Um ca. 11:00 Uhr fiel der Wirecard-Kurs um fast 12 % auf 95,30 EUR. Nur 20 Minuten später griffen die Anleger wieder beherzt zu und hievten den Aktienkurs auf rund 105,- EUR.
Dienstagmorgen kam es zu einer zunächst unerklärlichen Kursbewegung bei den Aktien der Wirecard AG (ISIN: DE0007472060 / OTC-Symbol: WRCDF). Die Erklärung ließ aber nicht lange auf sich warten. Wirecard wurde wieder Opfer einer sogenannten Short-Attacke! Ein selbsternannter Research-Dienst der sich ‘Southern Investigative Reporting Foundation’ (‘SIRF’) nennt stellte das Geschäftsmodell der Aschheimer in Frage. Völliger Unfug wie wir meinen. Ebenso die Meinung des Unternehmens, das umgehend reagierte und die Vorwürfe als “falsch” und “ohne Substanz” zurückwies.
Um ca. 11:00 Uhr fiel der Wirecard-Kurs um fast 12 % auf 95,30 EUR. Nur 20 Minuten später griffen die Anleger wieder beherzt zu und hievten den Aktienkurs auf rund 105,- EUR. Zum Xetra-Handelsschluss notierte Wirecard mit einem Kurs von 103,65 EUR nur noch rund 3,8 % unter dem Vortagesschluss.
Nach den Atemberaubenden Kursgewinnen der vergangenen Jahre würden wir diesen Rücksetzer zunächst einmal als gesunde Konsolidierung bezeichnen. Dass Anleger nur auf Kurse unter 100,- EUR gewartet haben zeigt der starke Anstieg, der bei 95,30 EUR einsetzte. Das wundert uns ehrlich gesagt nicht! Denn moderne Bezahlsysteme funktionieren nicht ohne Konzerne wie die Wirecard AG! Der Konzern hat sich in den letzten Jahren operativ sehr stark entwickelt, was sich auch in den vorgelegten Zahlen widerspiegelt.
Das Wachstum scheint sich im stark wachsenden Onlinehandel weiter fortzusetzen. Erst im Dezember schloss der Bezahldienst-Spezialist ein Geschäft mit der Crédit Agricole Payment Services ab. Handelskunden der Crédit Agricole-Gruppe in Frankreich und Europa sollen durch Wirecard innovative und leistungsstarke elektronische Bezahldienste angeboten werden.
Eine exklusive Partnerschaft für Zahlungsakzeptanz und ‘Acquiring’, auf Basis differenzierender Echtzeittechnologie sowie innovativer Dienstleistungen stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Markteinführung von ‘Omni-Channel’-Zahlungsakzeptanz und ‘pan-europäische Acquiring’-Angebote für französische Handelsunternehmen sowie Marktplätze und schnelle ‘Onboarding’-Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen in Frankreich. Durch diese Partnerschaft können beide Partner, mit ihren jeweiligen Stärken, von dem sich beschleunigenden Trend zur Digitalisierung von Zahlungsprozessen profitieren.
Einen weiteren Coup gelang Wirecard zu Jahresbeginn mit Fortress GB als Herausgeber der sogenannten ‘The One Card’. Das bedeutet, dass Wirecard und Fortress GB gemeinsam eine Stadion-Dauerkarte mit kontaktloser Bezahlfunktion auf dem britischen Sportmarkt einführen wollen, mit der man zukünftig den Eintritt ins Stadion sowie Käufe bei Händlern vor Ort oder online bezahlen kann.
Das Potenzial dieser Zusammenarbeit ist riesig! Denn Fortress GB ist Partner von mehr als 130 Sport-Teams und -Organisationen rund um den Globus, darunter die FIFA und UEFA.
Zuletzt wertete auch der größte brasilianische Online-Marktplatz für handgefertigte Produkte seinen Auftritt durch eine neue Programmierschnittstelle von Wirecard auf. Mit der neuen Plattform soll sowohl das Finanzmanagement von Kleinunternehmern als auch das Einkaufserlebnis der Kunden verbessert werden. Dies wird durch technologische und skalierbare Mehrwertdienste in verbesserter Version erreicht.
Die jüngste Studie über den Sektor die von Precifica über den Sektor der Online-Marktplätze in Brasilien erstellt wurde bescheinigt den Händlern einen Zuwachs von 24 %. Der brasilianische Markt im Bereich der handgefertigten Waren erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von ca. 50 Milliarden USD. Über 8,5 Millionen Menschen konnten somit Erträge erzielen. Für 2018 geht man von weiteren Steigerungsraten aus.
Das operative Wachstum begeistert auch die Analysten, von denen 65 % die Wirecard AG zum Kauf empfehlen. 35 % sehen die Aktie als gute Halteposition und kein Analyst stellt die Aktie zum Verkauf.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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