Studien belegen: Automatische Medikationshilfen können Gesundheitszustand chronisch kranker Patienten verbessern, pflegende Angehörige spürbar entlasten und die Kosten für das Gesundheitssystem nachhaltig senken.
Ratingen, 7. August 2013 | Durchschnittlich 1.300 Tabletten nimmt jeder Deutsche pro Jahr zu sich. Das ist in etwa so viel, wie der Inhalt von zehn Packungen Gummibärchen. Kein Wunder, dass insbesondere ältere, chronisch kranke Menschen und deren Angehörige mit der korrekten Medikamenteneinnahme überfordert sind. Mit teils erheblichen Folgen: Viele der vom Arzt verschriebenen Medikamente werden falsch oder auch gar nicht eingenommen. “Das erhöht vor allem bei älteren Menschen das Risiko von Stürzen und Krankenhauseinweisungen”, erklärt Arzneimittelspezialistin Prof. Dr. Silke Schmidt vom Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Ernst-Moritz-Arndt Universität in Greifswald.
High-Tech-Helfer im Kampf gegen die falsche Medikation
Nicht etwa Verkehrsunfälle sind die häufigste unnatürliche Todesursache in Deutschland (3.606 Verkehrstote in 2012). Vielmehr resultieren aus der fehlerhaften Einnahme von Tabletten jährlich rund 30.000 Sterbefälle – ein trauriger Rekord. Zusätzlich gehen Jahr für Jahr mehr als 300.000 Krankenhauseinweisungen auf das Konto von Fehlmedikation, schätzt das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARrM). Abhilfe versprechen spezielle Medikationshilfen wie der automatische Tablettenspender Carousel. Das Gerät erinnert mit einem optischen und einem akustischen Alarm an die Entnahme der Medikamente. Ein Sensor erkennt, ob die Tabletten tatsächlich entnommen wurden, erst dann verstummt der Alarm. Mittels einer integrierten Mobilfunkkarte informiert das Careousel auf Wunsch Angehörige oder Pflegepersonen per SMS über nicht eingenommene Medikamente.
Prof. Dr. Schmidt: Großes Potenzial für den deutschen Markt
Das Careousel ist kein Unbekannter, obwohl der automatische Tablettenspender erst seit einigen Wochen auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Die Medikationshilfe durchlief eine Vielzahl klinischer Tests mit großem Erfolg und ist seit einigen Jahren bei mehr als zehntausenden Verwendern – vorwiegend in Skandinavien und Großbritannien – im Einsatz. Die Greifswalder Professorin Silke Schmidt sieht auch in Deutschland großes Potenzial für die schwedische Medikationshilfe: “Unterschiedliche klinische Studien und Erfahrungen aus dem In- und Ausland belegen, dass sich bei der Mehrzahl der meist älteren und chronisch kranken Verwender eine signifikante Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit einstellt. Für die Kranken- und Pflegekassen bedeutet das jährliche Einsparungen von bis zu 4.000EUR pro Verwender.”
Große Entlastung für Angehörige und Pflegepersonal
Rund ein Viertel der über 65-Jährigen in Deutschland nimmt bis zu sieben Präparate gleichzeitig ein. Angehörige und Pflegepersonal stellt das vor die Herausforderung, den genauen Überblick über Einnahmezeitpunkte und Dosierung zu behalten. Stefan Gal, Geschäftsführer der Mediring GmbH, die das Careousel in Deutschland vertreibt, betont: “Studien zeigen, dass den Pflegenden durch das Careousel viel Arbeit abgenommen wird. Die nächsten 28 Medikationsdosen können bequem am Gerät selbst oder mittels USB-Schnittstelle auf dem Computer programmiert werden. Zusätzlich hat der Verwender die Möglichkeit, die Medikamenteneinnahme selbstständig zu organisieren und gewinnt so ein großes Stück Lebensqualität zurück.”
Bildrechte: Mediring GmbH
Über Mediring:
Die Mediring GmbH, mit Sitz in Ratingen, wurde Anfang 2013 gegründet. Das Unternehmen vertreibt den automatischen Tablettenspender Careousel exklusiv in Deutschland.
Über das Careousel:
Das Careousel wurde 1994 von den beiden schwedischen Erfindern Mats Eriksson und Ingemar Hägerbro erfunden und seitdem ständig weiterentwickelt. Der schwedische König Carl-Gustav zeichnete es 1997 mit dem schwedischen Award für “Konstruktion und Design” aus. Das Careousel ist seit 15 Jahren zehntausendfach – vor allem auf dem skandinavischen und dem englischen Markt – im Einsatz. Klinischen Studien zufolge leistet es einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung seiner Verwender und zur Senkung der durch Fehlmedikation entstehenden Kosten für Kranken- und Pflegekassen.
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