Auf dem Weg von der Informationsgesellschaft zur Daten-getriebenen Wirtschaft (Data Economy) ist der Umgang mit sehr großen strukturierten Datenmengen (Big Data) unabdingbarer Teil des alltäglichen Schaffens von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen geworden.
Hinter Big Data verbirgt sich ein enormes, noch weitgehend ungenutztes Potential für verschiedene Bereiche unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Big Data stellt Unternehmen vor ständig neue Herausforderungen und bietet gleichzeitig durch innovative Technologien neue Alternativen um, Problemen die beim Arbeiten mit großen Datenmengen auftreten, zu begegnen.
Allerdings existiert bislang noch kein dedizierter Industriezweig der konsequent mit Big Data umgeht. Aus der Sicht des industriellen Einsatzes von Big Data besteht in Europa im Vergleich zu anderen Regionen noch Nachholbedarf. Insbesondere fehlt eine klare Strategie um Angebot und Nachfrage nach Big Data Technologien abzustimmen, damit die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Industrie gesteigert werden kann.
Diesen vielfältigen Aufgaben widmet sich das Institut für Angewandte Informatik, An -Institut der Universität Leipzig als Projektpartner im BIG-Projekt. BIG ist ein auf 2 Jahre angelegtes, von der europäischen Kommission gefördertes Forschungsprojekt.
BIG, das Big Public Private Forum, bietet eine Plattform für Industrie, Forschung, Politik und Gesellschaftsinitiativen, um die Herausforderungen von Big Data und der aufkommenden Datenwirtschaft zu diskutieren und darüber hinaus geeignete Konzepte zur Lösung von typischen Big Data Problemen zu entwickeln.
Für unsere Wirtschaft und Gesellschaft spielt der der Umgang mit großen Mengen strukturierter Daten eine immer größere Rolle. Beispiele sind etwa die Erfassung von Klima- und Verkehrsdaten in Großstädten oder Kundenwünschen an Online Reiseunternehmen, aber auch durch crowd-sourcing gesammelte Geodaten, wie etwa die Daten der OpenStreetMap-Gemeinde.
Die Integration, Analyse sowie der Umgang und die Verwertung solcher Daten gewähren komplett neue Einblicke und bieten neue Anwendungsmöglichkeiten für Industrie und Gesellschaft. Darüber hinaus ermöglichen sie auch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Dr. Sören Auer, Leiter der AKSW-Forschungsgruppe an der Uni Leipzig und Partner im BIG-Projekt sagt: “die allgegenwärtige Verfügbarkeit des Internets als Medium für Datensammlung, Kuratierung und Datendistribution ermöglicht völlig neuartige, datengetrieben Anwendungen und Einsatzszenarien”.
So wird es zukünftig vielleicht möglich sein Individualverkehr in einer Stadt umzuleiten, wenn typische Verkehrsmuster identifiziert werden, die einen Anstieg der Luftverschmutzung unter bestimmten Wetterbedingungen begünstigen. Reiseunternehmen können ihren Kunden Hintergrundinformationen beliebter Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen und Attraktionen für spezifische Reiseziele bereitstellen. Regierung und öffentliche Verwaltungen können das kreative Potential von Bürgern nutzen und durch den Zugang zu Regierungsdaten (Open Data) gezielter auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen. “BIG” fasst Diana Pottecher, Projektkoordinatorin von ATOS zusammen, “hilft Unternehmen aus derzeit noch unüberschaubaren Informationen zukünftig Nutzen zu ziehen und die neuen Möglichkeiten der Datenanalyse und Integration auszuschöpfen.”
Die Arbeit im BIG Projekt wird mit Hilfe von branchenspezifischen Foren (Sectoral Forums) und fachspezifischen Arbeitsgruppen (Technical Working Groups) organisiert.
Dazu gehören:
-branchenspezifische Foren: der Gesundheits- und Öffentlichkeitssektor, Finanzen und Versicherung, Telekommunikation, Medien und Unterhaltung, die Fertigungstechnik/Wirtschaft, der Einzelhandel, der Energiesektor sowie Transport.
-fachspezifische Arbeitsgruppen: Datenakquise, Datenanalyse, Datenpflege, Datenspeicherung und Datenverwendung
In den Foren und Arbeitsgruppen wird die Arbeit online, unter anderem durch Mailinglisten, Webinars, Telefonkonferenzen und Workshops, Kongresse, Versammlungen und Konferenzen, durchgeführt.
Gemeinsam mit anderen Forschungsprojekten organisiert BIG die Veranstaltungsreihe European Data Forum (http://data-forum.eu), die im nächsten Jahr vom 9.-10. April 2013 in Dublin stattfindet.
Im BIG-Projekt, das am 1. September 2012 begonnen hat, arbeiten elf Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Initiativen aus 6 EU Mitgliedsstaaten zusammen. Dazu gehören neben dem Institut für Angewandte Informatik der Universität Leipzig auch: Press Association aus Großbritannien, Siemens Deutschland, AGT Group aus Deutschland, Universität Innsbruck aus Österreich, National University of Ireland aus Galway, Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Exalead aus Frankreich, die gemeinnützige Organisation Open Knowledge Foundation, und STi International. Koordiniert wird das Projekt durch Atos aus Spanien
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Abteilung Betriebliche Informationssysteme
Die Abteilung Betriebliche Informationssysteme (BIS) am Institut für Informatik der Universität Leipzig besteht seit dem Wintersemester 2000/01 unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus-Peter Fähnrich.
Die Abteilung beschäftigt sich übergreifend mit integrativen Softwarelösungen vom Ansatz über Middleware-Konzepte bis hin zur vollständigen Modellierung einsatzfähiger Vorgehensmodelle. Von Grund auf werden notwendige beständige und neue Technologien im Umfeld der Forschungsbereiche Service Engineering, Wissensmanagement, E-Business und Systemintegration sowie Semantic Web Technologies erprobt und in die Lehre eingebracht sowie in den Projekten angewendet.
Forschungs- und Lehrgebiete
Auf Anwendungssysteme und die zur Entwicklung notwendige Softwaretechnik fokussiert, umfassen die Forschungs- und Lehrgebiete:
Betriebliche Informationssysteme,
E-Business,
Dienstleistungsinformatik,
Content- und Wissensmanagement,
Software Engineering,
Enterprise Application Integration,
Service Engineering,
Service Management und
Semantic Web Technologies.
Kontakt:
Universität Leipzig, Institut für Informatik
Sandra Prätor
Augustusplatz 10
04109 Leipzig
03419732246
praetor@informatik.uni-leipzig.de
http://aksw.org/About.html