Augen auf beim Damenkauf

Augen auf beim Damenkauf

Augen auf beim Damenkauf “Die Schönheit gibt‘s vom Lieben Gott”, sagt Christian Faulstich. “Ersatzweise von mir.” Angeborene Schönheit? Das ist der Job der Natur. Gemachte Schönheit? Das ist der Job von Visagisten, Maskenbildnern, Chirurgen – oder von Leuten wie Christian Faulstich. Der 24-Jährige ist Art Director bei der Berliner Kreativ-Agentur Zum goldenen Hirschen. Dort verwandelt er im Auftrag internationaler Kosmetikfirmen täglich gut 100 Gesichter von Models in Gesichter von Super-Models. Zwei Beispiele aus dem Designer-Alltag:
Morphing
Diese Technik lässt weibliche Rundungen an Gesicht oder Körper bis zu 15 Jahre jünger und teils dramatisch attraktiver wirken. Nasen lassen sich nach Belieben gerader, Brüste praller, Hüften schmaler modellieren. Aufwand: wenige Klicks, meist keine 20 Sekunden. “Morphing wird von Amateuren häufig übertrieben”, sagt Faulstich. Escort-Kunden sollten deshalb auf unpassende Proportionen achten. Ein üppiger Busen bei zierlichen Frauen oder auffallend schlanke Hüften bei drallen Damen liefern erste Verdachtsmomente. Gewissheit schafft dann meist die Zoom-Funktion. ,Gemorphte‘ Körperzonen, so Faulstich, sehen oft verwässert oder pixelig aus. Unerfahrene Pfuscher manipulieren zudem – oft ohne es zu merken – ein angrenzendes Stück des Bildhintergrundes mit. Ergebnis sind schiefe Fugen oder verzerrte Schriftzüge. Solche Unfälle lassen sich im Internet unter Suchbegriffen wie “photoshop fails” leicht finden. Beispiele:
http://youmoron.org/wp-content/uploads/2012/09/photoshop-fail….jpg
http://aboicheney.blogspot.de/2011/04/photoshop-fail.html
Weichzeichner
Unter der gnädigen Linse des Weichzeichners verschwinden Leberflecken, Akne und andere Hautunreinheiten nahezu komplett. Ergebnis: scheinbar samtweiche Haut. Aufwand: etwa fünf Minuten pro Körperzone. “Der Weichzeichner glättet und verwässert optische Schwächen und erzeugt einen scheinbar makellosen Teint”, so Faulstich. Nachteil: der so genannte ,Dallas-Effekt‘. Wirken Bilder wie bei einer US-Seifenoper aus den 80ern, heißt es deshalb: Weiterklicken.
Dieses Weiterklicken, sagt Faulstich, liegt in der Erotikbranche übrigens im Interesse aller Beteiligten. Die Manipulation von Fotos nämlich bewirke auf lange Sicht nichts weiter als Enttäuschung auf allen Seiten. Kommt die reale Frau mit all ihren Ecken und Kanten beim Kunden an, ist