Brauerei Bitburger sucht Lebensretter für Mitarbeiter

Brauerei Bitburger sucht Lebensretter für Mitarbeiter

Mitarbeiter:innen rufen für kranken Kollegen zur Typisierung in Bitburg auf

Brauerei Bitburger sucht Lebensretter für Mitarbeiter

Der 53-jährige Jörg ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend eine:n Stammzellspender:in. (Bildquelle: Jörg Weber)

Eine Stammzelltransplantation ist die einzige Überlebenschance für den krebskranken Jörg. Um den 53-jährigen Mitarbeiter der Bitburger Braugruppe GmbH zu retten, starten seine Kollegen, gemeinsam mit seinem Motorradclub Dunnerviejel e.V. und der Stefan-Morsch-Stiftung nun eine große Typisierungsaktion: am Sonntag, den 24. April, von 12 bis 17 Uhr, auf dem Firmengelände in Bitburg, Güterstraße/Eisbahn (Mitarbeiterparkplatz).

Die ersten sonnigen Frühlingstage auf seinem Motorrad genießen – darauf hat sich der 53-jährige Jörg gefreut. Doch dann leidet er wochenlang an Müdigkeit und Schwäche. Zunächst schob der zweifache Vater das auf Nebenwirkungen der Corona-Impfung. Als seine Haut gelb wird, geht er ins Krankenhaus. Was folgt, ist eine folgenschwere Diagnose: systemische Mastozytose mit hämatologischer Neoplasie – eine aggressive, bösartige Erkrankung, die Jörgs Leben bedroht. Plötzlich liegen alle Pläne auf Eis und der Alltag steht Kopf. Jörg berichtet: “Das hat uns ziemlich runtergezogen. Meine Frau, mein Sohn und meine Tochter haben Angst um mich. Ich bin realistisch. Ich weiß, es kann zu Ende gehen. Aber ich gebe mich noch nicht auf. Ich will für meine Familie da sein und bald wieder Motorrad fahren.”

Auch für seine Kollegen bei Bitburger, von denen einige im gleichen Motorradclub sind, ist die Nachricht über die lebensbedrohliche Erkrankung des 53-jährigen Handwerkers ein Schock. Helmut Johanns, Betriebsratsvorsitzender der Bitburger Braugruppe erklärt: “Jörg ist ein beliebter Kollege, hilfsbereit und keiner, der gerne im Vordergrund steht. Wir möchten uns mit all unseren Möglichkeiten einbringen, um ihm zu helfen und hoffen, dass wir viele Menschen zur Typisierung motivieren können.” Je mehr sich am 24. April auf dem Gelände der Bitburger Braugruppe in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen lassen, umso besser stehen die Chancen, dass ein “genetischer Zwilling” für Jörg gefunden wird. Denn anders als zum Beispiel bei einer Blutspende, ist es gar nicht so einfach, eine passende Spenderin oder einen passenden Spender zu finden. Die sogenannten genetischen Gewebemerkmale, die bei Menschen in unzähligen Kombinationen vorkommen, müssen übereinstimmen.

Wie einfach die Typisierung vor Ort abläuft, beschreibt Fabian Korb von der Stefan-Morsch-Stiftung: “Es wird ein Drive-In mit zwei Stationen, bei dem auch Fußgänger mitmachen können. An der ersten Station bekommt man die Einwilligungserklärung. An der zweiten Station wird die ausgefüllte Einwilligung von Mitarbeitern entgegengenommen und überprüft. Danach wird ein Stäbchen ausgegeben, mit dem man sich dann unter Anleitung die Speichelprobe selbst entnimmt. Für Fragen stehen unsere Mitarbeiter natürlich jederzeit zur Verfügung.” Erwachsene bis 40 Jahre und Jugendliche ab 16 (mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten) können sich kostenlos in die Datei aufnehmen lassen. Für Interessierte bis 55 Jahre übernehmen die Bitburger Geschäftsführung und die Betriebsgemeinschaft die Registrierungskosten von je 40 Euro.

Unter www.stefan-morsch-stiftung.de gibt es viele Hintergrundinformationen, unter anderem über mögliche Ausschlusskriterien. Wer sich nicht typisieren lassen darf oder möchte, kann mit einer Geldspende trotzdem helfen: zum Beispiel um Betroffene zu unterstützen, die aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.

Spendenkonto der Stefan-Morsch-Stiftung: Stichwort: Hilfe für Jörg, DE76 5625 0030 0000 2222 24, BIC: BILADE55XXX, Kreissparkasse Birkenfeld

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld. Mitte der 80er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jahrigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europaer, bei dem durch eine Ubertragung von fremdem Knochenmark die Leukamie geheilt werden konnte. Stefan starb nach einem halben Jahr an einer Lungenentzundung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank fur Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukamiepatienten:innen eine Chance auf Heilung zu ermoglichen, ist mit der Grundung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realitat geworden. Heute suchen und vermitteln wir Stammzellspender:innen fur Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordinieren Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. In unserem HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Spender:innen analysiert. Bislang konnten wir weltweit fur mehr als 8.000 Patient:innen passende Lebensretter:innen identifizieren. Darüber hinaus begleiten und beraten wir Menschen mit Leukämie vor und nach der Transplantation und unterstützen Betroffene, wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind. Zudem fordert die Stiftung verschiedene Forschungsprojekte.
Wir sind Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD) und in Fachgesellschaften wie der “World Marrow Donor Association” (WMDA) sowie der “European Society for Blood and Marrow Transplantation” (EBMT).

Kontakt
Stefan-Morsch-Stiftung
Annika Bier
Dambacher Weg 3-5
55765 Birkenfeld
06782 – 9933-45
pressestelle@stefan-morsch-stiftung.de
http://www.stefan-morsch-stiftung.de

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