Ausweitung des Finanzausgleiches würde Finanzprobleme bedrohter Kassen verschärfen

(ddp direct) Der wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamts kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass der Morbi-RSA trotz der Beschränkung auf 80 Krankheiten bereits heute als vollständiger Krankheitsausgleich wirkt. Das zeigen auch die Zahlen aus 2010 und 2011: Gerade die morbiditätsstarken Kassenarten weisen die besten Finanzergebnisse aus.

Dennoch fordern gerade diese Kassen eine abermalige Ausweitung des Finanzausgleiches. Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V., kritisiert die gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen: Sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht um eine höhere Ziel-genauigkeit, sondern ausschließlich um höhere Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds geht.

Hohnl weist darauf hin, dass gerade jene Kassen, die am lautesten nach einer Ausweitung des Morbi-RSA rufen, bereits heute finanziell sehr gut ausgestattet sind und keine Zusatzbei-träge erheben müssen: Von einer unzureichenden finanziellen Ausstattung für die Versor-gung chronisch Kranker kann keine Rede sein.

Hohnl widerspricht zudem Aussagen, dass durch höhere Zuweisungen für Verstorbene der Finanzausgleich gerechter würde: Das Gutachten zeigt, dass höhere Zuweisungen für Ver-storbene eben nicht bei den finanziell am meisten bedrohten Kassen ankommen würden. Im Gegenteil: Diese Kassen würden finanziell sogar noch deutlich schlechter gestellt.

Über den IKK e.V.:
Der IKK e.V. ist die Interessenvertretung von Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die Interessen seiner Mitglieder und deren mehr als 4,5 Millionen Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des Gesundheitswesens zu vertreten. Dem IKK e.V. gehören die BIG direkt gesund, die IKK Brandenburg und Berlin, die IKK classic sowie die IKK gesund plus an.

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