Nachrüstung lohnt sich – Vorteile gegenüber Benzin, Erdgas und Elektro-Mobilität – Fast jede zweite Tankstelle führt bereits LPG
Brühl. – Bei den alternativen Kraftstoffen und Antriebsarten im Straßenverkehr behält Autogas weiterhin die Pole-Position. Nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes liegen Autogas-Fahrzeuge mit einem Anteil von 78,2 Prozent in diesem Segment beinahe uneinholbar vorn, gefolgt von Erdgas mit 12,8 Prozent, den Hybrid-Fahrzeugen mit 8,2 und den Elektro-Autos mit 0,8 Prozent als Schlusslicht.
Rund eine halbe Million Fahrzeughalter steuern inzwischen einen Autogas-Pkw – das sind knapp zehn Prozent mehr als letztes Jahr und mehr als zehnmal so viele wie 2006. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zum einen überzeugt der unschlagbar günstige Literpreis. Im bisherigen Jahresverlauf 2012 liegt er bundesweit bei durchschnittlich 80 Cent. Zum anderen spricht der deutlich geringere CO2-Ausstoß dafür. Autogas verursacht rund 15 Prozent weniger als Super oder Normalbenzin.
Im direkten Vergleich zu Autogas bleiben vor allem die Erdgas-Fahrzeuge auf der Strecke. Ein Vorteil besteht allein schon darin, dass die meisten Otto-Motoren für den Autogas-Betrieb umgerüstet werden können; für Erdgas geht das nicht. Zudem ist der Tank kleiner und leichter und die Reichweite größer als beim Konkurrenzprodukt. Nicht zuletzt ist auch das wesentlich dichtere Tankstellennetz ein Argument. 6.500 LPG-Zapfsäulen an beinahe jeder zweiten Tankstelle stehen lediglich 900 Erdgas-Stationen gegenüber.
Erdgas bleibt auf der Strecke, E-Autos verpassen bisher den Anschluss
Und wer über die Landesgrenzen hinaus schaut, wird erkennen, dass Autogas auch international auf der Überholspur fährt. Sowohl in Polen und Tschechien als auch in den Benelux-Staaten und Italien existiert ein ähnlich dichtes Versorgungsnetz. Dagegen ist für Erdgas-Fahrzeuge an den deutschen Grenzen meist Schluss.
Bisher nicht durchsetzen konnten sich Elektro-Autos. Ihre Zahl bewegt sich nach wie vor im Promille-Bereich. Und die angeblich so saubere Energie hat – abgesehen von hohen Anschaffungskosten und einer geringen Reichweite – einen weiteren Makel. Solange der Strom noch überwiegend aus nicht regenerativen Quellen stammt, ist die CO2-Bilanz dieser Fahrzeuge eher fraglich.
Mit der Umrüstung auf Autogas hingegen leistet man mit jedem gefahrenen Kilometer einen Beitrag zu umweltschonendem Fahren. Kaum Partikel und Stickoxide sind neben der geringeren Kohlendioxid-Belastung Gründe für die Steuerentlastung, die noch bis 2018 festgeschrieben ist und sich in den niedrigen Tankstellenpreisen widerspiegelt. Wer rund 2.500 Euro in eine Autogas-Anlage investiert, fährt – trotz eines um etwa zehn Prozent höheren Verbrauchs – schon nach etwa 40.000 Kilometern ins Plus – und spart dann bei jeder Tankfüllung bares Geld.
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