LOSTnFOUND ist ein geprüftes Mitglied der “TOPLIST der Telematik”.
Gossau/Schweiz (msc), 05.03.2018.
LOSTnFOUND ermöglicht lückenlose Dokumentation der Kühlkette bei der Genossenschaft Migros Ostschweiz / Temperaturüberschreitungen können behoben werden, bevor es zu spät ist
Für manche Unternehmen bedeutet eine Telematik-Lösung einfach, dass sie Zeit einsparen und sich die Abläufe etwas leichter machen, vielleicht etwas weniger Telefoniererei haben und somit auch finanziell besser dastehen. Es gibt aber auch Unternehmen, denen all diese kleinen Verbesserungen gar nicht so wichtig sind. Sie setzen vor allem auf eine Verbesserung der Qualität ihrer Waren oder ihres Services. Wer etwa im Lebensmittelbereich tätig ist, wird weniger auf eine höhere Schnelligkeit setzen als auf solche Dinge, die absolut unerlässlich sind – wie eine lückenlose Kühlkette. Auch da bietet die Telematik vielseitige Lösungen, die eine echte Bereicherung sein können. Erst recht, wenn diese individuell auf ein Unternehmen und seine Bedürfnisse angepasst wurden, vielleicht sogar in direkter Zusammenarbeit von Kunde und Hersteller.
Lebensmitteldetailhandel – das ist das Geschäft der Migros aus der Schweiz. Eine von zehn Genossenschaften des Konzerns ist die Migros Ostschweiz, die unter anderem St. Gallen, Graubünden und den östlichen Teil von Zürich umfasst. Unerlässlich für die Qualität der Waren ist eine ununterbrochene Kühlkette. Die Migros Ostschweiz hatte im Bereich Telematik bereits einmal eine Transponderlösung getestet, erzählt der Projektverantwortliche Adrian Stickel. “Aber während der Tour gab es keine Temperaturangaben.” Auch bei den Schwestergenossenschaften konnte man Telematik-Lösungen im Einsatz beobachten. “Die befriedigten uns aber nicht ganz.” Eine veraltete Lösung wollte man nicht mehr, und auf der Suche nach einer besseren Alternative stießen die Schweizer schließlich auf den TOPLIST-Anbieter LOSTnFOUND aus dem nahegelegenen Adliswil. 2015 gab es erste Gespräche. Migros erfuhr, dass hier zusätzlich zu gängigen Features auch noch Services wie z.B. Geofencing und Temperaturspeicherung angeboten wurden.
Tester: Migros-Genossenschaft Ostschweiz, Gossau
Interviewpartner: Adrian Stickel, Speditionsleiter
Autor: Martina Scheffler, Telematik-Markt.de
Kerngeschäft: Lebensmitteldetailhandel
Fuhrpark: 43 Lastwagen, 31 Zugmaschinen, 112 Sattelauflieger und 48 Anhänger
Wirkungskreis: Ostschweiz
Anforderungsprofil des Anwenders: Der Anwender hatte bereits Erfahrungen mit teilweise obsoleter Telematik. Die neue Lösung sollte nun eine Echtzeit-Überwachung und -Dokumentation der Kühlkette ermöglichen um gesetzliche Vorschriften einzuhalten und eine hohe Qualität der Transporte und Waren zu wahren.
“Die Temperatur ist am wichtigsten”
Eine adäquate, lückenlose Temperaturüberwachung war das erklärte Ziel der Migros Ostschweiz – und LOSTnFOUND konnte eine passende Lösung gemeinsam mit dem Detailhändler entwickeln. Ein straffer Zeitplan sollte bei der Entwicklung der Lösung eingehalten werden, berichtet Stickel, musste dann aber doch etwas ausgedehnt werden. Getestet wurde dann aber nicht lange – mit zwei, drei Fahrzeugen wurde begonnen – , dann wartete das Unternehmen die Ergebnisse ab, und im Anschluss wurden Verbesserungen eingespielt und auf den Fuhrpark umgelegt.
