Aostatal: auf die Tische, fertig, los!

Aostatal: auf die Tische, fertig, los!

Wenn im Aostatal im Sommer der Tisch gedeckt wird, dann wird es eine lange Tafel – sie reicht vom Juli bis in den August.

BildDrei große Gaumenschmauserlebnisse locken, der Percorso in Rosso in Saint-Rhémy-en-Bosses am 13. August, die Festa del Lardo di Arnad vom 22. bis 25. August und die Spezialitätenreihe Non solo show cooking, die vom 12. Juli bis zum 19 August auf Tour geht
In der Alpenregion Aostatal, ganz nah an Frankreich und der Schweiz, und nur einen Katzensprung von der hektischen Metropole Mailand entfernt, kann man durchatmen. Das Aostatal hat sich zwischen seinen Viertausendern nicht nur Naturschönheiten bewahrt, sondern, klein und fein, auch eine kaum fassbare Vielfalt an kulinarischen Leckereien entwickelt. Wer den Gaumenkitzel liebt, ist in diesem Winkel der Berge genau richtig aufgehoben und wird auf eine Fülle von Spezialitäten stoßen, von denen viele mit dem D.O.P.-Siegel ausgezeichnet sind, das die geschützte Ursprungsbezeichnung garantiert.
Und diese Leckereien werden dem Besucher in diesem Sommer im Aostatal auf drei Veranstaltungen dargereicht, die es in sich haben, in gemütlicher und traditionsreicher Atmosphäre. So zum Beispiel im malerisch an dem historischen Pilgerweg der Via Francigena gelegenen Saint-Rhémy-en-Bosses, wo am 13. August der Percorso in Rosso zum Schlemmen einlädt. Der Name deutet darauf hin, dass Hersteller und Produktionsverbände des gesamten Aostatals zur Verkostung roter Produkte einladen. Dabei liegt natürlich die Spezialität des Bergdorfes, der Schinken Jambon de Bosses, natürlich ein D.O.P.-Produkt, ganz weit vorn. Kleine Wimpel weisen wie ein roter Faden einen Parcours des guten Geschmacks durch die verwinkelten Gassen, in denen man schlendernd viele regionale Gaumenfreuden probieren kann.
Da ist zum Beispiel die Motzetta, mit Kräutern eingeriebenes, luftgetrocknetes Fleisch vom Rind, manchmal auch vom Wildschwein, Hirsch oder Gämse, das hauchdünn geschnitten zart auf der Zunge zergeht. Oder kräftige Würste, die saousesse. Auch tief funkelnder Rhododendron-Honig ist eine hiesige Spezialität, wie natürlich auch Rotwein. Denn das Aostatal ist auch eine kleine und feine Weinanbauregion, wobei die Herausforderungen der Berge mit steilen Hanglagen es den Winzern nicht einfach machen. Gleichwohl lohnt die Mühe, denn unter der Herkunftsbezeichnung Valle d’Aosta – Vallée d’Aoste DOC finden sich zahlreiche Weine exzellenter Qualität, die man an vielen Ständen Percorso in Rosso genießen kann.
Der Name des malerischen Ortes Arnad lässt Kennern das Wasser im Munde zusammenlaufen, denn der Star ist hier ein ganz besonderer Speck, der Lardo di Arnad D.O.P. Das Spitzenprodukt ist eine wahre Geschmacksexplosion: der weiße Speck wird gesalzen mit Bergkräutern und Rosmarin eingerieben und getrocknet. Vom 22. bis zum 25. August findet die Festa del Lardo di Arnad statt, in diesem Jahr bereits zum 50. Mal. Zum besonderen Charme des Volksfestes rund um den würzigen Speck gehören die zahlreichen Präsentationen: renommierte Köche interpretieren den Lardo, als Mantel für Huhn oder Kalb, gebraten, gegrillt, gebacken, als Soße für Kartoffeln oder Polenta. Selbstverständlich wird hier von fachkundigen Sommeliers eine Weinbegleitung durchgeführt.
Das Aostatal geht in diesem Sommer auf vielen Veranstaltungen durch den Magen. Allein die Event-Reihe Non solo show cooking bringt Gaumenkitzel zwischen dem 12. Juli und dem 19. August an ganze sieben Orte. Organisiert vom Verband regionaler Landwirtschaftserzeuger Coldiretti, laden kleine Märkte zum Stöbern und Probieren ein. Dabei dürfen die vielen Käse der Region nicht fehlen, wie der Fromadzo D.O.P., ein Erzeugnis höchster Güte, das aus mehreren Melkdurchgängen gewonnen wird, manchmal mit etwas Ziegenmilch. Ein charakteristischer Käse, dessen Aroma je nach Reifedauer von zart-süßlich bis kräftig scharf changiert. Und dann ist da der Allrounder des Aostatals, der Fontina D.O.P., ein bekömmlicher Roh-Vollmilchkäse. Außen fest, hat er einen weichen, schmelzenden Kern, und wird oft zu Pasta sowie zur hier in den Bergen so beliebten Polenta genossen. Hinzu kommen die heimischen Schwarzbrotsorten, Obst und Säfte. Doch Non solo show cooking ist mehr: Chefköche der Region kreieren für den Besucher ihre eigenen Interpretationen der traditionellen Lebensmittel. Das verspricht höchsten Genuss. Die Termine sind: Burg Aymavilles 12. Juli, Cogne 20. Juli, Burg Issogne 27. Juli, Aosta 30. Juli, Valtournenche 2. August, Gressoney-La-Trinité 8. August und Pré-Saint-Didier 19. August.
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