Autolackierung ist eine Frage der Qualifizierung.

Autolackierung ist eine Frage der Qualifizierung. Was einen guten Lackierbetrieb ausmacht
Wer einen Lackschaden oder eine Beule an seinem Fahrzeug entdeckt hat, steht oft vor einer schwierigen Wahl. Den Schaden selbst beheben kommt mangels Fachkenntnissen nicht in Frage und welcher Lackierbetrieb tatsächlich qualifiziert ist, ist auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen. Im Folgenden einige Merkmale eines guten Lackierbetriebes genannt werden. Zunächst ist wichtig, dass Lackierbetriebe ausschließlich hochwertige Lacke verwenden. Aus Umweltschutzgründen sollten diese zudem auf einer Wasserbasis bestehen und nicht auf Lösungsmitteln basieren. Computergestützte Mischanlagen ermöglichen es Betrieben in kürzester Zeit mehr als zehntausend unterschiedliche Farbtöne exakt zu mischen. So können auch ganz spezielle Kundenwünsche realisiert werden. Moderne Maschinen und bewährte Lacksystemhersteller wie z.B. PPG-Nexa Autocolor gelten als besonders wichtige Faktoren für eine hohe Qualität von Fahrzeuglackierungen. Digitale Farbmessgeräte und die bereits erwähnte computergesteuerte Lackmischanlagen sind unverzichtbar für eine einwandfreie Fahrzeuglackierung. Eine vorhandene Finishalle kann ein entscheidendes Kriterium für eine fehlerfreie Endkontrolle sein. Lackier- und Trocknungsanlagen sollten jedoch nicht nur nach der Leistung sondern auch aus ökologischer Sicht bewertet werden.

Auf Erfahrung kommt es an
Die technische Ausstattung ist sicherlich ein entscheidender Aspekt für die erzielbare Qualität ist. Ein weiterer, mindestens ebenso wichtiger Aspekt, ist die Erfahrung die ein Betrieb vorweisen kann. Ein guter Betrieb besteht schon mindestens ein Jahrzehnt und verfügt über einen langjährigen Mitarbeiterstamm. So kann man sich sicher sein, dass man es mit einem eingespielten Team mit klaren Zuständigkeiten zu tun hat. Sinnvoll ist es auch sich vor Ort ein Bild zu machen. Wie gut ist der Betrieb organisiert? Wie sauber wird gearbeitet? Haben sie einen klaren Ansprechpartner, der auf ihre Wünsche eingeht? Wenn sie diese Fragen bejahen können dürften sie den richtigen Betrieb gefunden haben, der ihr Fahrzeug wieder in einen neuwertigen Zustand bringt und sie zu einem zufriedenen Kunden macht.

Vorstellung der LS Lackier-Service GmbH & Co. KG
Seit über 25 Jahren ist der LS Lackier-Service in Hamburg Norderstedt ansässig. Der Betrieb ist ständig gewachsen und verfügt über modernste Ausstattung. Im Jahr 2013 beschäftigt das Unternehmen 15 Mitarbeiter. Das große Leistungsangebot umfasst unter anderem Fahrzeuglackierungen aller Art, eine lackschadenfreie Ausbeultechnik, das sogenannte Spot-Repair und fachmännische Oldtimerrestaurationen.

Interview mit Lauest Schmidt, Inhaber der LS Lackier-Service GmbH & Co. KG

WUP: Was bietet ihr Unternehmen, um den Kunden höchste Qualität zu garantieren?
Herr Schmidt: Höchste Qualität ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Für uns ist in erster Linie entscheidend, dass man nicht sieht, dass das Auto lackiert wurde. Die Arbeit wird also immer dem jeweiligen Modell angepasst, das heißt, dass die Lacknabe genauso groß wie vom Hersteller ist. Ein Beispiel: Früher hat BMW sehr glatt lackiert, das ergab sich aus der Konsistenz der Klarlacke. Heutzutage haben die Autos eine eher organgenartige Oberfläche. Daher würde es nicht so schön wirken, wenn wir dort glatt lackieren würden, denn das würde man sofort sehen. Genauso der Lupeneffekt; Man muss sehr darauf achten, dass die Klarlackschicht nicht verdoppelt wird, wenn man in eine Randzone geht wo schon ein Klarlack drauf ist. So würde eine Art Lupeneffekt entstehen und das sieht sehr unschön aus. Da gibt es Techniken um dies zu vermeiden, die wir jetzt natürlich nicht preisgeben. Und wir hoffen, dass wir dadurch als Unternehmen einen kleinen Vorteil haben.

