Mit über 165 Gründungen, die in den letzten 17 Jahren von HHL-Absolventen ausgegangen sind, hat sich Deutschlands erste Adresse für den Management-Nachwuchs auch zu einem sehr erfolgreichen Inkubator für Unternehmensgründungen entwickelt. 2014 wurde die HHL im zweiten Jahr hintereinander vom Stifterverband als eine der führenden Gründerhochschulen in Deutschland ausgezeichnet. Jüngstes Beispiel einer Unternehmensgründung durch eine HHL-Absolventin ist Kale&Me (http://www.kaleandme.de). Das Unternehmenskonzept des Start-ups, dessen Name sich u.a. von dem englischen Wort Grünkohl (“kale”) ableitet, besteht in der Herstellung und dem Vertrieb von kalt-gepressten Obst- und Gemüsesäften. Die Zutaten kommen fast alle aus dem Hamburger Umland. Produziert wird gemeinsam mit einer kleinen Mosterei in der Lüneburger Heide.
Die Gründung von Kale&Me oder: Wie aus Spaß Ernst wird
Die Geschäftsidee kam der MBA-Absolventin Annemarie Heyl (28) während ihres Auslandssemesters in Kapstadt. Gemeinsam mit dem heutigen Mitgründer Konstantin Timm (25) hat sie letzten Herbst in Südafrika studiert. “Wir haben zu der Zeit sehr viel Sport gemacht und versucht, uns gesund zu ernähren. In Kapstadt sind frische und kalt-gepresste Säfte an jeder Ecke zu erwerben. Irgendwann haben wir dann auch eine dreitäige Detox-Saftkur gemacht, innerhalb derer wir nur Saft getrunken und nichts gegessen haben. Da wir schon am zweiten Tag so begeistert von dem Energieschub waren, haben wir uns eigentlich aus Spaß den deutschen Markt angesehen und feststellen müssen, dass die erwerbbaren Produkte alle irrsinnig teuer sind und es bisher nur sehr wenige davon gibt”, so Annemarie Heyl. Schnell entstand bei den Uniabsolventen die Idee, gemeinsam nach Hamburg zu ziehen und “aus Spaß” Säfte für Freunde und Bekannte, zu vertretbaren Preisen, in der eigenen Küche herzustellen bevor es dann in die “richtigen” Jobs gehen sollte.
Aufgrund der positiven Nachfrage ist jedoch nun aus “Spaß” “Ernst” geworden. “Seit Januar arbeiten wir intensiv an dem Business-Konzept, zudem kam auch David Vinnitski mit an Bord. Ende Februar wurde die GmbH gegründet und am 11. Mai ist unser Shop online gegangen”, so Annemarie Heyl. Aktuell arbeiten für Kale&Me die drei Unternehmensgründer. Bei der Mosterei sind sieben Personen angestellt. Annemarie Heyl berichtet: “Die Verkaufszahlen acht Wochen nach unserer Gründung haben unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir hoffen natürlich sehr, dass wir dies noch ausbauen können.”
Laut eigenen Aussagen hebt sich das Geschäftsmodell von Kale&Me durch die Regionalität der Produktion der Säfte und dem trotzdem konkurrenzfähigen Preis ab. “Wir schaffen damit Arbeitsplätze in einer Branche und Region, die durch die industrielle Massenproduktion in den letzten Jahrzehnten sehr gelitten hat. Wir sind der Meinung, dass auch in Deutschland noch konkurrenzfähig Lebensmittel hergestellt werden können”, so die Gründerin, die vor ihrem MBA an der HHL drei Jahre im eigenen Familienbetrieb in der Lebensmittelbranche gearbeitet hat.
Das Grünertrio sieht in Deutschland ein großes Potential für ihr Geschäftsmodell. Annemarie Heyl sagt: “Der Deutsche trinkt ca. 70 Liter Saft im Jahr. Der größte Anteil daran ist Zuckerwasser. Wir haben die Vision, die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu führen. In einem unserer Säfte stecken beispielsweise die Vitamine und Nährstoffe eines ganzen Berges von Gurke, Sellerie, Apfel, Zitrone, Grünkohl und Spinat. Es ist schwer, so viel Obst und Gemüse an einem Tag in der Ursprungsform zu sich zu nehmen. Das Ziel ist es vorerst, im deutschen Markt nachhaltig Fuß zu fassen, die Produkte saisonal anzupassen und als einer der bleibenden Hersteller für frisch-gepresste Säfte den Markt zu erschließen.” Um dies zu erreichen, müssen jedoch bei Kale&Me Produktionsschritte automatisiert und aktiv in Marketing investiert werden. Für die notwendigen Investitionen denken die Gründer aktuell über die Aufnahme von Fremdkapital nach.
Entrepreneurship-Netzwerk der HHL hilfreich im Gründungsprozess
Aufgrund ihrer Erfahrungen der letzten Monate rät Annemarie Heyl Gründungsinteressierten: “Probiert Eure Ideen und Leidenschaften aus, auch wenn verschiedene Dinge und das Umfeld dagegen sprechen mögen. Man muss nicht bei allen Konzepten sofort 20 Personen einstellen, ein Büro anmieten und ab dem ersten Tag nach Investoren suchen. Es kann auch helfen, ein Unternehmen klein zu beginnen, um in die Aufgabe hinein zu wachsen, während man Stück für Stück den Markt austestet und erobert.”
Rückblickend auf ihre Studienzeit an Deutschlands älteste BWL-Uni sagt Annemarie Hyl: “Die HHL hat mir durch die Möglichkeit des Auslandssemesters Chancen eröffnet. Die Zeit in Südafrika gab mir die Möglichkeit, nachzudenken und Ideen zwischen den doch sehr arbeitsintensiven Studiensemestern in Leipzig abzuwägen. Aber allen voran ist es das Netzwerk der HHL und die beispiellos enge Verbindung ihrer Ehemaligen, die mich begeistern. Aus der HHL sind viele erfolgreiche Startups hervorgegangen. Durch den persönlichen Kontakt zu ihnen ist mir die Angst vor den ersten Schritten in die Selbstständigkeit genommen worden, da jeder doch einmal klein angefangen hat.”
Über die Gründerschmiede HHL Leipzig Graduate School of Management
Mit über 165 Gründungen, die in den letzten 17 Jahren von HHL-Absolventen ausgegangen sind, hat sich Deutschlands erste Adresse für den Management-Nachwuchs auch zu einem sehr erfolgreichen Inkubator für Unternehmensgründungen entwickelt. Durch das unternehmerische Engagement der Gründer konnten bereits mehr als 2.800 Jobs geschaffen werden, über 1.250 davon allein in der Region Leipzig. 2013 und auch 2014 errang die HHL einen der drei ersten Plätze für die besten Gründerhochschulen in Deutschland innerhalb des vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) herausgegebenen Rankings “Gründungsradar”. Laut der Financial Times liegt die HHL im Bereich Entrepreneurship innerhalb des M.Sc.- sowie des EMBA-Programms national auf Platz 1 bzw. global unter den Top 5. http://www.hhl.de/EntrepreneurialGraduateSchool
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