(Köln) Katja Schneidt ertrug mehrere Jahre Brutalität und Demütigungen ihres Partners. Ihre Erfahrungen hat sie im Buch “Gefangen in Deutschland” verarbeitet. In der gleichnamigen Reportage hilft sie einer Mutter, aus der Spirale häuslicher Gewalt auszubrechen.
Ellen und ihre Kinder leiden seit Jahren unter einem tyrannischen Familienoberhaupt. Scham, Angst und Hilflosigkeit haben die 38-Jährige bisher daran gehindert, aus eigener Kraft der Gewalt zu entfliehen. Ihre Ehe ist zu einem Gefängnis mitten in Deutschland geworden.
Nun will die sechsfache Mutter ihren Kindern endlich ein Leben fern von Einschüchterungen und Schlägen ermöglichen. Mit Katja Schneidts Hilfe gelingt die Flucht aus der gemeinsamen Wohnung, ihre drei ältesten Kinder muss Ellen jedoch zunächst zurücklassen. Um langfristig ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben zu führen, muss Ellen schnell eine eigene Wohnung finden und finanziell auf eigenen Füßen stehen. Doch die weitaus größere Herausforderung steht ihr noch bevor: Um den Kontakt zu den älteren Kindern nicht zu verlieren, muss Ellen sich noch einmal mit ihrem gewalttätigen Ehemann treffen. Katja Schneidt gibt Ellen die nötige Kraft für diese Konfrontation.
“Unsere neue Sendung ,Gefangen in Deutschland‘ hat ein wichtiges Anliegen”, erklärt Good Times-Geschäftsführerin Sylvia Fahrenkrog-Petersen. “Gewalt gegen Frauen ist leider alltäglich, auch in Deutschland. Das Format gibt den geschlagenen Frauen, die sich oft aus Scham verstecken, ein Gesicht. Darüber hinaus wollen wir allen Betroffenen Mut machen, zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt. Katja Schneidt hat es vorgelebt und mit ihren Erfahrungen unterstützt sie die Opfer mit hundertprozentigem Einsatz.”
Im Anhang finden Sie ein weiterführendes Interview mit Katja Schneidt.
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Die Good Times Fernsehproduktions-GmbH gehört zu den größten unabhängigen TV-Produktionsfirmen in Deutschland. Unter der Leitung von Gründerin und Geschäftsführerin Sylvia Fahrenkrog-Petersen wurden zahlreiche erfolgreiche Formate wie “Der Trödeltrupp” und “Die Lebensretter” produziert und ausgestrahlt.
Interview mit Katja Schneidt
Zur Person: Katja Schneidt hat selbst viele Jahre in einer Beziehung gelebt, die von Gewalt und Kontrolle geprägt war. Über diese Zeit verfasste sie das Buch “Gefangen in Deutschland”, welches viele Wochen auf der Spiegel Bestseller-Liste stand. Katja Schneidt setzt sich seit mittlerweile fast 20 Jahren aktiv mit dem Thema “Gewalt in Partnerschaften” auseinander und ist unter anderem auch ehrenamtliche Ansprechpartnerin beim C.I.B. e.V. (Community of interests against Bezness) und berät dort von Gewalt bedrohte Frauen. Als Expertin unterstützt sie in der neuen RTL II-Reportage “Gefangen in Deutschland” Frauen bei ihrem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ohne gewalttätigen Partner.
Frage: Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit der Good Times gekommen?
Katja Schneidt: Ich habe die Good Times-Geschäftsführerin Sylvia Fahrenkrog-Petersen schon vor einigen Jahren kennengelernt und bin ihr wohl durch meine offene und zielstrebige Art im Gedächtnis geblieben.
Nach der Veröffentlichung meines Bestsellers “Gefangen in Deutschland” traf ich sie wieder und wir wurden uns schnell darüber einig, dass wir im Rahmen einer TV-Produktion das Thema “Gewalt in der Partnerschaft” in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wollen, um betroffenen Frauen unmittelbar zu helfen. Immerhin wird jede vierte Frau im Laufe ihres Lebens mit häuslicher Gewalt konfrontiert und laut einer britischen Studie vergehen sieben lange Jahre, bis eine Betroffene sich Hilfe von außen holt.
Frage: Wie gehen Sie mit dem Schicksal der Frauen um, die Sie unterstützen? Können Sie einen gewissen Abstand bewahren?