“Die Temperatur ist am wichtigsten”, betont Stickel. “Das ist das K.O.-Kriterium.” Schließlich sei die Einhaltung bestimmter Werte gesetzlich vorgegeben. Die Temperaturüberwachung ist in der Lösung für Migros im Disposystem einsehbar. In den Lkw der Genossenschaft befinden sich vorn die Kühlwaren, dahinter Gemüse und dann Brot. Im Lieferprogramm ist die Solltemperatur für die Waren hinterlegt, schildert Stickel das Verfahren. Über eine Mail meldet das System eine eventuelle Temperaturüberschreitung und um welches Transportgut es sich handelt.
Echtzeit-Daten zur Kühlkette
Früher habe es Anrufe von Kunden gegeben, wenn sie zu warme Ware erhalten hatten. “Jetzt kann man aktuell eingreifen.” Die Verbesserung der Temperaturüberwachung mit Telematik schildert Stickel anschaulich: Im früheren Tagesgeschäft fuhren die Lastwagen mit der korrekten Temperatur aus dem Lager, ab da war der Fahrer selbst verantwortlich. Es konnte vorkommen, dass bei der Rückkehr des Wagens die Werte nicht mehr ganz stimmten. “Im Sommer waren das schon mal sieben Grad Unterschied.” Dann musste der Fahrer nachschauen, ob sein Kühlgerät noch akkurat arbeitet, und es musste mühsam nach den Ursachen geforscht werden. Im Sommer habe es mitunter “x-mal” Fehlermeldungen gegeben. Vielleicht war das Tor in der Verladehalle zu lange offen? Es musste schnell geklärt werden, wo der Fehler lag. Jetzt verfügt Migros jederzeit über die aktuellen Daten und kann sofort eingreifen, wenn etwas nicht stimmt.
Früher, erinnert sich Stickel, sammelten die Lastwagen nur Daten und gaben sie zunächst nicht weiter. Nach einer Konzeptänderung gab es neue Probleme: Um welchen Anhänger, um welche Zugmaschine handelte es sich eigentlich bei den Zahlen? “Da schwirren viele Daten rum.” Jetzt sei mit der Temperaturüberwachung dank LOSTnFOUND alles okay. Bei den Adliswilern, findet Stickel, habe man eine “flexible, saubere, umfangreiche Lösung” erhalten. Es sei nicht die Einsparung von Zeit, die den Unterschied für die Genossenschaft macht. “Der ganze Gewinn liegt in der Qualität.”
Automatisierte Daten zur Ankunft
Geofencing werde demnächst zum Thema und eingesetzt bei der Ankunft in Filialen. Bislang gab der Fahrer entsprechende Daten manuell in sein Tablet ein. Auch Geofencing bringe zwar kaum Zeitersparnis, aber früher habe der Fahrer vielleicht die Dateneingabe vergessen. Mehrere Anrufe waren dann nötig, erzählt Stickel. Mit Geofencing erfolgte die Dokumentation zeitnah und ohne Fehler. “Wir sind nicht auf die Zuverlässigkeit des Fahrers angewiesen.”
Aktuell arbeiten Anbieter und Kunde an einer Verfeinerung der Fahrerbewertungssoftware. Die Migros, sagt Stickel, braucht nämlich eine Konzeptänderung, um Daten fahrerspezifisch abzulegen. “Die neue Datenbankstruktur fährt gerade hoch. Die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend.” Und die Entwicklungsphase scheint noch nicht abgeschlossen: “Wir sind immer noch in permanentem Austausch mit LOSTnFOUND”, erzählt Stickel. Beispielsweise würden die Transportmengen pro Lieferung immer kleiner, auch das muss berücksichtigt werden. So gebe es etwa Pizzakuriere, die Menüs in der Stadt verteilten und dabei Transportkisten mit der Elektronik von LOSTnFOUND nutzen – unter anderem mit Temperaturüberwachung.
Fazit
Zusammenfassend bewertet Stickel die Lösung von LOSTnFOUND als “auf unsere Bedürfnisse maßgeschneidert”. Bei anderen Anbietern dagegen hätte man auf Standardsoftware zurückgreifen müssen. Und auch die Betreuung mit bis zu drei Ansprechpartnern im Telematik-Unternehmen sei gut gewesen. Managing Director Daniel Thommen sei regelmäßig bei Sitzungen des Detailhändlers dabeigewesen und im Zwei-Monats-Rhythmus vor Ort. Die Nähe des Anbieters sei wichtig gewesen, und es habe keine großen Hierarchiestufen und Distanzen gegeben. “Das ist fast `ne Familie.”
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