Unser Immunsystem ist in ständiger Alarmbereitschaft. Unbemerkt finden in unserem Körper Abwehrvorgänge statt. Viren werden daran gehindert in die Schleimhäute einzudringen im Hals oder Mund. Schneiden wir uns in den Finger, startet unsere angeborene Immunabwehr damit Bakterien keine Chance haben in den Körper vorzudringen.
Aber auch unser Immunsystem ist nicht perfekt. Durch Umwelteinflüsse oder falsche Ernährung, und andere Faktoren können Zellen entarten. Jede unserer Zellen teilen sich ca. 1 Million Mal am Tag; mit zunehmendem Alter wird es immer weniger. Der natürliche Zelltod die Apoptose ist ein natürlicher Prozess zum Schutz des Immunsystems. Bei entarteten Zellen – Tumorzellen ist dieser Prozess unterbrochen. Zellen teilen sich unaufhörlich, die Apoptose der natürliche Zelltod findet nicht statt und somit werden weitere entartete Zellen produzieren.
Der Abbau der alten Blutkörperchen findet in der Milz statt und unser Abwehrsystem vollbringt Hochleistung, die wir nicht bemerken. Alle Strukturen die Abwehrreaktionen hervorrufen werden als Antigene bezeichnet.
In unserem Immunsystem gibt es Monozyten und Granulozyten, die als Fresszellen versuchen alle Krankheitserreger aufzufressen und zu verdauen (phagozytieren) somit die Krankheitserreger unschädlich machen. Die Gruppe der Lymphozyten die NK-Zellen auch Killerzellen genannt werden, zerstören und vernichten virusinfizierte Zellen und Tumorzellen. Die angeborene Immunabwehr arbeitet schnell von Geburt an. Eine unspezifische Immunabwehr ist unserem Immunsystem.
Zur Bekämpfung von Tumorzellen benötigt unser Immunsystem Helferzellen und Zellen die fremden Strukturen und Viren, Bakterien und Pilze aufspüren und dem Immunsystem melden.
Dendritische Zellen sind Zellen des Immunsystems und entwickeln sich aus den Monozyten (Leukozyten). Als Teil des Immunsystems haben Sie die Aufgabe, laufend ihre Umgebung zu überwachen, und nach fremden Strukturen, wie Bakterien, Pilze oder auch Viren im Körper zu suchen. Dendritische Zellen sind in großer Anzahl in den Oberflächengeweben des Körpers zu finden, wie zum Beispiel in der Haut, im Rachen und der oberen Speiseröhre. Da diese Zellen auch außerhalb des Körpers vermehrt werden können, sind sie für die biologische Krebstherapie wie geschaffen.
Aus dem Blut des erkrankten Patienten werden in einem speziellen Laborverfahren die sogenannten dendritischen Vorläuferzellen isoliert. Dann werden immunologisch hergestellte Tumorbestandteile hinzugesetzt und die Vorläuferzellen können zu dendritischen Zellen heranwachsen. Das Immunsystem ist dann in der Lage schädliche Zellen, wie etwa Krebszellen, wahrzunehmen und abzutöten. Die biologische Krebstherapie mit dendritischen Zellen gehört zu den effektivsten Möglichkeiten, um den Tumor zu beseitigen.
Der Vorteil für die betroffenen Patienten sind kaum Nebenwirkungen. Die Therapie kann bei allen Behandlungskonzepten als Kombinationstherapie genutzt werden. Die Lebensqualität bleibt erhalten auch für Patienten, die eine Chemotherapie durchführen. Es werden in den meisten Fällen die Nebenwirkungen gemildert oder treten erst gar nicht auf.
Das Immunsystem wird durch die biologische Krebstherapie mit autologen dendritischen Zellen, die aus dem Blut des Betroffenen hergestellt werden, positiv beeinflusst. In diesem Zusammenhang kann die klassische Chemotherapie schon als primitiv bezeichnet werden. Das Problem der Chemotherapie ist, dass dem Körper Gift zugeführt wird, um möglichst viele Krebszellen abzutöten. Doch es gibt über 300 verschiedene Krebsarten. Damit ist die Immuntherapie mit autologen dendritischen Zellen eine echte Alternative zur Chemo- und Strahlentherapie.
Bei Patienten, die schon schwer an einem bösartigen Tumor erkrankt sind mit Ausbildung von Metastasen kann auch eine Kombinationstherapie mit Interleukinen und autologen dendritischen Zellen eingesetzt werden.
Neueste Erkenntnisse bei Palliativ-Patienten zeigen positive Erfahrungen mit der Kombinationstherapie Hyperthermie. Mehr zu diesen und anderen Behandlungsmöglichkeiten finden Sie auf unserem Krebsratgeber. [immuntherapie-krebs-ratgeber]