Partikelbestrahlung ermöglicht zielgenaue Dosierung
sup.- Etwa 7.500 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Leberkrebs. Die Häufigkeit nimmt hierzulande wie auch in anderen Ländern Europas jedoch deutlich zu. Das hängt mit der steigenden Zahl an Leberzirrhose-Patienten sowie der hohen Rate von Hepatitis-C-Neuinfektionen in den letzten vier Jahrzehnten zusammen. Die aktuelle S3-Leitlinie “Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms” soll jetzt die Behandlung und Betreuung der Patienten verbessern. Sie wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) entwickelt.
Als neue interessante Therapieoption wird hier die Partikeltherapie mit Protonen oder Kohlenstoffionen genannt. Wobei darauf hingewiesen wird, dass die Datenlage für die Protonentherapie besser sei. Laut den Leitlinien zeichnet sich die Partikelbestrahlung durch einen vorteilhaften Tiefendosis-Verlauf und eine höhere relative biologische Wirksamkeit aus. “Bei der Abtötung der Leberkrebszellen mit Protonen im Scanning-Verfahren kann mit einer sehr präzisen Tumordosis gearbeitet werden, das umgebende gesunde Gewebe wird dabei weitestgehend geschont”, erläutert Dr. Alfred Haidenberger vom Rinecker Proton Therapy Center ( www.rptc.de ) in München. Dadurch kann eine lokale Kontrollrate von über 90 Prozent erreicht werden. Da die Leber ein besonders strahlenempfindliches Organ ist, kann die herkömmliche Radiotherapie mit Röntgen nicht genutzt werden, weil bei dieser Methode die Kollateralschäden so stark wären, dass keine ausreichend hohe Strahlendosis in den Lebertumor eingestrahlt werden könnte.
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