, die ohne eine einzige Abbildung auskommt. Es ist eine Biografie, die auf eine chronologische Reihung von Ereignissen verzichtet, aber aus vielen Facetten zusammengesetzt ein lebendiges Bild eines Lebens ergibt.
Der fröhliche Reisebericht. „Auf dem Fahrrad macht man keinen Mittagsschlaf“ (ISBN 978-3-95716-228-1) ist ein Buch für Leute, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Erzählung von Heinz Engelhard lädt vor allem zum Schmunzeln ein. Besonders aufschlussreich und unterhaltsam sind die Reiseeindrücke sicherlich für alle Leser mit einem „ostdeutschen Migrationshintergrund“. Denn der Thüringer Autor Heinz (Helmut) Engelhardt ist mit wachem Blick unterwegs. Er hat seine Reiseroute auch mit eigenen Skizzen illustriert.
Mit Leichtigkeit auf ebenen Radwegen dahingleiten und dabei die herrlichen Landschaften genießen – so hat sich Helmut seine sorgfältig vorbereitete Radtour am Main entlang vorgestellt. Sie beginnt im thüringischen Zella-Mehlis und führt durch Mainfranken ins hessische Maintal. Auf einem bequemen Fahrrad, ausgerüstet mit vielen Landkarten und reichlich Gepäck, startet er euphorisch seine Reise. Aber es läuft nicht alles glatt. Hitze, Erschöpfung, Durst und immer neue Missgeschicke trüben die Stimmung. Außerdem trifft er die unterschiedlichsten Menschen – Originale und skurrile Typen, freundliche Helfer und rücksichtslose Rüpel. Gelegentlich plagen den reiselustigen Mittfünfziger Selbstzweifel. Ist er schon zu alt? Manche Desaster nehmen kuriose Wendungen an. Gratis liefert er subjektive Lebensweisheiten und seine arglose Weltsicht durch eine ostdeutsche Brille.
Wie alle Bücher des Verlags sind diese Romane auch als E-Books erhältlich, zum Beispiel bei den bekannten Plattformen, die bei reinlesen.de gelistet sind. Gedruckt können die Bücher im Online-Shop verlag-kern.de direkt ab Verlag oder im örtlichen und Online-Buchhandel bestellt werden.