Anlässlich des Vatertags: Verantwortungsbewusste Väter treten kürzer

Mehr Familie, weniger Arbeit. Umfrage ermittelt wie ein Vater heute sein sollte.

Die Vaterrolle befindet sich im Wandel. Doch was macht ihn aus, den modernen Vater? Eine aktuelle Meinungsumfrage der Besser Betreut GmbH und der Väter gGmbH unter 1.001 Eltern fand heraus, dass das traditionelle Familienmodell mit einem Alleinverdiener ausgedient hat. Der in Teilzeit arbeitende, partnerschaftlich orientierte Familienvater avanciert zur Wunschbesetzung – bei Frauen wie Männern.

Mehr Verantwortung daheim, weniger Zeit im Büro.

Drei Viertel der Befragten sind sich einig: Verantwortungsbewusstsein ist die wichtigste Eigenschaft des idealen Vaters. Er soll Verantwortung für das finanzielle Wohl der Familie übernehmen, sich aber gleichermaßen auch in die Betreuung und Erziehung der Kinder einbringen. “Kind oder Karriere? Der partnerschaftliche Vater will beides. Dafür ist er bereit, vorübergehend in Teilzeit zu arbeiten, selbst wenn das negative Auswirkungen auf seine Karriere hat”, sagt Volker Baisch, Geschäftsführer der Väter gGmbH und Vater zweier Töchter.

Dies zeigt sich auch in den Vorstellungen bezüglich der optimalen Arbeitszeit von Eltern: “Die traditionellen Rollen haben ausgedient. Für eine partnerschaftliche Aufgabenteilung wollen Mütter ihre Erwerbstätigkeit ausweiten und so zugleich ihre beruflichen Chancen verbessern”, schlussfolgert Manuel Nothelfer, Geschäftsführer der Besser Betreut GmbH und Vater von Zwillingen. Die 1.001 befragten Mütter und Väter halten im Durchschnitt eine Erwerbsarbeitszeit des Vaters von 34,3 Stunden für optimal. Die ideale Erwerbsarbeitszeit der Mutter liegt bei durchschnittlich 25,9 Stunden pro Woche.

Karriere kann warten.

82 Prozent der befragten Väter wären bereit, in Teilzeit zu arbeiten. Vorausgesetzt, sie können ohne Probleme zurück in eine Vollzeitstelle wechseln. Die Hälfte würde dies sogar ungeachtet etwaiger Nachteile für ihre Karriere tun. Acht von zehn Müttern würden ihren Partner unterstützen, 66 Prozent von ihnen im Gegenzug mehr arbeiten. Der Wunsch nach partnerschaftlicher Aufteilung aller Lebensbereiche ist zentral: 74 Prozent der befragten Väter sagen aus, dass sich daraus zudem bessere berufliche Chancen für Mütter ergeben. Väter und Mütter verstehen sich heute als Team, die partnerschaftlich Kinder und Karriere teilen und mit einander organisieren.

Wirtschaft muss sich auf die Partnerschaftlichkeit einstellen.

“Wollen Väter und Mütter aber eine umfassende partnerschaftliche Aufteilung leben, braucht es die Bereitschaft der Unternehmen wirkliche Teilzeitarbeitsplätze für Väter zu schaffen”, erklärt Volker Baisch, einer der Initiatoren der Studie, “den Vätern ist nicht geholfen um 5 bis 10 Stunden zu reduzieren, ohne dabei das Arbeitsvolumen abzusenken.” Eine neue Teilzeitkultur braucht somit den Willen der Wirtschaft die Arbeit neu zu verteilen und sicherlich eine breite gesellschaftliche Debatte und eine Kampagne, um besonders die Väter zu ermutigen.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen zudem den aktuellen Kurs von Familienministerin Manuela Schwesig. Mit ihrem Vorschlag zum Elterngeld PLUS soll es Eltern ermöglicht werden, Familien- und Erwerbsarbeit zukünftig partnerschaftlich aufzuteilen. Das Modell findet bei mehr als zwei Dritteln der befragten Mütter und Väter Zuspruch.

Partnerschaft geht vor.

Eltern haben klare Vorstellungen bezüglich ihrer präferierten Lebensmodelle und sind gewillt, ihre Umwelt diesen anzupassen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass partnerschaftliche Werte die Wünsche heutiger Eltern prägen. Der Wunschvater arbeitet in diesem Familienleben in Teilzeit, ebenso die Mutter. Beide haben neben ihrer Erwerbstätigkeit Zeit, um den familiären Aufgaben und Verpflichtungen nachzukommen, und so das Aufwachsen ihrer Kinder von Beginn an zu begleiten.

Vom 15. April bis zum 15. Mai 2014 nahmen mehr als 1.500 Mütter und Väter an der standardisierten Online-Befragung teil. Die vollständig ausgefüllten Fragebögen von 1.001 Müttern und Vätern gingen in die finale Auswertung ein. Eine Übersicht der Ergebnisse liefert der Report “Wunschväter in Deutschland, Mehr Familie durch weniger Arbeit”, der hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Bildquelle: 

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