Vermutlich müssen die beiden Bären “Schnute” und “Maxi” auch ihre letzten Lebensjahre im veralteten Bärenzwinger im Köllnischen Park in Berlin-Mitte fristen.
Nach Angaben des Veterinäramtes sind die Tiere nicht mehr transportfähig. Das “Berliner Bärenbündnis” hat nun Strafanzeige gegen den zuständigen Leiter des Veterinäramtes erstattet. Die Tierschützer werfen ihm vor, die quälerische Haltung jahrelang tatenlos geduldet zu haben und so dazu beigetragen zu haben, dass die beiden Tiere erheblich leiden.
Berlin, 30.07.2013. Wer den Berliner Bärenzwinger in Berlin-Mitte besucht, dem bietet sich ein trauriges Bild. Bärin “Schnute” läuft monoton immer wieder die gleiche Bahn ab und macht sich wiederholende, kreisende Bewegungen mit dem Kopf. Und auch Bärin “Maxi” dreht den Kopf und mitunter auch den ganzen Körper in immer gleicher Weise.
Stereotypien nennen Tierärzte diese sich wiederholenden, unveränderten Muster von Verhaltenselementen ohne erkennbares Ziel. Stereotypien gelten als Verhaltensstörungen, sie entstehen, wenn Wildtiere nicht artgerecht gehalten werden. Juristisch gelten solche Verhaltensstörungen als Ausdruck erheblichen Leidens.
Ein Tierhalter, der einem Tier erhebliche Leiden zufügt, begeht nach dem Tierschutzgesetz eine Straftat – und ein Amtsveterinär, der dies nicht verhindert, ebenfalls. Und genau das hat der Leiter des Veterinäramts Mitte nach Ansicht des Berliner Bärenbündnisses getan.
Stefan Klippstein, Sprecher des Bärenbündnisses, erklärt: “Der Leiter des Veterinäramtes ist nach eigenen Angaben seit rund 12 Jahren für die Berliner Bären zuständig. Nachweislich ist er seit über fünf Jahren regelmäßig auf die miserablen Haltungsbedingungen und die Verhaltensstörungen der Tiere hingewiesen worden. Doch er hat keine Maßnahmen ergriffen, die geeignet gewesen wären, weitere Leiden der Tiere zu verhindern. Das wäre aber, ohne jeden Ermessensspielraum, seine Pflicht gewesen.”
Angebote verschiedener Bärenauffangstationen, die Tiere kostenlos zu übernehmen und ihnen ein artgemäßes Leben zu bieten, wurden nicht angenommen.
Das Berliner Bärenbündnis hat daher bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen den Leiter des Veterinäramtes wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Zudem fordert das Bündnis, die Ergebnisse der veterinärmedizinischen Begutachtung von Maxi und Schnute öffentlich zu machen. “Es kann nicht angehen, dass bei einem so kontrovers diskutierten Thema, das vielen Menschen am Herzen liegt, kein schriftlicher Bericht vorgelegt wird”, so Klippstein, “eine solche Intransparenz seitens der Behörden erweckt den Eindruck, dass hier weitere Versäumnisse verheimlicht werden sollen.”
Das “Berliner Bärenbündnis” ist ein Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen aktion tier e. V., Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, animal public e. V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V., Deutsches Tierschutzbüro und Tasso e. V.
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