Besteuerung von ungesunden Nahrungsmitteln als Maßnahme zur Prävention von Typ-2-Diabetes

Besteuerung von ungesunden Nahrungsmitteln als Maßnahme zur Prävention von Typ-2-Diabetes

Neue Daten über Diabetes unterstreichen Notwendigkeit von Aktionen gegen ungesunde Ernährung

Besteuerung von ungesunden Nahrungsmitteln als Maßnahme zur Prävention von Typ-2-Diabetes

(Mynewsdesk) BRUSSELS, BELGIUM — (Marketwired) — 11/11/15 — 415 Millionen Erwachsene haben Diabetes und weitere 318 Millionen haben ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Dies geht aus Daten hervor, die von der IDF (International Diabetes Federation) heute anlässlich einer Veranstaltung zum Weltdiabetestag in Brüssel veröffentlicht wurden. Laut Schätzungen der IDF geben die meisten Staaten zwischen 5% und 20% ihres Gesundheitshaushalts für die Behandlung von Diabetes aus, einer Erkrankung, die zu Blindheit führen und Herz-Kreislauf-, Nieren- und Nervenerkrankungen verursachen kann. Die Prognosen der IDF weisen darauf hin, dass im Jahr 2040 eine von zehn Personen an Diabetes erkranken wird. Die IDF fordert deshalb die Regierungen auf, Maßnahmen gegen Diabetes-Risikofaktoren zu ergreifen und die Steuerpolitik zur Eindämmung ungesunder Lebensmittel einzusetzen. Die entsprechenden Steuereinnahmen könnten zu einer verbesserten Prävention des Typ-2-Diabetes und für die Behandlung von Diabetikern und Menschen mit erhöhtem Diabetesrisiko eingesetzt werden.

Bei etwa 90% der Diabeteserkrankungen weltweit handelt es sich um Typ-2-Diabetes, dessen Auftreten eine deutliche Verbindung mit ungesunden Lebens- und Ernährungsgewohnheiten aufweist. Laut Angaben des IDF-Diabetes-Atlas 2015 leben 75% der Menschen mit Diabetes in Entwicklungsländern, wo die rasante Verstädterung und die damit verbundenen Veränderungen hin zu ungesunden Ernährungsgewohnheiten und einer bewegungsarmen Lebensweise zu einem beschleunigten Anwachsen der Diabetesfälle führt.

Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind nach Berichten der IDF der Nahe Osten und Nordafrika. Schätzungen zufolge werden sich die Diabetesfälle in diesen Regionen bis zum Jahr 2040 in der erwachsenen Bevölkerung mehr als verdoppeln: Die Zahl der erwachsenen Diabetiker wird damit von derzeit 35 Millionen auf 72 Millionen ansteigen oder – prozentual betrachtet – von aktuell 9,1% auf 11,4% der erwachsenen Gesamtbevölkerung.

Auch für Süd- und Zentralamerika wird ein deutlicher Anstieg der Diabetesraten prognostiziert: Schätzungen gehen von einem Anstieg der Diabeteserkrankungen von 65% bis zum Jahr 2040 aus, womit jede achte erwachsene Person in dieser Region mit Diabetes leben müsste.

In Südostasien sind zudem ein Viertel aller Geburten vom Schwangerschafts- bzw. Gestationsdiabetes (GDM) betroffen. Wird diese Diabetesform nicht behandelt, kann sie verschiedene Komplikationen verursachen, wie z.B. einen gestörten Geburtsverlauf und ein erhöhtes Risiko für die Mutter und das Kind, später einmal an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Mit Verweis auf das G20-Treffen an diesem Wochenende betonte die Vorsitzende der IDF, Dr. Petra Wilson: “Wenn wir nicht in der Lage sind, Schritte zur Prävention des Typ-2-Diabetes einzuleiten und die Behandlung von Typ-1 und Typ-2-Diabetes zu verbessern, dann riskieren wir damit nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung und die Existenz künftiger Generationen. Eine gemeinsame Reaktion der G20-Regierungen, die eine wichtige Rolle bei der Überwindung der internationalen Finanzkrise spielten, ist ebenso von zentraler Bedeutung für eine Verbesserung der medizinischen Betreuung von Diabetikern.”

Weitere, heute veröffentlichte Daten aus dem IDF-Diabetes-Atlas:

Informationen zum neuen Diabetes-Atlas finden Sie unter www.diabetesatlas.org.

Über die IDF (@IntDiabetesFed)

Die International Diabetes Federation (IDF) ist eine Dachorganisation mit über 230 nationalen Diabetes-Organisationen in über 170 Ländern und Territorien. Sie vertritt die Interessen einer wachsenden Anzahl an Menschen mit Diabetes bzw. Diabetesrisiko. Seit ihrer Gründung im Jahr 1950 spielt die Organisation eine führende Rolle in der internationalen Diabetes-Community. www.idf.org

Über den IDF-Diabetes-Atlas (#DiabetesAtlas)

Der IDF-Diabetes-Atlas ist die maßgebende Informationsquelle über die weltweiten Auswirkungen des Diabetes. Der erstmals im Jahr 2000 veröffentlichte Atlas wird von der IDF in Zusammenarbeit mit Experten aus aller Welt alle zwei Jahre herausgegeben und enthält Daten zu Diabetesfällen, Verbreitungsgrad, Mortalität sowie Diabetes-bedingte Ausgaben auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. Die siebte Ausgabe des IDF-Diabetes-Atlas wird von AstraZeneca, Lilly Diabetes, Merck und Novo Nordisk unterstützt. www.diabetesatlas.org

Über den Weltdiabetestag (@WDD)

Der Weltdiabetestag (WDD – World Diabetes Day) wurde 1991 durch die IDF und die Weltgesundheitsorganisation angesichts der wachsenden Sorge um die zunehmende gesundheitliche Gefährdung durch Diabetes ins Leben gerufen. Im Jahr 2006 wurde der Weltdiabetestag durch die Verabschiedung der Resolution 61/225 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem offiziellen UN-Tag.

Der WDD stellt die weltweit größte Sensibilisierungskampagne zum Thema Diabetes dar und erreicht ein internationales Publikum von über einer Milliarde Menschen in mehr als 160 Ländern. Die Kampagne lenkt die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf Probleme von größter Bedeutung für von Diabetes betroffene Menschen und sorgt dafür, dass Diabetes ein fester Bestandteil der öffentlichen und politischen Agenda bleibt.

www.worlddiabetesday.org

Kontakt:
Für weitere Informationen und Gesprächstermine wenden Sie sich bitte an:
Sara Webber
Leitende PR-Koordinatorin, IDF
+32 496 12 94 70 / +32 2 543 16 39
sara.webber@idf.org

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