Wenn der langjährige Lebenspartner stirbt, kommt es den Hinterbliebenen oft so vor, dass er noch längere Zeit präsent bleibt. In ihren Gedanken beobachtet oder kommentiert die verstorbene Person vertraute Alltagssituationen. Der Wunsch, nicht allein zu sein, führt manchmal in gedankliche Dialoge. In ihrem Roman „Frieder und das Leben danach“ (ISBN 978395716-098-0) beschreibt Anne Weinhart liebevoll und mit einer gehörigen Portion Humor das plötzliche Alleinsein nach dem Tod der „besseren“ Hälfte, die doch immer Teil ihres Lebens war und weiterhin bleibt. Weinhart beobachtet genau: aufgesetzte Beerdigungsrituale, unpassende Ratschläge der Nachbarin, unsensiblen Aktionismus, hilflose Reaktionen der Mitmenschen.
Ein Unfall mit Todesfolge stürzt die hinterbliebene Ehefrau Helga in eine psychische Krise. Ihr dahingegangener Mann Frieder zieht sich nicht wie erwartet in die Ewigkeit zurück, sondern nimmt auch weiterhin an ihrem Leben teil. Um nicht als verrückt eingestuft zu werden, setzt sie sich geistig mit ihm und allen unaufgearbeiteten Lebenssituationen auseinander. Das verändert sie und ihr Diesseits grundlegend.
Bei den meisten Trauernden kehrt nach einer Zeit des Schmerzes und des Ausnahmezustandes die Lebensfreude zurück. Man will nicht länger allein sein und wird wieder offen für eine neue Partnerschaft. In der Fortsetzung des Romanes mit dem Titel „Grau meliert mit roter Brille“ (ISBN 978395716-173-4) hat Frieder, Helgas verstorbener Ehemann, im Jenseits „jemand kennengelernt“. Das macht Helga so wütend, dass sie beschließt, sich zu rächen. Sie schaltet Kontaktanzeigen und trifft sich mit potentiellen Bewerbern. Aber es geht nicht über ein Kennenlernen hinaus.
Auch Pierre, den sie im Urlaub im Elsass kennenlernte, räumt sie keine Chance ein. Dem Vergleich mit Frieder ist niemand gewachsen.
Dafür mischt sich Helgas neugierige Nachbarin Hilde ein….
Beide Bände sind auch als E-Book erhältlich. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Verlages www.verlag-kern.de