WUP: Was unterscheidet einen qualifizierten Lackierbetrieb von den schwarzen Schafen der Branche?
Herr Schmidt: Das ist schwer zu unterscheiden. Es gibt sicher auch bei den schwarzen Schafen Leute die gut ausgebildet sind. Die haben sich einfach gesagt, ich möchte nicht als Angestellter arbeiten, ich möchte nebenbei mehr Geld verdienen beginnen mit einer Autoselbsthilfe. Diese können allerdings unseren Qualitätsstandard nicht leisten, da bei uns mehrere Stationen durchlaufen werden. Das beginnt bei der Annahme der Karosserie, geht dann über die Vorarbeiten und die Lackierkabinen und endet im Finishraum. Die schwarzen Schafe sind teilweise gar keine, da sie eigentlich gut ausgebildet sind. Nur haben sie einfach nicht unsere Möglichkeiten, da sie auch gar nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, sich dieses Equipment zu anzuschaffen.

WUP: Inwieweit ist die technische Ausstattung eines Betriebes ausschlaggebend für die Qualität der Arbeit?
Herr Schmidt: Wir haben eine Kombikabine und einen Trocknerofen. Das bedeutet, dass wir ein Fahrzeug lackieren, und es in den Ofen schieben. Nun können wir schon das nächste Fahrzeug lackieren und da auch wieder reinschieben. Bei uns ist es ein Kreislauf. Wir arbeiten anders als manche Betriebe, wo der Geselle sein Auto bekommt und es von Anfang bis Ende selber macht. Das mag gut funktionieren, ist für unseren Bereich aber einfach nicht tragbar, da der Umlauf zu groß wäre. Bei uns arbeiten sechs Lackierer vor, einer lackiert und einer ist im Finishbereich zuständig. Letztere werden durchgewechselt. So haben wir das für uns als beste Möglichkeit herausgefunden, weil jeder Mitarbeiter mal lackiert und auch mal im Finishbereich tätig ist. So tut man erstens nicht immer dasselbe und man sieht auch mal wie die anderen arbeiten und man kann immer selbst kontrollieren wie gut oder schlecht man im Vergleich ist.

WUP: Die Ausstattung ist ein Punkt, worauf achten Sie vor allem wenn sie neue Mitarbeiter einstellen. Welche Eigenschaften müssen diese besitzen?
Herr Schmidt: Er sollte zumindest ein ordentliches Erscheinungsbild haben und freundlich sein. Dann wird bei uns grundsätzlich eine einwöchige Arbeitsprobe abgegeben. Dabei muss er ein Auto komplett fertig machen, damit wir sehen in welchen Bereichen er gut ist und in welchen Bereichen Schwächen sind. Das heißt wo eventuell Nachholbedarf ist, um dem Standard, den wir liefern, gerecht zu werden. Das ist der Punkt und das ist manchmal nicht so einfach.

WUP: Welche Herausforderungen sehen sie in Zukunft auf die Branche zukommen?
Herr Schmidt: Es sieht so aus, dass Autolackierereien auch in Zukunft nicht wegzudenken sind. Wenn Elektroautos auf den Markt kommen, werden diese auch gefahren und kaputtgehen. Das ist ein Punkt. Ich denke außerdem, dass die kleinen freien Werkstätten, wie wir das sind, in den nächsten 3-5 Jahren mehr zu tun bekommen. Der Absatz der Neuwagen wird weniger, das heißt die gebrauchten Autos werden länger gefahren. In der Folge werden natürlich auch einige Reparaturen anfallen. Rostschäden haben wir bei den neueren Autos ab 2000 eigentlich nichtmehr so stark, trotzdem wird es immer eine Unfallquote geben. Und da die Autos dann nichtmehr in der Herstellergarantie sind, werden sich die Besitzer freie Werkstätten suchen, um dort eben halt einen geringeren Preis zahlen.

WUP: Vielen Dank!
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Deutschland

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