Katja Schneidt: Als ich vor etlichen Jahren mit der Beratung und Unterstützung von Frauen in gewaltgeprägten Beziehungen begonnen habe, hat mich noch jedes einzelne Schicksal bis in meine Träume verfolgt. Ich habe aber sehr schnell gemerkt, dass ich einen gewissen Abstand zu den Opfern halten muss und nicht jedes Schicksal zu meinem eigenen machen darf, da ich dann kräftemäßig bald an meine Grenzen stoßen würde. Selbstverständlich baue ich aber ein enges und mitfühlendes Verhältnis zu den Hilfesuchenden auf.
Frage: Wieso ist eine öffentliche Hilfe in einer Fernsehsendung sinnvoll?
Katja Schneidt: Wie wichtig die Öffentlichkeitsarbeit zu einem sensiblen Thema wie “häusliche Gewalt” ist, merke ich jeden Tag aufs Neue, seit ich mich entschlossen habe, mein eigenes Schicksal publik zu machen. Nach jedem Medienbericht über mich und mein Buch gibt es eine überwältigende Resonanz Betroffener und mich erreichen Tausende von Emails mit fast identischem Inhalt:
Opfer häuslicher Gewalt bedanken sich bei mir, dass ich an die Öffentlichkeit gehe und anderen damit Mut mache.
Etliche Frauen haben mir auch geschrieben, dass sie nach dem Lesen meines Buches oder nach dem Anschauen eines TV-Beitrags endlich den Mut gefunden haben, sich selbst endlich aus ihrer Gewaltbeziehung zu lösen.
Mit der Fernsehsendung “Gefangen in Deutschland” hoffe ich nun, noch mehr Frauen aufzuzeigen, dass, egal wie schlimm eine Situation auch scheint, immer ein Weg in die selbstbestimmte Freiheit existiert!
Frage: Stehen Sie den Frauen auch noch nach Ende der Drehaufnahmen und dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung mit dem gewalttätigen Ehemann helfend zur Seite?
Katja Schneidt: Allen Beteiligten ist die Nachhaltigkeit meiner Hilfe sehr wichtig und sie sind sich ihrer besonderen Verantwortung gegenüber den betroffenen Frauen bewusst. Natürlich bleibe ich auch nach Ende der Dreharbeiten mit den Protagonistinnen in Kontakt und bin nicht nur in Notfallsituationen für sie weiterhin erreichbar.
Frage: Was raten Sie generell Frauen, die sich in einer gewaltgeprägten Beziehung befinden?
Katja Schneidt: Es gibt etwas, was ich generell allen Frauen rate, die von Gewalt betroffen sind: Macht es öffentlich und schweigt nicht darüber, was euch angetan wird. Jeder der schweigt, schützt letzten Endes den Täter. Schämt euch nicht, Hilfe anzunehmen. Wendet euch an die nächste Gewaltberatungsstelle oder an ein Frauenhaus. Jede Frau sollte sich auch durch Gewalt erlittene Verletzungen von einem Arzt attestieren lassen, da dies unter Umständen für einen gerichtlichen Prozess von Bedeutung sein kann.
Frage: Hat sich Ihrer Ansicht nach die Wahrnehmung in der Gesellschaft für diese Problematik verändert?
Katja Schneidt: Vor einigen Jahren noch hätte es kaum eine Frau gewagt, sich ihrem sozialen Umfeld zu offenbaren, wenn sie durch ihren Partner Gewalt erlitten hat. Bis 1928 gab es in Deutschland und Österreich sogar ein gesetzliches Züchtigungsrecht, welches ein Ehemann seiner Frau gegenüber hatte.
Gott sei Dank sind diese Zeiten heute vorbei und die Gesellschaft steht dieser Thematik mittlerweile sehr viel offener gegenüber. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass immer noch sehr viele Opfer aus Scham schweigen. In vielen Köpfen herrscht nämlich immer noch der Irrglaube, dass eine erwachsene Frau, die sich schlagen lässt, selbst Schuld daran trage. Schließlich könnte sie ja jederzeit gehen.
Nicht zuletzt deshalb ist ein TV-Format wie “Gefangen in Deutschland” wichtig, da es auch den Weg in die Gewalt aufzeigt und auf diese Weise transparent macht, warum es meist so lange dauert, bis eine Betroffene den Weg aus der Gewaltspirale heraus findet.
Good Times Fernsehproduktions-GmbH
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